Syrische Oppositionelle und Revolutionsaktivisten haben mit Empörung auf die Entführung der prominenten Menschenrechtlerin Rassan Saituneh reagiert. Saituneh, für ihr Engagement vor zwei Jahren mit dem Sacharow-Preis des Europaparlaments ausgezeichnet, war am Montagabend zusammen mit ihrem Ehemann Wael Hamada und zwei weiteren Aktivisten aus ihrem Büro in dem Damaszener Vorort Duma verschleppt worden. Zu der Entführung bekannte sich zunächst niemand. Mitstreiter der Anwältin verdächtigen islamistische Milizen.
Die
Union der Syrischen Demokraten erklärte am Mittwoch: „Diese Aktion
widerspricht den Grundsätzen der Revolution.“ Ein Kommandeur der Freien
Syrischen Armee (FSA) aus Duma sagte: „Wir tun alles, was in unserer
Macht steht, um die Entführten zu finden.“ Die Kleinstadt Duma östlich
von Damaskus wird von FSA-Kämpfern und islamistischen Rebellen
kontrolliert. Ein Aktivist aus Duma berichtete, die Entführer hätten
auch alle Computer sowie 40.000 US-Dollar aus dem Büro der
Menschenrechtler mitgenommen.
Der amtierende Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte
die Freilassung der Bürgerrechtler. Er erklärte: „Ich erinnere daran,
dass alle Konfliktparteien in Syrien dem humanitären Völkerreicht und
der Wahrung der Menschenrechts verpflichtet sind.“ Auch die
oppositionelle Nationale Syrische Allianz, die ihren Sitz in Istanbul
hat, verurteilte die Entführung. Aktivisten, die nicht nur
Menschenrechtsverletzungen der Regierungstruppen dokumentieren, sondern
auch Verbrechen anderer Bürgerkriegsparteien, werden in Syrien von
islamistischen Brigaden zunehmend unter Druck gesetzt.
Saituneh hatte wenige Stunden vor ihrer Verschleppung in einer Botschaft an die Redaktion einer libanesischen Website geschrieben: „Der Weg ist noch lang und voller Minen, und am Ende ist er gesperrt. Was danach kommt, ist unbekannt, nach der Blockade, nach der Revolution und nach dem Krieg, ein Traum, der uns alle vereint.“
Zu einer neuen Konfrontation zwischen Al-Kaida-Terroristen und den Kurden kam es indes in der nördlichen Provinz Al-Rakka. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, die Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) habe in der Ortschaft Tell Abjad unweit der türkischen Grenze 15 kurdische Großfamilien aus ihren Häusern vertrieben. Ein Teil der syrischen Kurden hat sich der Revolutionsbewegung angeschlossen, andere Gruppen kooperieren mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad. In einigen Gebieten haben die Kurden eine Art autonome Verwaltung etabliert."
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/syrien-empoerung-nach-entfuehrung-von-bekannter-menschenrechtlerin/9205074.html
Saituneh hatte wenige Stunden vor ihrer Verschleppung in einer Botschaft an die Redaktion einer libanesischen Website geschrieben: „Der Weg ist noch lang und voller Minen, und am Ende ist er gesperrt. Was danach kommt, ist unbekannt, nach der Blockade, nach der Revolution und nach dem Krieg, ein Traum, der uns alle vereint.“
Zu einer neuen Konfrontation zwischen Al-Kaida-Terroristen und den Kurden kam es indes in der nördlichen Provinz Al-Rakka. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, die Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) habe in der Ortschaft Tell Abjad unweit der türkischen Grenze 15 kurdische Großfamilien aus ihren Häusern vertrieben. Ein Teil der syrischen Kurden hat sich der Revolutionsbewegung angeschlossen, andere Gruppen kooperieren mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad. In einigen Gebieten haben die Kurden eine Art autonome Verwaltung etabliert."
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/syrien-empoerung-nach-entfuehrung-von-bekannter-menschenrechtlerin/9205074.html
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