"Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer (CSU) hat sich noch kurz vor Beginn des Aufstands in
Syrien für die Interessen der deutschen Industrie eingesetzt: Nach
bislang unbekannten Dokumenten der Bundesregierung sollte Ramsauer bei
einem Damaskus-Besuch Anfang Februar 2011 helfen, etwa beim Eisenbahnbau
"die Zusammenarbeit zu forcieren", wie der "Spiegel" berichtet. Obwohl
der Arabische Frühling damals von Ägypten bis Tunesien bereits
zahlreiche Staaten erfasst hatte, gab es in der Bundesregierung vorab
keine Bedenken gegen die Damaskus-Reise des Verkehrsministers.
Ein
Konflikt sei in Syrien nicht zu befürchten, das Land sei ein
attraktiver Anlaufpartner für die deutsche Wirtschaft, teilte das
Auswärtige Amt dem Verkehrsministerium vorher mit. Nach Ramsauers
Rückkehr zogen die Diplomaten eine positive Bilanz. "Der Besuch von
Bundesminister Ramsauer wurde in Syrien sehr hoch geschätzt", heißt es
in einer vertraulichen Depesche. In Syrien stünden "ehrgeizige
Investitionsvorhaben" von bis zu 100 Milliarden Dollar an, bei deren
Umsetzung sich deutsche Unternehmen "gute Chancen" ausrechnen könnten.
Kritiklos
gaben die deutschen Diplomaten auch politische Einschätzungen der
syrischen Regimevertreter nach den Gesprächen mit Ramsauer wider: "Das
syrische Volk habe Angst vor chaotischen Zuständen wie in Ägypten, zudem
habe sich Mubarak (anders als Assad) zu stark von seinem Volk
entfernt", erklärten die Gastgeber laut Protokoll ihrem Besucher. Sechs
Wochen später brachen die ersten Unruhen mit Toten und Verletzten aus."
Quelle: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-08/27609977-ramsauer-wollte-2011-in-syrien-die-zusammenarbeit-forcieren-003.htm
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