Donnerstag, 28. Juni 2012

Lavrov: Blockade syrischer Medien ist unzulässig

"Der russische Außenminister Sergej Lawrow hält es für unzulässig, dass europäische und arabische Länder die Berichterstattung der syrischen Massenmedien blockieren.

Die Regierungen müssten die Rede- und Medienfreiheit sichern, sagte Lawrow am Donnerstag in Moskau in einer Pressekonferenz, die nach seinen Verhandlungen mit dem tunesischen Amtskollegen Rafik Abdessalam stattfand.

„Dies bedeutet, keine unbequemen Sender zu schließen, wie die EU-Mitglieder und die Mitglieder der Arabischen Liga das in Bezug auf etliche syrische Massenmedien getan haben“, so Lawrow. 

Ihm zufolge hält Russland auch die in der letzten Zeit häufig gewordenen bewaffneten Angriffe auf Journalisten und Medienbüros, die in Krisengebieten eingesetzt sind, für unzulässig. „Zu unserem großen Bedauern wird dies selbst für manche Regierungen zur Norm.“

Der Außenminister ging auf den jüngsten Überfall auf einen regimenahen privaten Fernsehsender in Damaskus ein. „Ich habe bisher nicht gehört, dass derartige Akte von westlichen Kollegen entschieden verurteilt wurden. Das ist bedauernswert“, so Lawrow.

Lawrow riet den Journalisten von einer parteiischen Berichterstattung ab, wobei nur eine der syrischen Konfliktseiten beschuldigt wird. „Es kommt darauf an, von einfältigen Berichten abzusehen, die nur Losungen enthalten, denen zufolge das Regime (in Syrien) verbrecherisch ist und gestürzt werden muss. Derartige Berichte flößen den Bürgern gewisse ideologische Klischees ein.“

Lawrow zufolge müssen die Weltmedien durch Fakten beweisen, dass neben den Regierungskräften auch einzelne bewaffnete Formationen der Opposition an der Gewalt in Syrien beteiligt sind."

Quelle: http://de.rian.ru/politics/20120628/263890847.html

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