"In einer von James Corbett für Global Research erstellten
Video-Dokumentation zu dem Chemiewaffen-Angriff in Syrien wird die These
vertreten, dass er von den "Rebellen" durchgeführt wurde, aber der
syrischen Regierung angelastet werden soll.
Von James Corbett, Mutter Agnes Mariam und Prof. Michel Chossudovsky
Global Research, 19.09.13
Im Gefolge des Chemiewaffen-Anschlags in Syrien wurden schockierende
Videos, die Opfer dieses Angriff zeigen, weltweit über das Internet
verbreitet, um den Zorn der Öffentlichkeit anzustacheln und deren
Einverständnis mit einer Militärintervention (des Westens)
durchzusetzen.
Eine neue Videodokumentation deckt beunruhigende Widersprüche und
Manipulationen in den Opfervideos auf und stellt die offizielle Story
über den Angriff und seine Opfer in Frage.
Die Hintergrundinformation wurde im Auftrag von Global Research TV / GRTV erstellt und ist hier
aufzurufen. (Es folgt eine Übersetzung des Kommentars zu den Aussagen
von Experten und Zeugen, die in dem GRTV-Video (leider nur in englischer
Sprache) zu Wort kommen.
Anfang dieser Woche legte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon die Ergebnisse
des Untersuchungsteams vor, das er letzten Monat nach Syrien entsandt
hatte – mit dem Auftrag, Beweise dafür zu sammeln, dass am 21. August in
Ghouta ein Chemiewaffen-Angriff stattgefunden hat.
Dieser Untersuchungsbericht
wird von den USA und Großbritannien als Beleg dafür angesehen, dass
der Angriff von Truppen der syrischen Regierung ausgeführt wurde, obwohl
er keinerlei Hinweise enthält, die diese Behauptung stützen. Das
Untersuchungsteam sollte nur feststellen, ob überhaupt Chemiewaffen
eingesetzt wurden, aber nicht, wer sie eingesetzt hat; es fasst seine
Ergebnisse in der einfachen Feststellung zusammen:
"Auf Grundlage der Beweise, die wir während unserer Untersuchung der
Ereignisse in Ghouta gesammelt haben, ziehen wir den Schluss, dass am
21. August 2013 in dem noch andauernden Konflikt, der zwischen
verschiedenen Parteien in der Syrisch-Arabischen Republik ausgetragen
wird, in relativ großem Umfang Chemiewaffen gegen Zivilisten eingesetzt
wurden – auch gegen Kinder."
Die Frage, von wem der Angriff ausging, ist natürlich in geopolitischer
Hinsicht das Schlüsselproblem. Wenn der Angriff der syrischen Regierung
anzulasten wäre, müsste er als unverständliche Eskalation des Konfliktes
angesehen werden, wenn er von terroristischen Aufständischen geführt
wurde, war der Chemiewaffen-Einsatz eine provokative Operation unter
falscher Flagge, mit der die USA und ihre Verbündeten zu einem
bewaffneten militärischen Eingreifen in Syrien veranlasst werden
sollten.
Schon vorher hatten Analysten zugestehen müssen, dass mögliche Motive
für den Angriff auf Ghouta eher dafür sprechen, dass die Terroristen und
nicht die in Syrien Regierenden die Schuld dafür tragen. Im Bodenkrieg
gegen die syrische Regierung droht den "Rebellen" schon seit Monaten
eine Niederlage, und sie wussten, dass Obama den Einsatz von
Chemiewaffen als "rote Linie" bezeichnet hat, deren Überschreiten ein
militärisches Eingreifen (der USA) zur Folge hätte. Diejenigen, die
Assad die Schuld zuweisen möchten, müssen zugeben, dass er für einen
plötzlichen Chemiewaffen- Einsatz gegen die eigene Bevölkerung keinen
vernünftigen militärischen Grund hatte; sie können auch nicht erklären,
warum er damit so lange gewartet haben soll, bis die
Chemiewaffen-Inspektoren der Vereinten Nationen im Land waren.
