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"Die FSA macht sich keine
Freunde, sie verhalten sich wie Kriminelle", sagt der Englischlehrer und
stellt seinen Freund John vor, der eine Fabrik für Elektroteile im
Industriegebiet Aleppos betreibt.
"Die Rebellen
kommen und befehlen uns Unternehmern, am Freitag und Samstag zu
schließen, damit es wie ein Streik aussieht." Wer den Anweisungen nicht
folge, werde bestraft. "Die beiden Fabriken meiner Nachbarn wurden
bereits von der FSA niedergebrannt."
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In den Gesichtern der drei
Armenier ist deutlich Angst zu lesen. Es ist die Ungewissheit, die sie
plagt. Wie wird der Bürgerkrieg enden? Sie fürchten vor allem radikale
Islamisten.
"Wir haben bereits Drohungen im Internet erhalten. Wir sollen verschwinden", erzählt Kevoc, der von Beruf Innenarchitekt ist.
"Ansonsten will
man uns den Hals umdrehen." Einige der etwa 50.000 christlichen
Armenier Aleppos seien bereits ins Ausland geflüchtet, und viele würden
darüber nachdenken, es ebenfalls zu tun.
"Aber wohin
sollen wir gehen?" fragt Gero etwas ratlos. "Syrien ist unsere Heimat,
hier sind unsere Familien, hier ist unser Leben."
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Für den Geistlichen waren
die Vorgänge in Homs, in dem überwiegend Griechisch-Orthodoxe lebten,
Auslöser seiner Furcht. "Vor sechs Monaten hat man die Christen dort
vertrieben und ihre Häuser angezündet, zehn Menschen getötet."
Nun seien dort
nur noch etwa 30 Familien, die man am Ende gehindert habe, die Stadt zu
verlassen. "Ein Taktikwechsel", erklärt er. "Nun benutzt man sie als
menschliche Schutzschilde."
Die Schuld für
die Zerstörung von Homs gibt der 58-Jährige nicht dem Regime. Auch
christliche Bewohner von Homs, die ihr Haus verloren haben, beschuldigen
die FSA. Einer von ihnen ist Fadi, er will vor den Demonstrationen
"Männer mit langen Bärten" beobachtet haben, die Plastiktüten mit Waffen
an junge Männer verteilt hätten."
Quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article106632751/Die-Rebellen-verhalten-sich-wie-Kriminelle.html
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