„Am
frühen Morgen des 21. August wurde auf dieses Gebiet von Stellungen der
Kämpfer aus eine im Eigenbau hergestellte Raketen ähnlich jener
abgefeuert, die die Terroristen am 19. März dieses Jahres in Han Al-Asad
(nahe der Stadt Aleppo) eingesetzt hatten. Sie enthielt einen bisher
nicht identifizierten chemischen Giftstoff“, steht in der Erklärung des russischen Außenminamtes.
Die
Aktion in einem Vorort von Damaskus wurde zu einem Zeitpunkt verübt, wo
in Syrien eine Kommission der UNO die Arbeit zur Untersuchung eines
möglichen C-Waffen-Einsatzes aufgenommen hat. Das russische
Außenministerium meint, das alles sehe Versuchen ähnlich, die Chancen
für eine Einberufung der Genfer Konferenz zur Syrien-Regelung zu
untergraben. Das nächste Zusammentreffen russischer und amerikanischer
Experten zur Vorbereitung der zweiten Genfer-Syrien-Konferenz ist für
den 28. August geplant.
Die
Opposition habe nichts mehr zu verlieren. Siegen könne sie nicht, und
mit beliebigen Mitteln versucht sie, den Westen zu zwingen, sich in den
Konflikt einzumischen, den Westen zu überzeugen, dass das Regime
angeblich „blutig und unmenschlich“ sei, sagt der Experte Sergej
Demidenko aus dem Institut für strategische Einschätzungen und Analyse.
Er erinnerte daran, dass von den C-Waffen-Angriffen des Regimes stets
jene Fernsehkanäle mitteilen, die von Geldgebern der Oppositionskämpfer
aus den Ländern am Persischen Golf finanziert werden.
„Das
hat es früher alles schon gegeben. Kaum hatte Amerika erklärt, es werde
sich einmischen, sollte man in Syrien C-Waffen finden, da verkündete
der katarische Fernsehkanal ‚Al Jazeera‘, man habe sie bereits entdeckt.
Und kaum war eine Expertengruppe der UNO in Syrien zur Überprüfung der
Angaben hinsichtlich der C-Waffen in Syrien eingetroffen, da meldete der
in Dubai beheimatete Fernsehkanals ‚Al-Arabia‘, die Regierungstruppen
hätten C-Waffen eingesetzt. Das ist eine sehr grobe Arbeit.“
An
der Echtheit der Amateurvideos über den angeblichen Giftgasangriff sind
nun auch Zweifel laut geworden. Stephen Johnson ist Experte für
Chemiewaffen an einem kriminaltechnischen Institut in Großbritannien.
Über die Aufnahmen sagte er laut Euronews Folgendes:
„Es
gibt unter den Videos einige, die allzu real wirken, fast so, als wären
sie gestellt. Ich will damit nicht behaupten, dass es Fälschungen sind.
Aber sie wecken doch Bedenken. Bei einigen Menschen sieht man Schaum
vor dem Mund, doch dieser scheint zu weiß, zu rein. Er entspricht nicht
der Art der inneren Verletzungen, die man zu sehen meint. Man erwartet da blutigeren Schaum oder gelberen.” Johnson bremst zugleich die Erwartungen hinsichtlich schneller Untersuchungsergebnisse. Er betont: “In
diesem Moment will jeder eine klare Antwort. War es ein
Giftgas-Angriff, ‘ja oder nein’? Aber es ist zu früh, eine Aussage zu
treffen, nur anhand dieser Videos.”"
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