Freitag, 6. Juli 2012

"Krise in Syrien beschert dem Westen unangenehme Bettgenossen"


"Übersetzung des Artikels
Syria’s crisis is leading us to unlikely bedfellows
von Peter Oborne
erschienen am 18. Februar 2012 im britischen Telegraph
Es besteht die Gefahr, daß David Cameron und William Hague eine gefährliche und komplexe Situation unterschätzen.

Als kurz vor Weihnachten fast fünfzig Menschen von zwei Autobomben im Zentrum der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet wurden, zögerten wir im Westen nicht die Angaben des staatlichen Fernsehens anzuzweifeln, wonach diese Gräueltaten von al-Qaida begangen wurden. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen, den syrischen Rebellen mehr Glaubwürdigkeit zuzubilligen, die komplett bestritten, daß diese Terrorgruppe in irgendeiner Weise involviert sei, und darauf bestanden, daß die Angriffe von der Regierung in zynischer Weise inszeniert worden seien, um im Ausland Sympathiepunkte zu sammeln.

Die Zweifler verstummten dann aber, nachdem James Clapper, der Direktor für Nationale Nachrichtendienste, den Kontrollausschuß des US-Senats für das Verteidigungsministerium vergangene Woche darüber informiert hatte, daß die Bombenanschläge in Damaskus “alle Anzeichen von al-Qaida-Anschlägen tragen”. “Wir glauben, daß al-Qaida seinen Einflußbereich derzeit vom Irak nach Syrien ausweitet“, fügte Herr Clapper hinzu. Somit ist es offiziell.  Al-Qaida wird von Großbritannien und Amerika als Alliierter in unserem Bestreben zum Sturz der syrischen Regierung anerkannt.
Das sollte zu Denken geben. Vor zehn Jahren, nach der Zerstörung des Welthandelszentrums, fielen wie in Afghanistan ein, um al-Qaida zu eleminieren. Jetzt schickt sich die weltweit schlimmste Terrororganisation an, der “Koalition der Willigen” in Syrien beizutreten (nicht nur al-Qaida: gestern veranstaltete die muslimische Gruppe Hizb ut-Tahrir eine Demonstration durch den Westen Londons zur Unterstützung ihrer syrischen Brüder und der Errichtung eines Kalifats-Staates).
Das ist wohl die weitreichendste weltpolitische Wende seit der Hitler-Stalin-Pakt 1939 die vormals erbitterten Feinde Sowjetrussland und Nazideutschland zu Alliierten machte — dabei ist wichtig zu verstehen, daß die Interessensüberschneidung zwischen al-Qaida und dem Westen weit über die Grenzen Syriens hinausgeht. Großbritannien, die USA und al-Qaida empfinden eine strukturell tiefe Feindschaft gegenüber dem Iran, dem größten Förderer Präsident Assads. ..."

Der vollständige Artikel kann hier gelesen werden: http://antifo.wordpress.com/2012/07/06/krise-in-syrien-beschert-dem-westen-unangenehme-bettgenossen/

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