die Damaszener und die Politik

Während die Tagesschau am 19.12. einen Bericht von Björn Blaschke über Damaskus bringt mit dem Titel „Schweigen  über der Stadt“, haben erneut Hunderttausende Demonstranten auf dem Saba´ Bahrat-Platz Fahnen schwenkend und Bilder des Präsidenten hoch haltend demonstriert. Herr Blaschke erwähnt eine „große Traurigkeit“, die über der Stadt zu hängen scheint. Dies dürfte angesichts des seit Monaten andauernden Chaos und der vielen Toten (wieviel genau, weiß wohl keiner wirklich) auch nicht verwundern. Aber der Satz „Es herrscht Ruhe - und Schweigen.“ stimmt wohl eindeutig nicht. Man sehe sich die gestrigen Bilder von den Demonstrationen in Damaskus an – oder die vom 16. Dezember – oder die vom 10. Dezember – oder die vom 09. Dezember … Nach Angst, die „in der Stadt herrsche. Angst davor, dass eine unbedachte Äußerung sie geradewegs ins Gefängnis oder in den Tod führen könnte.“ sieht das nicht aus. Ganz im Gegenteil. Und die Frage „Aber ob in diesem Fall schweigen auch Zustimmung bedeutet?“ dürfte damit wohl auch beantwortet sein. Der Präsident hat offensichtlich überwältigende Zustimmung. Das sollten diejenigen, die jetzt angeblich im Namen der Demokratie auf die Straße gehen, akzeptieren. Sonst treten sie nämlich die Demokratie mit Füßen.

http://www.tagesschau.de/ausland/syrien942.html