"Die libanesische Nachrichtenagentur Asia
hat sich die Exklusivrechte an der Veröffentlichung einiger Teile des
Dokumentarfilms “Krieg der Geheimdienste in Syrien” (Regisseur: Khadr
Awarkh) gesichert. Darin enthalten sind Audio- und Videomitschnitte, die
von einem türkisch-französischen Komplott zeugen, dessen Ziel die
Liquidierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und des
Außenministers Walid al-Muallem war.
Die syrischen Behörden haben über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten
die Aktivitäten des türkischen und französischen Geheimdienstes
verfolgt, die erst in einem Sturz der syrischen Regierung, und später,
nach einigem Scheitern, in der Ermordung des Präsidenten und des
Außenministers kulminieren sollten.
Zu einigen der Details weiter unten, vorerst sei angemerkt: diese
Nachricht bestätigt lediglich, dass bei jedem beliebigen Ausgang des
Krieges die physische Vernichtung Baschar al-Assads für den Westen und
die Golfmonarchien offenbar ein unabdingbares Element ist, das nicht nur
die unbotmäßige Führungspersönlichkeit eines souveränen Staates
beseitigen, sondern auch anderen Führungspersönlichkeiten anderer Länder
als ein weiteres warnendes Beispiel dienen soll. Die bestialische
Ermordung Gaddafis, die vollkommen offensichtlich vom Ausland gebilligt
worden war (ganz egal, wie sehr sich Mahmud Dschibril auch von dem
lossagen möchte, was er früher äußerte - er hatte zugegeben, dass es
eine ausländische Macht war, welche den Befehl zur Ermordung Gaddafis
gab), die mögliche Ermordung Assads, ebenso wie der Terroranschlag in
Damaskus im letzten Sommer, bei dem höchste Regierungsmitglieder der
Syrischen Arabischen Republik umgekommen sind, all das dient der
Abschreckung. Jeder beliebige Führer eines jeden beliebigen Landes muss
darauf gefasst sein, dass er im Falle des Versuchs, der Aggression zu
widerstehen, physisch vernichtet werden wird. Deswegen heben die
möglichen Verhandlungen und das eventuelle Erreichen einer Waffenruhe in
Syrien mitnichten die Tatsache auf, dass der Westen sein Urteil über
Assad gefällt hat. Und ihn bis zum Ende verfolgen wird.
Nach dem, was die Beiruter Agentur Asia mitteilt,
waren türkische und französische Geheimdienstoffiziere an der
Ausarbeitung der Pläne beteiligt. Die Türken nahmen traten dabei in den
Hintergrund, federführend seien die Franzosen gewesen. Letztere hatten
in den Bürogeräumen Walid al-Muallems einen, in denen des Präsidenten
mehrere ihrer Agenten, welche sich aus den syrischen Kurden
rekrutierten. Die Türken traten mit diesen in Kontakt, indem sie sich
als Aktivisten der “kurdischen Opposition” ausgaben.
Die türkischen Agenten waren in einer Firma beschäftigt, die in den
Gebäuden des Ministerrats und des Außenministeriums sowie auch des
Präsidentenpalasts mit der Gebäudereinigung betraut war. Sie befanden
sich derweil alle im Blickfeld der syrischen Spionageabwehr. Die Leute
wurden festgenommen; ob sich darunter auch ein türkischer
Geheimdienstler befand, wurde von den syrischen Behörden nicht
kommentiert. Walid al-Muallem war allerdings besonders bedroht, da einer
der angeworbenen Agenten direkt in dessen Kabinett beschäftigt gewesen
ist. Sein Name ist Anas al-Husseini, er stammt aus Qamishli. Angeworben
wurde er mithilfe des französischen Geheimdienstes von einem weiteren
Kurden namens Abu Qordo.
Anas al-Husseini lebte und arbeitete in Damaskus. Seine Aufgabe war es,
das Büro des Außenministers mithilfe von Spezialkameras
abzufotografieren. Außerdem versuchte er, zwei weitere Spitzel
anzuwerben, die im Präsidentenpalast tätig waren. Eine dieser beiden
Zielpersonen, obwohl Sunnit und sehr religiös, hat sich vehement dagegen
verwehrt, an dieser Sache beteiligt zu sein und ließ die Sache
letztendlich auffliegen."
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