Sonntag, 22. Juli 2012

"Syrische Flüchtlinge flüchten vor den Rebellen und nicht vor Assad in den Irak"

"Ein internationales Reporterteam hat an einen Grenzübergang von Syrien in den Irak Flüchtlinge interviewt und war erstaunt, dass die Menschen nicht vor Assad flüchteten, sondern vor den Terroristen.

Sie wurden von bewaffneten FSA-Rebellen gezwungen ihre Häuser in der Nähe von Damaskus zu verlassen."Die freie syrische Armee ruiniert unser Leben", sagt ein irakischer Mann der gerade mit seiner syrischen Frau und seiner Tochter angekommen war.

"Sie sind keine Armee, sie sind nur Banden" sagt die syrische Frau verbittert ."Wir leben in Sajjida Zainab", sagt sie unter Bezugnahme auf ein Viertel im Süden von Damaskus, das nach der Enkelin des Propheten Mohammed, die vermutlich in der Sajjida Zainab-Moschee begraben ist, benannt wurde.

Dieses Quartier ist beliebt bei den schiitischen Pilgern aus der ganzen Welt und Heimat für viele irakische Flüchtlinge, meist Schiiten."Sie vertrieben uns", sagt sie und starrte trotzig in die Kamera. Sie war den Tränen nahe, weigerte sich aber zu weinen."Es gibt nur eine Armee, die syrisch-arabische Armee von Bashar al Assad. Nur sie hat das Recht die Menschen und das Land zu schützen. Sie haben die Kontrolle in Damaskus", so die Frau.

Der Reporter fragte warum sie denn geflüchtet seien und ob sie sich von der Assad Regierung bedroht fühlten."Weil wir um unsere Kinder fürchten. Nicht vor Assad, sondern vor den Terroristen die die sektiererische Karte ausspielen, vor allem in Sajjida Zainab. Afghanen, Iraker, Syrer, alle flüchteten im Auto und fuhren los ohne zu wissen wohin", erzählt sie weiter..

Einer der Flüchtlinge erklärt, die Terroristen, von denen viele stolz darauf verwiesen hätten sie wären Mitglieder der Terrorgruppe Al Kaida, hätten Flugblätter in Sajjida Zainab verteilt mit der Warnung dass Iraker dort innerhalb von drei Tagen ihre Häuser zu räumen und den Ort zu verlassen hätten.

Ein anderer sagt, eine ganze afghanische Familie sei in ihren Häusern erschossen worden. Ein Iraker aus einem Bus erzählte von einem Mann den er kannte, ein Anhänger des schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr, wäre von der überwiegend sunnitischen Freien syrische Armee erschossen worden. Auf die Frage ob die al-Sadr Männer auf Seiten Assads gekämpft hätte erhob sich ein lauter Protest aus der Menge der Flüchtlinge."Die Kommandeure der Freien syrische Armee sind alle Iraker", sagt ein Mann.

Die syrische Frau bat die Reporter das Interview vor der Kamera nicht zu verwenden, denn sie möchte doch nach Syrien zurück und fürchtet Vergeltung. Auf ihren Armen trug sie ein verschlafenes dreijähriges Mädchen, die Tochter eines syrischen Sunniten und einer schiitischen Mutter, hin und hergerissen zwischen zwei Ländern die scheinen, sich in einem Rennen in den Abgrund zu befinden."


Quelle: http://juergenmeyer.blogger.de/stories/2097071/

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