"Unterstützung von unerwarteter Seite für die syrische Regierung: Carla
del Ponte, die bis 2007 Chefanklägerin des Internationalen
Strafgerichtshofes zu den Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien war
und nun der UN-Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in
Syrien angehört, bestätigt Angaben aus Damaskus zum Einsatz chemischer
Waffen durch die Rebellen. »Wir haben Beweise dafür, daß es die
Aufständischen und nicht loyal zum Regime von Baschar Al-Assad stehende
Männer waren, die in Syrien chemische Waffen eingesetzt haben«, sagte
sie am Montag dem Schweizer Rundfunk RSI. »Nach den Aussagen, die wir
gesammelt haben, haben die Rebellen Chemiewaffen eingesetzt und auf das
Gas Sarin zurückgegriffen«, erklärte del Ponte.
Ein Sprecher der »Freien Syrischen Armee« (FSA) wies die Vorwürfe
zurück. Die FSA habe damit nichts zu tun, sagte Luai Al-Mekdad der
Nachrichtenagentur dpa: »Wir besitzen kein Sarin-Gas, und wir streben
auch nicht danach, es in unseren Besitz zu bringen.« Auch die
UN-Kommission selbst relativierte die Aussagen del Pontes. Es gebe
»keine beweiskräftigen Ermittlungsergebnisse für einen
Chemiewaffeneinsatz in Syrien durch irgendeine der an dem Konflikt
beteiligten Parteien«, erklärte ein Kommissionssprecher am Montag in
Genf.
Unterdessen bereitet sich die Türkei auf eine Behandlung von Opfern
atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe vor. Es gelte, auf
alle möglichen Bedrohungen vorbereitet zu sein, sagte der zuständige
türkische Regierungsbeamte Veysel Dalmaz der Zeitung Zaman. Demnach
werden in Flüchtlingslagern der Grenzprovinzen Sanliurfa und Gaziantep
spezielle Dekontaminierungszelte eingerichtet. Der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, dessen Regierung zu den
aktivsten Unterstützern der Aufständischen in Syrien zählt, hatte in der
vergangenen Woche der syrischen Regierung einen Einsatz von C-Waffen
vorgeworfen."
Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/05-07/053.php
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