„Die
Nato plant einen Militäreinsatz in Syrien ohne eine entsprechende Resolution
des UN-Sicherheitsrats, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag. Wie
Quellen in Brüssel und in Berlin verrieten, strebt das westliche Militärbündnis
eine Flugverbotszone über die türkisch-syrischen Grenzgebiete an. Ihnen zufolge
will die Türkei heute die Nato um die Aufstellung von Patriot-Raketen an der
türkisch-syrischen Grenze bitten. Dass der Nato-Oberkommandeur in Europa, James
Stavridis, dieser Bitte nachkommen wird, steht bei den meisten Experten außer
Zweifel. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete Ende der vergangenen Woche, dass
diese Entscheidung bereits gefallen sei: „Die Bundeswehr wird in Kürze
Flugabwehrraketen mit deutscher Bedienungsmannschaft an die türkisch-syrische
Grenze verlegen“, hieß es. Es handelt sich um die neusten Abwehrraketen Patriot
PAC-3, die nicht nur Flugzeuge, sondern auch Raketen abschießen können. In
Europa verfügen nur Deutschland und die Niederlande über diese Modifikation.
Die Bundeswehr hat 24 Raketenanlagen dieser Art. Ein Teil dieser Raketen gehört
der Nato-Reaktionsstreitmacht (Nato Responce Force). Genaue Zahlen sind
unbekannt. Laut Medienberichten wird die Entsendung von 170 Soldaten in das
Konfliktgebiet erwogen. Das bedeutet, dass für den Anfang die Installierung von
zwei Raketenanlagen in der Türkei geplant ist. Die Türkei fühlt sich von Syrien
bedroht, allerdings ist von einem Nato-Bündnisfall noch nicht die Rede, sondern
lediglich von Unterstützungsmaßnahmen für ein Mitglied. Doch es scheint sich
ein militärischer Eingriff in Syrien mit dem Einsatz von Nato-Waffen
abzuzeichnen. Laut türkischen Medienberichten haben sich Washington und Ankara
auf das Flugverbot für die syrischen Luftstreitkräfte geeinigt. Die
Flugverbotszone soll von Aleppo bis zur türkisch-syrischen Grenze reichen. „Dank
den Patriot-Raketen und den Patrouillenflügen der türkischen Kampfjets sollten
Voraussetzungen geschaffen werden, unter denen die syrischen Luftstreitkräfte
südlich der türkischen Grenze nicht mehr agieren können“, so die türkische
Zeitung „Milliyet“. „Dadurch würde ein Schutzraum entstehen, ohne dass die
syrische Souveränität verletzt wird.“ In diesem Fall wäre der Nato-Einsatz in
Syrien ohne ein entsprechendes Mandat des Weltsicherheitsrats möglich. Am
vergangenen Donnerstag wurde diese Frage bei einem Treffen der Außen- und
Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, Italiens und Spaniens
in Paris erörtert. Die USA halten sich vorerst zurück und überlassen die
Angelegenheit den Europäern.“
Quelle: http://de.rian.ru/world/20121119/264962779.html
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