"Während der militärischen Operationen
dieser Woche im Gebiet Homs-Khaldiyeh-Rastan, machten die
Sicherheitskräfte einen unerwarteten Fang: Sie hatten aus Platzmangel
alle gefangenen mutmaßlichen Terroristen in einem einzigen Gefängnis in
Homs einquartiert. Dabei schlug und trat einer der Gefangenen einen
anderen in einem wilden Streit, während ein dritter zu schlichten
versuchte. Einer der Wärter, von der ungewöhnlichen und harten Prügelei
zwischen Gefangenen aus unterschiedlichen Städten alarmiert, entschied
sich, alle drei verhören zu lassen.
Das Ergebnis hat die syrischen
Offiziellen in höchstem Maße erstaunt – und den Geheimdiensten
(„Mukhabarat“) einen ziemlichen Tiefschlag versetzt: Alle drei sind
Libyer, zwei von ihnen entstammen der nordöstlichen Küstenstadt Derna,
der dritte kommt aus Tobruk. Der Angegriffene heißt Salaf, der Angreifer
Momin, der Schlichter Dirham. Momin wirft Salaf vor, für den Tod seines
Bruders, eines Bombenbauers, bei einem Auto-Bombenattentat in Damaskus
verantwortlich zu sein.
Salaf war 2009 aus dem US-Folterlager
Guantanamo entlassen worden, nachdem er mit einer privaten
US-Sicherheitsfirma gemäß einem „Homeland-Security“-Verfahren von 2008
einen Vertrag abgeschlossen hatte. Auf dieser Grundlage wurde Salaf erst
in den USA ausgebildet, ging dann im folgenden Jahr, 2010, nach
Tunesien, wo ihn ein pensionierter ägyptischer Oberst unter die Fittiche
nahm.
Momin war Koordinator einer Geheimaktion, die als
„Gefängnisevakuierung“ mit einer weiteren Aktion „Lampedusa-Überfahrt“
gekoppelt wurde und künftiges al-Qaeda-Personal in Europa einnisten
sollte, nach dem so genannten „Arabischen Frühling“ in Tunesien. Momin
durchlief eine ebenso vielfältige wie interessante Reisekarriere, die
ihn über Italien nach Frankreich brachte, ohne Pass und Geld. Dort wurde
er aufgegriffen und mit einem Ticket französischer Sicherheitsdienste
ins türkische Antalya gebracht, mit einem Direktflug.
Dirham
war für Finanzangelegenheiten verantwortlich, einer neuen Spielart des
altherkömmlichen bargeldosen „Havala“-Überweisungssytems, das wegen der
Verwendung von Mobiltelefonen „Handy-Havala“ genannt wird. Das System
sieht vor, dass ein Zahlungsempfänger vom Einzahler per MMS mit Foto und
Passnummer der auszahlenden Stelle angekündigt wird: Auf diese Weise
wurde ein ganze Liste von besonders betreuten „Flüchtlingen“, zumeist
aus Afghanistan, Jemen und Pakistan unter den Tunesiern nach Europa,
nach Deutschland, Frankreich und England, eingeschleust. Dies alles
behaupten die syrischen Offiziellen, auf deren Aussagen die bisherige
Berichterstattung aus Syrien beruht. Die Angaben sollen in den kommenden
Tagen mit weiteren Daten erhärtet werden."
Quelle: http://www.facebook.com/Infoseite.zu.Christoph.Hoerstel/posts/411826562193286
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