In Syrien ist dem letzten
der drei entführten Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation
Grünhelme die Flucht gelungen. Der 72-jährige Ingenieur Ziad Nouri habe
sich nach 111 Tagen aus der Gefangenschaft radikaler Dschihadisten
befreien können und sei am Dienstagmorgen in der Türkei angelangt,
teilte der Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck mit. Nouri war mit zwei
Kollegen am 15. Mai in der nordwestlichen Region Idlib entführt worden.
Die Männer
hatten in dem Ort Harem am Aufbau eines Krankenhauses gearbeitet. Die
beiden anderen Mitarbeiter hatten sich bereits am 3. Juli selbst aus der
Haft befreien können.
Wie Neudeck dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" sagte, war Nouri anschließend von den Entführern in ein
Lager in den Bergen gebracht worden. Dort konnte der Ingenieur
schließlich eine Aluminiumtür aufstemmen, während seine Bewacher
offenbar gerade schliefen.
Langer Fußmarsch an türkische Grenze
Nach Angaben
Neudecks gelangte der 72-Jährige in einem mehrstündigen Fußmarsch in die
Kleinstadt Darkusch an der türkischen Grenze. Örtliche Rebellen hätten
ihn dann ins Nachbarland gebracht.
Zuletzt hätten
die Entführer für den Ingenieur ein Lösegeld von 25 Millionen Euro
gefordert, doch sei kein Geld gezahlt worden, sagte Neudeck. Von seinem
Telefonat mit Nouri zu schließen, gehe es Nouri den Umständen
entsprechend gut.
Die Grünhelme wurden im Jahr
2003 von Neudeck als Hilfsorganisation junger Muslime und Christen ins
Leben gerufen. Die Organisation mit Sitz in Troisdorf bei Bonn engagiert
sich weltweit beim Wiederaufbau in Krisengebieten.
Neudeck dankte
am Dienstag dem Bundeskriminalamt und dem Krisenstab des Auswärtigen
Amts für ihre Unterstützung während der Entführung."
Quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article119686347/Deutscher-entkommt-Geiselnehmern-in-Syrien.html
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