Donnerstag, 5. September 2013

"Deutscher entkommt Geiselnehmern in Syrien"

"Ein 72-jähriger Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation Grünhelme hat sich selbst aus den Fängen islamistischer Geiselnehmer befreit. Nach mehrstündigem Fußmarsch gelangte er in die Türkei.

In Syrien ist dem letzten der drei entführten Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation Grünhelme die Flucht gelungen. Der 72-jährige Ingenieur Ziad Nouri habe sich nach 111 Tagen aus der Gefangenschaft radikaler Dschihadisten befreien können und sei am Dienstagmorgen in der Türkei angelangt, teilte der Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck mit. Nouri war mit zwei Kollegen am 15. Mai in der nordwestlichen Region Idlib entführt worden.
Die Männer hatten in dem Ort Harem am Aufbau eines Krankenhauses gearbeitet. Die beiden anderen Mitarbeiter hatten sich bereits am 3. Juli selbst aus der Haft befreien können.

Wie Neudeck dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte, war Nouri anschließend von den Entführern in ein Lager in den Bergen gebracht worden. Dort konnte der Ingenieur schließlich eine Aluminiumtür aufstemmen, während seine Bewacher offenbar gerade schliefen.

Langer Fußmarsch an türkische Grenze

Nach Angaben Neudecks gelangte der 72-Jährige in einem mehrstündigen Fußmarsch in die Kleinstadt Darkusch an der türkischen Grenze. Örtliche Rebellen hätten ihn dann ins Nachbarland gebracht.
Zuletzt hätten die Entführer für den Ingenieur ein Lösegeld von 25 Millionen Euro gefordert, doch sei kein Geld gezahlt worden, sagte Neudeck. Von seinem Telefonat mit Nouri zu schließen, gehe es Nouri den Umständen entsprechend gut.

Die Grünhelme wurden im Jahr 2003 von Neudeck als Hilfsorganisation junger Muslime und Christen ins Leben gerufen. Die Organisation mit Sitz in Troisdorf bei Bonn engagiert sich weltweit beim Wiederaufbau in Krisengebieten.
Neudeck dankte am Dienstag dem Bundeskriminalamt und dem Krisenstab des Auswärtigen Amts für ihre Unterstützung während der Entführung."


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen