"Großbritannien hat erstmals vor den Gefahren einer Absetzung des
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gesprochen, schreibt die Zeitung
„Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.
Bei einem Sturz Assads könnten Chemiewaffen in die Hände von
Terroristen fallen, was Europa einer großen Gefahr aussetzt, heißt es in
dem Bericht des britischen Parlamentsausschusses für Aufklärung und
Sicherheit.
„Es besteht das große Risiko, dass die syrischen Chemiewaffen in die
Hände von Menschen geraten, die mit dem Terror in Verbindung stehen.
Sollte es dazu kommen, werden die Folgen katastrophal sein“, heißt es in
dem Bericht. Der britische Geheimdienst hatte bereits mehrmals vor der
Bedrohung durch Chemiewaffen gewarnt.
Die größte Gefahr geht dabei von den aus Europa stammenden
islamistischen Kämpfern in Syrien aus. „Die Terrorgefahr wird steigen,
wenn diese Menschen nach Hause zurückkehren“. Ein weiteres Problem sind
terroristische Einzeltäter, die angeblich vom Terrornetzwerk al-Qaida
bevorzugt eingesetzt werden.
Das Thema Chemiewaffen sorgte dieser Tage für Wirbel. Russlands
UN-Botschafter Vitali Tschurkin legte Beweise vor, dass syrische
Oppositionelle bei dem Angriff auf Aleppo am 19. März das Giftgas Sarin
eingesetzt hatten. Seit Ende März laufen entsprechende Untersuchungen zu
diesem Vorfall. Allerdings konnte nicht festgestellt werden, wer das
tödliche Nervengas einsetzte.
Russische Experten hatten Proben vom Ort des Beschusses genommen und
in einem Labor untersucht. Laut UN-Botschafter Tschurkin zeigt die
Analyse, dass das Geschoss kein herkömmliches Fabrikat war und Sarin
enthielt. Es gebe allen Grund zu behaupten, dass die Aufständischen in
Khan al-Assal (Vorort von Aleppo) Chemiewaffen eingesetzt haben.
Die syrischen Oppositionellen wiesen die Vorwürfe zurück. Der
Sprecher der Freien Syrischen Armee, Luai Mukdad, warf Russland vor, die
Fakten zu verdrehen.
Die syrischen Aufständischen wollen die berühmte „rote Linie“, die
US-Präsident Barack Obama gezogen hatte, nicht überschritten haben und
versprechen Sicherheitsgarantien.
US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki warf Russland vor, alle
Bemühungen der Uno, Untersuchungen einzuleiten, zu blockieren. Am
Donnerstag wurde bekannt, dass UN-Experten auf Einladung von Präsident
Baschar al-Assad den Vorfall in Syrien untersuchen sollen. Das genaue
Datum ist jedoch noch nicht bekannt.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow betonte, dass die Proben von
der Entnahme bis zur Untersuchung im Labor nicht aus den Augen gelassen
worden waren. Der russische Bericht enthielt auch Fotos, geographische
Angaben und Informationen über die Untersuchungsmethoden."
Quelle: http://de.ria.ru/zeitungen/20130712/266469640.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen