Freitag, 1. November 2013

"Regierungstruppen auf dem Weg nach Aleppo"

"Syrische Regierungstruppen haben die Rebellen aus Safira vertrieben. Bald dürften sie den umkämpften Flughafen von Aleppo erreichen.

Syrische Regierungstruppen haben in der Nacht auf Freitag die Stadt Safira südöstlich von Aleppo eingenommen, wie staatliche und oppositionelle Medien berichteten. In der Umgebung der Stadt, die seit Februar von Anti-Asad-Rebellen beherrscht wird, befinden sich Rüstungsfabriken und Waffenlager, die unter der Kontrolle der Armee geblieben waren. In ihnen sollen Chemiewaffen produziert und gelagert worden sein. Der Ort gehört anscheinend zu den zwei Stätten mit Chemiewaffen, welche die internationalen Inspektoren aus Sicherheitsgründen nicht besuchen konnten. Laut den Inspektoren waren die Einrichtungen zur C-Waffen-Produktion aber zuvor aus den zwei unzugänglichen Orten weggebracht worden.

Nachschub für Aleppo

Safira, dessen Einwohner Anfang Jahr grossenteils geflohen sind, wurde seit drei Wochen von den Regierungstruppen intensiv bombardiert. Die Rebellen liessen verlauten, sie seien abgezogen, weil ihr Nachschub schwierig geworden sei. Am Freitag wurde ein von Jihadisten besetztes Dorf nördlich von Safira bombardiert. Anscheinend will die Armee weiter nach Norden vorstossen, um den Flughafen von Aleppo zu erreichen.
Dieser wird von den Regierungstruppen gehalten, ist jedoch vom Westteil Aleppos, der ebenfalls in der Hand des Regimes ist, isoliert. Die Armee hat in den letzten Wochen die Rebellen entlang der östlichen Wüstenstrasse vertrieben, die von Aleppo über Safira nach Homs führt. Gelingt es ihr, die noch verbleibenden zwanzig Kilometer bis nach Aleppo zu öffnen, kann sie ihre Position in der umkämpften nordsyrischen Metropole bedeutend stärken.

Neuer Schlag Israels?

Weder Damaskus noch Tel Aviv haben den israelischen Luftangriff auf ein Raketendepot bei Latakia bestätigt, über den anonyme amerikanische Beamte am Donnerstag berichtet hatten. Nach einem israelischen Luftangriff bei Damaskus im Januar hatte das Regime gedroht, es werde künftig zurückschlagen. Seither hat es zu Meldungen über neue Angriffe geschwiegen, wohl auch, um nicht beim Wort genommen zu werden. Die Israeli nehmen sich zwar das Recht heraus, Lieferungen von bedrohlichen Waffen an den Hizbullah in Libanon zu vereiteln, bestätigen einzelne Angriffe aber nicht. Sie nehmen offenbar an, Asad könne es sich angesichts seiner Bedrängnis im Innern nicht leisten, auch noch einen Krieg mit Israel vom Zaun zu brechen."

Quelle: http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/regierungstruppen-auf-dem-weg-nach-aleppo-1.18177985

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