Der Hintergrund und die Entwicklung des Konflikts liefern viele Beweise
dafür, dass die Terroristen Chemiewaffen besitzen und dazu ausgebildet
und motiviert wurden, sie auch zu verwenden. Bereits im Dezember letzten
Jahres wurde berichtet, dass die US-Streitkräfte Terroristen im Umgang
mit Chemiewaffen ausgebildet haben. Ebenfalls im Dezember veröffentlichten
die "Rebellen" ein Video, das Experimente mit Chemiewaffen zeigt, und
die Drohung enthält, diese Waffen auch gegen Unterstützer der Regierung
einzusetzen. Und im Juli dieses Jahres legte Russland den Vereinten
Nationen einen ausführlichen, 100-seitigen Bericht vor, in dem nachgewiesen wird,
dass terroristische Aufständische den Angriff mit Chemiewaffen zu
verantworten haben, der am 19. März in Khan al-Asal am Stadtrand von
Aleppo stattgefunden hat.
Zum jüngsten Chemiewaffen-Angriff haben die Geheimdienste der USA,
Großbritanniens und Frankreich jeweils eigene "Erkenntnisse" vorgelegt;
alle Dienste machen Assad für den Überfall verantwortlich und fordern
die "internationale Gemeinschaft" auf, den Druck auf die syrische
Regierung zu erhöhen. Die Berichte über den Angriff widersprechen
einander aber in vielen Punkten, vor allem weil sie sehr
unterschiedlicher Opferzahlen angeben; das zeigt, dass sich die
Geheimdienste noch nicht einmal über fundamentale Details des
Chemiewaffen-Angriffs einig sind.
Neue Beweise belegen, dass die Angriffe von Terroristen durchgeführt
wurden, die damit die Öffentlichkeit manipulieren und ein bewaffnetes
Eingreifen der USA und ihrer Verbündeten in Syrien provozieren wollten.
Aus diesen Beweisen geht hervor, dass die Videos, aus denen die USA und
ihre Verbündeten ihre "Erkenntnisse" über die Vorfälle in Ghouta
ableiten, in Wirklichkeit hinterhältig inszeniert wurden, um den
Eindruck zu erwecken, Assad trage die Schuld für den Angriff.
Die ersten Anzeichen für diesen Betrug tauchten bei einer sorgfältigen Analyse dieser Videos auf, bei der viele Widersprüche aufgedeckt werden konnten.
Diese Analyse schlug sich in einem Bericht des International Support Team for Mussalaha in Syria / ISTEAMS [s. hier]
nieder – einer syrischen Menschenrechtsgruppe, die mit dem
International Institute for Peace, Justice and Human Rights (dem
Internationalen Institut für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte
zusammenarbeitet. In diesem gründlich recherchierten Bericht,
auf den Global Research bereits am 16. September hingewiesen hat],
werden zahlreiche Diskrepanzen und Widersprüche dokumentiert.
Der Bericht belegt durch Aussagen von Augenzeugen und Videos, dass die
betroffenen Gebiete bereits Tage vor dem Chemiewaffen-Angriff von fast
allen Einwohnern verlassen worden waren. In den Videos, die Opfer des
Angriffs zeigen, sind dennoch eine große Anzahl toter Kinder, aber nur
sehr wenige Eltern zu sehen. Eltern werden nur gezeigt, wenn sie ihre
toten Kinder an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten
immer wieder "identifizieren". Auf unterschiedlichen Videos sind die
selben toten Kinder zu sehen – jeweils anders und in anderer Umgebung
"arrangiert". Nach dem Bericht wurden die Videos bewusst so inszeniert,
dass sie den größtmöglichen emotionalen Eindruck auf ausländische
Zuschauer machen. Dieser Videos hat sich dann die Obama-Regierung
bedient, um den Senat für ein militärische Eingreifen zu gewinnen.
