"Bei den sowjetischen Geschossen, deren Splitter die UN-Kontrolleure am
Ort des C-Waffen-Einsatzes bei Damaskus gefunden haben, handelt es sich
laut Ruslan Puchow, Direktor des Moskauer Zentrums für Strategie- und
Technologieanalyse, um Munition für Mehrfachraketenwerfer, von denen die
syrische Armee schon seit langem keine mehr hat.
„Das erste Geschoss lässt sich leicht identifizieren: Es wurde im Bericht als
140mm-Rakete
vom Typ М-14 für den alten sowjetischen Mehrfachraketenwerfer BM-14-17
aus dem Jahr 1952 bezeichnet“, kommentierte der Experte am Dienstag die
Meldungen, dass UN-Inspektoren auf einem Teil einer Rakete kyrillische
Zeichen entdeckt haben.
Die syrische Armee habe alle
Mehrfachraketenwerfer BM-14-17 schon längst außer Dienst gestellt, auch
die Geschosse des Typs М-14 haben ihre Haltbarkeit seit langem
überschritten. „Jedenfalls hat die Sowjetunion kaum chemische Geschosse
an Syrien geliefert. Es handelt sich offenbar um einen selbständigen
Umbau eines alten Geschosses zu einem chemischen.“
Puchow hält
es für unwahrscheinlich, dass die syrische Regierungsarmee die
veralteten Geschosse verwendet haben und die damit verbundenen Risiken
eingegangen sein könnte. „Wenn sie chemische Geschosse hätten einsetzen
wollen, hätten sie eher die Standardsysteme BM-21 ‚Grad‘ genutzt, für
die sie auch die Munition haben.“ Der Experte mutmaßte, dass die
Regimegegner „diesen alten Kram“ in einem der eroberten Munitionslager
gefunden haben.
„Das zweite Geschoss vom Kaliber 360 mm stammt
offenbar aus einem Eigenbau“, so der Experte weiter. Er bezweifelte,
dass die syrische Armee „derart primitive Munition produziert und
einsetzt“.
Am Montag hatten UN-Chemiewaffenkontrolleure nach
mehrwöchigen Ermittlungen bestätigt, dass am 21. August nahe der
syrischen Hauptstadt Damaskus Boden-Boden-Raketen mit dem Nervengas
Sarin eingesetzt wurden. Auf einem Raketensplitter fanden sie eine
kyrillische Aufschrift."
Quelle: http://de.rian.ru/politics/20130917/266894494.html
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