Sonntag, 15. Januar 2012

Die wirklichen Hintergründe in Syrien

Zitat:
"Ich wohnte gestern in meiner Stadt einer Podiumsdiskussion bei. Thema war Syrien,
genauer: “Damas, quo vadis?”!
Proppenvoller Saal, ein deutscher, der die Moderation leitete, drei mir fremde Syrer, davon einer eher der “Pro”-Fraktion angehörig, einer eher ein Vertreter der “gemäßigten” Opposition und der Letzte Vertreter der “mir-ist-alles -egal-Hauptsache-Assad-stürzt” -Fraktion.
Die Drei Podiumssyrer stelletn sich an diesem Abend ausschließlich den Fragen der Anwesenden Interessierten. Darunter gut, sehr gut und Regenbogen-Informierte.
Im Verlauf dieser 2 Stunden Diskussion ist mir plötzlich bewusst geworden, dass es in Syrien nicht um den Sturz der syrischen Regierung geht.
Die Sache ist viel einfacher – und brutaler:
Angenommen, Bashar Al Assad würde morgen, samt seiner Familie, inklusive Maher Al Assad und seines engeren Berater- und mitregierenden Personenkreises zurücktreten und eine allavitische Übergangsregierung würde übernehmen, wäre dann die (bewaffnete) Opposition zu Verhandlungen und zum Dialog bereit? Wäre die westliche Allianz vorerst zufrieden und ruderte bezüglich der weiteren infiltrierenden und destabilisierenden Aktionen zurück? Niemals, kann die Antwort nur lauten.
Denn hier geht es nicht um die Absicht, die jetzige syrische Regierung zu stürzen. Hier geht es darum, einen konfessionellen Umsturz durchzuführen. Der Tausch der Konfessionen ist der Plan. Sunniten sollen die Allaviten ersetzen!
Alles andere konterkariert jegliches Interesse und Streben, sowohl der bewaffneten Opposition aus dem mehrheitlich sunnitischen Lager, als auch der US-Nato. Hier fügt sich dann alles wunderbar zusammen. Das Verhalten einer jeden einzeln involvierten Partei oder Staates, kann nun zu 100% erklärt und nachvollzogen werden.
Die Person Assad steht stellvertretend für die allavitische Bevölkerungsgruppe. Der angestrebte Regime-change ist ein konfessioneller Staatsstreich, bar jeglicher Legitimation.
Wenn man sich dessen bewusst wird, kommt man nicht mehr umher, die absurde Weigerung einer noch so minimalen Dialogbereitschaft der Musallahin und deren ausländischen Unterstützer zu verstehen. Solange auch nur ein “Allave” an entscheidender Position in der Regierung sitzt, völlig egal ob er Assad, Mirza, Khadur oder Abdullah heisst, können und werden die “Demokraten” nicht zurückstecken.
Im Umkehrschluß wird dann klar, dass die jetzige Regierung im Grunde keine Alternative hat. Zurücktreten und sterben oder kämpfen, und vielleicht überleben.
Da die Syrer dieses, wahrscheinlich viel eher in dieser Klarheit als ich, durchschaut haben, kann auch hier wiederum erklärt werden, warum die absolute Mehrheit nicht auf die Strasse geht, selbst die 70% der Syrer sunnitischen Glaubens tun sich sehr schwer damit, sich für diesen geplanten Religionsputsch vor den Karren spannen zu lassen, denn nicht jeder Sunnit ist ein Ichuanji, ein Salafist oder ein Radikaler.
All`die Moderaten Kräfte in diesem Land verstehen nun, dass ein putschmäßiger Sturz der jetzigen Regierung Syrien dahin bringen wird, wo der Irak ist (schlimmsetnfalls), oder wo z.B. Ägypten ist (bestenfalls) – zerissen, unregierbar durch konfessionelle Kriege, vor allem zwischen den Schiiten/Allaviten und den Sunniten, alles unter dem Joch westlicher Besatzer. Oder eben die Übernahme des Landes durch die Radikal-sunnitische Phalanx mit dem Ergebnis des Verlustes aller Vorzüge und Errungenschafte, die Syrien trotz aller bekannten Missstände, diese einzigartige Stellung unter allen arabischen Ländern beschert hat.
Wenn man nun auch registriert, dass selbstredend die oppositionellen Kräfte dieses auch längst durchschaut haben, dann kann man ihnen nur noch in das Gesicht spucken. Denn sie wissen, dass unter den bestehenden Umständen unweigerlich ein echter, großer Krieg auf das gesamte syrische Volk zukommen wird, solange sie diesen Druck weiter aufbauen. Wären sie tatsächlich an einer Lösung FÜR das syrische Volk interessiert, würden sie endlich den Dialog suchen und diesem Land die nötige Zeit geben, die notwendigen Kurswechsel sukzessive einzuleiten.
Wie sagte gestern mein Sitznachbar zu mir: ” wann hat in den letzten Jahrzehnten je ein vom Westen angefangener Krieg zu was besserem geführt? Wann haben wir uns jemals zuvor für so billig verkauft?”"

Quelle: http://www.sarsura-syrien.com/jemen-demonstrationen-gegen-straffreiheit-salehs-und-religionskaempfe-5842.html#comment-31224

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