Die Nonne Mutter Agnes Mariam,
die ISTEAMS leitet und viele Recherchen für den Bericht selbst
durchgeführt hat, kommt auch in dem von James Corbett erstellten
GRTV-Video zu Wort; sie nimmt Stellung zu dem offiziellen UN-Bericht
über den Chemiewaffen-Angriff und zu den (falschen) Schlussfolgerungen,
die Washington und seine Verbündeten daraus ziehen.
Der ISTEAMS-Bericht wirft viele beunruhigende Fragen zu einzelnen Szenen
in den (von den Rebellen verbreiteten) Ghouta-Videos auf. Stammten die
getöteten Kinder aus den angegriffenen Orten? Warum waren sie noch dort,
obwohl diese Gebiete größtenteils (von den Bewohnern) aufgegeben worden
waren? Wo waren ihre Eltern? In den Tagen nach dem Angriff gab Frau Dr.
Bouthaina Shaaban, eine Beraterin der Assad-Regierung, (dem britischen
TV-Sender) Sky News eine ebenso beunruhigende Antwort auf diese Fragen.
Ihre Aussage wird von einem Video bestätigt, welches das Mujahideen Press Office
(das Pressebüro der Mudschaheddin,) sechs Tage vor dem Angriff bei
YouTube eingestellt hat; darin wird mitgeteilt, dass die Terroristen
Hunderte von Frauen und Kindern aus der ländlichen Umgebung der Alawiten-Hochburg
Lattakia gekidnappt haben, um sie als Geiseln in dem Konflikt zu
benutzen. Handelte es sich bei den durch Chemiewaffen getöteten Opfern
um diese Geiseln? Wurden die gekidnappten Kinder in die größtenteils von
ihren Bewohnern geräumten Gebiete gebracht, und haben deshalb so wenige
Eltern ihre getöteten Kinder betrauert?
An dem Konflikt nicht beteiligte dritte Organisationen müssen unbedingt
weitere Nachforschungen und Untersuchungen anstellen, bis die Identität
der Ghouta-Opfer und der Verbleib der bei Lattakia gekidnappten Frauen
und Kinder geklärt sind; wenn sich die Vermutungen als zutreffend
erweisen, haben die "Rebellen" ein unvorstellbar grausames
Kriegsverbrechen begangen und damit eine der widerlichsten
Manipulationen der Geschichte versucht. Bereits zu Beginn des laufenden
Monats hat sich Michel Chossudovsky, der Direktor von Global Research,
auf GRTV zur Natur dieses Terroristenaufstands geäußert.
Jetzt versuchen die USA und ihre Verbündeten, den
UN-Untersuchungsbericht in Kombination mit den angeblichen "Video-
Beweisen" über die Auswirkungen des Angriffs zu nutzen, um den Einsatz
militärischer Gewalt zu rechtfertigen und die Zerstörung der syrischen
Chemiewaffen zu beschleunigen. Einige fordern sogar, Assad aufgrund
dieser und anderer manipulierter "Beweise" als Kriegsverbrecher
anzuklagen.
Um die Kriegstreiber daran zu hindern, diese inszenierten
Propaganda-Videos noch weiter zur Rechtfertigung einer
Militärintervention (in Syrien) zu nutzen, ist es unbedingt
erforderlich, wenigstens den von Global Research zusammengefassten
ISTEAMS-Bericht [der hier aufzurufen ist] möglichst weit zu verbreiten und weitere Nachforschungen zu betreiben.
Der komplette ISTEAM-Bericht mit dem Titel "The Chemical Attacks in East
Ghouta Used to Justify a Military Intervention in Syria" (Die
Chemiewaffen-Angriffe in Ost-Ghouta werden benutzt, um eine
Militärintervention in Syrien zu rechtfertigen) ist hier aufzurufen.(Die pdf-Datei baut sich nur sehr langsam auf, und die vielen beigegeben Fotos lassen sich nur als Negative ausdrucken.)
Luftpost kl.-de hat den Kommentar zu dem eingangs verlinkten GRTV-Video komplett übersetzt."
Quelle: http://principiis-obsta.blogspot.se/2013/09/wie-die-videos-von-dem-chemiewaffen.html
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