Das Video dazu kann hier eingesehen werden: http://apxwn.blogspot.de/2012/07/reportage-aus-duma.html
"Russland hat im UN-Sicherheitsrat
einen Entwurf im Zusammenhang mit der Situation in Syrien vorgelegt. Nach
diesem Dokument soll die UN-Beobachtermission weitere drei Monate im Land
bleiben. Eine Abstimmung zu diesem Resolutionsentwurf ist für den 20. Juli
anberaumt.
In Syrien selbst gehen die Zusammenstöße zwischen den
Regierungstruppen und der bewaffneten Opposition indes weiter. Vor einigen
Tagen ist es der Armee gelungen, die bewaffneten Kämpfer aus der Stadt Duma zu
vertreiben. Von dort eine Reportage unserer Sonderkorrespondentin Anastasia
Popowa.
Ab 00:27:
Das Städtchen Duma zählte schon immer zu den unruhigeren Orten
in der Nähe von Damaskus. Jeden Tag kamen von dort Meldungen von Überfällen auf
Soldaten, Schießereien und Explosionen. Die schwarzen Rauchsäulen waren sogar
von der Hauptstadt aus zu sehen. Die Armee hat den Befehl zu einer
Säuberungsaktion erhalten, und innerhalb von 10 Tagen wurde die Ordnung wieder
hergestellt.
Anastasia Popowa ab 00:43: „Nur einige Tage nach
Abschluss der Säuberungsaktion konnten Rettungskräfte hier hereingelangen, die
jedes Haus unter Augenschein nehmen; dabei finden sie auch Massengräber. In
diesem Kanalisationsrohr beispielsweise fand man die Leichen von 7 Soldaten.“
Ab 00:55:
Bei der Hitze von 40 Grad Celsius fällt die Atmung
ohnehin schon schwer, allerdings ist es ohne diesen hier gefährlich: der
durchdringende Gestank von sich zersetzenden Leichen durchdringt die Kleidung.
Der Soldat, der sich nach unten begibt, verliert fast die Besinnung.
Soldat ab 01:08:
„Wir haben Meldung von den Einwohnern des Stadtteils
Shafuni bekommen, dass hierher einige Fahrzeuge mit bewaffneten Männern
gekommen seien; diese haben einen Checkpoint überfallen und die Farmen
geplündert. An diesen Leichen fanden wir Spuren von massiver Gewaltanwendung
und Folter.“
Ab 01:24:
Die Hände der Leichen waren gefesselt, sie tragen
Augenbinden. Teils sind ihnen die Extremitäten abgehackt worden. Man sagt uns,
dass hierbei ein solches Handbeil verwendet wurde. In einem der Häuser fand man
eine Werkstatt, in der Bomben hergestellt wurden, ebenso auch Sprengladungen für
Granat- und Raketenwerfer.
Ab 01:40:
In den Straßen von Duma ist es leer und still. Die
Glasscheiben der Häuser sind geborsten, die Wände von Einschüssen gezeichnet.
Dieser Bus wurde von einem Granatwerfer beschossen, dabei sind 9 Soldaten und
der Fahrer des Busses umgekommen. Im Verlauf der gesamten Säuberungsaktion hat
die Armee insgesamt 150 Soldaten verloren, vor allem durch Scharfschützenfeuer.
Man sagt, dass es hier bewaffnete Kämpfer in großer Menge gegeben hat – mehr
als 8.000, es wurden 6.000 liquidiert. Es ist allerdings unmöglich, diese
Angaben zu überprüfen. Ein Teil der bewaffneten Kämpfer ist in die Vororte von
Duma geflüchtet, geben sich teilweise für Einwohner aus und verbergen sich so
auf verschiedenen Farmen. Die Soldaten allerdings versprechen, dass auch diese
innerhalb der nächsten Tage gestellt und liquidiert werden.
Anastasia Popowa, Michail Witkin, Jewgenij Lebedew.
Vesti, Syrien."
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