Im syrischen Bürgerkrieg ist nach einem Medienbericht erstmals ein Hamburger getötet worden, der offenbar Verbindungen in die islamistische Szene pflegte. Der Leiter des Hamburgischen Verfassungsschutzes, Manfred Murck, bestätigte einen Bericht des NDR-Politikmagazins Panorama 3. Demnach starb der 25 Jahre alte deutsche Staatsbürger vor wenige Wochen im Norden Syriens. Unter welchen Umständen Gökhan C. ums Leben kam, ist bisher unklar. Sein Kampfname soll "Asadullah" gewesen sein. Es spreche einiges dafür, dass sich C. "in der militanten Szene bewegte und Kontakt zu militanten Gruppen hatte", sagte Murck dem Politikmagazin.
Im Sommer soll Gökhan C. aus Deutschland
ausgereist sein. Bis dahin pflegte er offenbar Kontakte in die
dschihadistisch-islamistische Szene in Hamburg und Schleswig-Holstein
und soll Mitglied der verbotenen Organisation "Millatu Ibrahim" gewesen
sein. Zudem war er offenbar auch in der sogenannten "Gefährderdatei
Islamismus" des Hamburger Landeskriminalamtes verzeichnet. Dort sind
nach Abendblatt-Informarionen über 200 Personen registriert.
Nach NDR-Recherchen soll C.
für die radikale Al-Nusrah-Front im syrisch-türkischen Grenzgebiet
militärisch trainiert und später auch gekämpft haben. Die
Al-Nusrah-Front steht dem Terrornetzwerk al-Qaida nahe und wurde vor
einigen Monaten von der Europäischen Union als terroristische
Organisation gelistet. Gökhan C. war einer von etwa 230 Deutschen, die
nach Angaben des Bundesinnenministeriums in den letzten Monaten nach
Syrien gereist sind, um dort gegen Machthaber Assad zu kämpfen.
Gemeinsam mit einem Glaubensbruder soll C. Ende Juli über die Schweiz
und die Türkei in das Bürgerkriegsland eingereist sein, heißt es.
Etwa ein Dutzend Deutsche
kamen bei den Kämpfen bisher ums Leben. Deutsche Sicherheitsbehörden
warnen seit Monaten besonders vor Rückkehrern aus dem Krisengebiet.
Diese könnten sich vor Ort weiter radikalisiert haben und seien zum Teil
militärisch ausgebildet worden. Über konkrete Anschlagspläne ist den
Behörden allerdings zurzeit nichts bekannt."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen