Montag, 20. August 2012

"Rebellen erhalten russische Waffen aus Libyen"

"Die Befürchtungen vor der unkontrollierten Verbreitung von libyschen Waffen nach dem Machtsturz Muammar Gaddafis erweisen sich allmählich als begründet, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Montag.

Laut westlichen Medienberichten werden die syrischen Rebellen von den libyschen Behörden mit Waffen versorgt, die das Gaddafi-Regime zuvor von Russland erhalten hatte. Unter anderem geht es um leichte und Schützenwaffen, insbesondere die tragbaren Fla-Raketen Igla. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Waffen in die Hände der Islamisten geraten, nimmt mit jedem Tag zu.

Wie die britische „Sunday Times“ berichtet, erreichen den libanesischen Hafen Tripoli Maschinengewehre, Granatenwerfer, mobile Luftabwehranlagen usw., die die Rebellen, deren Stützpunkt im Norden des Libanons liegt, abholen.

Im April hatten die libanesischen Streitkräfte einen in Sierra Leone registrierten Frachter mit libyschen Waffen beschlagnahmt, aber laut Medienberichten sind mindestens sieben ähnliche Schiffe im Libanon eingetroffen. Die einzige Hürde für die Waffenlieferungen aus Libyen sind die wenigen UN-Patrouillenschiffe.

Ein Teil der Waffen, die jetzt der Freien Syrischen Armee bereitgestellt werden, könnte aus Russland stammen. Der russische Militärexperte Ruslan Puchow erinnerte daran, dass Libyen unter Gaddafi einst eine Partie von mobilen Fla-Raketenkomplexen Igla und Kalaschnikow-Maschinenpistolen erhalten habe.

Auf internationalen Mechanismen zur Waffenkontrolle in Libyen hatte man nicht nur in Russland, sondern auch in den USA bestanden. Michail Margelow, Chef des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat (russisches Parlamentsoberhaus), warnte davor, dass Igla-Raketen in die Hände von Radikalen fallen können. Washington hatte Ende 2011 Experten nach Libyen entsendet, die den neuen Behörden bei der Vernichtung dieser Waffen helfen sollten. Sie fanden in Libyen jedoch nur rund 5000 Raketen, obwohl mindestens 10 000 geliefert worden seien.

Deshalb könnte ein Teil der libyschen Waffenvorräte bereits bei den syrischen Rebellen gelandet sein. Der Westen leistet ihnen zwar keine direkte Hilfe, weil das Misstrauen gegenüber einigen ihrer Gruppierungen nach wie vor groß ist. Andererseits wird Hilfe aus anderen Nahost-Ländern nicht unterbunden. Das frühere Arsenal der gestürzten Regimes in der arabischen Welt könnte in die Hände der Islamisten geraten."

Quelle: http://de.rian.ru/security_and_military/20120820/264224443.html

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