Nach Unruhen in einem Lager für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge hat die Türkei
nach Angaben örtlicher Vertreter Hunderte Bewohner nach Syrien
zurückgeschickt. "Diese Menschen waren an Gewalttaten beteiligt", sagte
ein Vertreter des Lagers Suleymansah an der Grenze zu Syrien. Das habe
die Auswertung von Videoaufzeichnungen ergeben.
Es seien
zwischen 600 und 700 Menschen abgeschoben worden, hieß es. Ein anderer
Vertreter der örtlichen Behörden nannte die Zahl von 400.
Das türkische
Außenministerium wies die Darstellungen zurück. Niemand sei gegen seinen
Willen abgeschoben worden, sagte ein Außenamtssprecher. Die Zahl der
Rückkehrer liege eher bei 50 bis 60. Das UN-Flüchtlingshilfswerk zeigte
sich besorgt über die Berichte von Abschiebungen. Man stehe in direktem
Kontakt mit den Behörden, sagte eine Sprecherin in Genf.
In dem Lager war
es am Mittwoch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen
türkischen Militärpolizisten und Demonstranten gekommen, die gegen ihre
Unterbringungsbedingungen protestierten. Die Sicherheitskräfte wurden
mit Steinen beworfen. Die Polizei wiederum setzte Tränengas und
Wasserwerfer ein. Auslöser soll ein Feuer in einem Flüchtlingszelt
gewesen sein.!
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