Eine
Explosion zerriss eine Moschee in der syrischen Hauptstadt und tötete einen
prominenten, pro-Regierung eingestellten, sunnitischen Geistlichen mit Namen Sheikh
Mohammed Said Ramadan al-Bouti. Mindestens 42 Menschen starben und 84 weitere
wurden bei dem Anschlag verletzt. Nach Berichten der syrischen
Nachrichtenagentur SANA wurde der Enkel des Gelehrten ebenfalls bei dem Bombenanschlag
getötet. Sirenen heulten durch die Hauptstadt und der Schauplatz der Explosion
wurde durch das Militär abgeriegelt. TV-Bilder zeigten eine chaotische Szene
ausgeweideter Körper mit abgerissenen Gliedmaßen über den blutbefleckten Boden
der Moschee verstreut. Der arabische Korrespondent von Russia Today, Kamel
Saqv, der sich in Damaskus aufhält, sagte, es sei ein Grundkurs über den Islam
zum Zeitpunkt des Anschlages durchgeführt worden. Es wird davon ausgegangen,
dass viele der Toten Studenten sind. Laut einer offiziellen Quelle sprengte
sich der Attentäter in die Luft, als die Schüler dem Gebet lauschten. Von Reuters
kontaktierte Anwohner erklärten, sie hätten anfänglich geglaubt, die Explosion
sei durch eine Granate verursacht worden, die das nahegelegene Polizeiamt
getroffen habe. Das in London ansässige „Syrian Observatory for Human Rights“
hatte erklärt, Rebellen seien in der Region in Kämpfe mit Regierungstruppen
verwickelt und Mörsergranaten seien abgefeuert worden. Der 83jährige Bouti war
Präsident der Vereinigung der islamischen Gelehrten in Syrien und ein
überzeugter Anhänger von Präsident Bashar al-Assad. Bouti hat die syrische
Opposition als „Abschaum“ bezeichnet und die Syrer aufgerufen, dem Militär
beizutreten und der Regierung zu helfen, die Rebellen niederzuschlagen. Das
syrische Fernsehen hat jede Woche seine Predigten aus Moscheen rund um Damaskus
übertragen und ihm auch ein eigenes religiöses TV-Programm gegeben. Sein Tod
wird als schwerer Schlag für die Regierung angesehen, die sich einem
hauptsächlich sunnitisch geführten Aufstand gegenüber sieht. „Die
Mainstream-Medien werden Schwierigkeiten haben, über diesen Angriff zu
berichten, denn das war ein pro-Assad eingestellter sunnitischer Geistlicher“,
glaubt Afshin Rattansi von RT. „Wie kommt es, dass die anglo-französisch
unterstützten – wie sollen wir sie nennen: Rebellen, Aufständische oder
Terroristen – daherkommen, um einen sunnitischen Geistlichen in einer Moschee
in Damaskus zu ermorden? Vielleicht werden die Mainstream-Medien darüber gar
nicht berichten, weil es so völlig im Gegensatz zu ihrer Idee eines
sektiererischen Syrien steht“, bemerkte der Kommentator von RT. Rattansi
drückte seine Hoffnung aus, dass nach dem heutigen Bombenanschlag, „der ganze
Idee einer NATO-unterstützten Destabilisierung in Syrien und 3 Millionen
vertriebenen Menschen im Land die Leute im State Department in Washington
realisieren, dass die Finanzierung für diese Gruppen von Aufständischen
gestoppt werden muss“.
Quelle: http://rt.com/news/damascus-mosque-suicide-attack-615/
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