In Syrien verschärfen sich
die Konflikte in den Reihen der Gegner von Präsident Baschar al-Assad.
Dschihadisten aus dem Ausland werden für Syriens Rebellen zunehmend zum
Problem. In der nördlichen Provinz Idlib brachen laut Opposition Kämpfe
zwischen Dschihadisten des Al-Qaida-Ablegers Islamischer Staat im Irak
und Rebellen aus. Über Tote oder Verletzte gab es keine Angaben, wie die
syrischen Menschenrechtsbeobachter mitteilten.
Am Vortag hatten
die Rebellen die "Ermordung" ihres führenden Kommandeurs Kamal Hamami
durch die irakischen Milizionäre bekanntgegeben. Radikale Islamisten aus
Jordanien gaben derweil an, dass zuletzt Hunderte ausländische
Dschihadisten über die Türkei nach Syrien gekommen seien. Meldungen aus
Syrien sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.
Auch in der
nordsyrischen Stadt Aleppo lieferten sich Rebellen der Freien Syrischen
Armee und Al-Qaida-Sympathisanten Feuergefechte, wie das Syrische
Beobachtungszentrum für Menschenrechte in Großbritannien berichtete.
Es ging um einen
strategisch wichtigen Posten: den Kontrollpunkt im
Bustan-al-Kasir-Distrikt zwischen den von Rebellen kontrollierten
östlichen Distrikten von Aleppo und den von Assad-Truppen gehaltenen
westlichen Teilen der Stadt.
Diese Woche
hatten mit al-Qaida verbündete Extremisten den Kontrollpunkt eingenommen
und ihn für mehrere Tage geschlossen. Damit war auch der Warenfluss in
die Stadt unterbrochen. Verärgerte Bewohner der Stadt protestieren
inzwischen gegen die Assad-Gegner, weil die Lebensmittelpreise in Aleppo
zu Beginn des Fastenmonats Ramadan stark gestiegen sind.
Kontrolle des Postens unklar
Nach Angaben des
Beobachtungszentrums wurde den ganzen Vormittag über gekämpft.
Nachmittags flauten die Kämpfe demnach ab, die Al-Qaida-Sympathisanten
sollen sich zurückgezogen haben. Wer die Kontrolle über den Posten hat,
war zunächst unklar. In der Gegend gab es außerdem auch wieder Gefechte
zwischen Oppositionskämpfern und Assad-Truppen.
Die Freie
Syrische Armee wird teilweise vom Westen unterstützt. Militante
islamistische Kämpfer haben sich jedoch mit als die wirksamsten Kräfte
auf Seiten der Opposition erwiesen. So führten sie im Februar den
Angriff und die Besetzung der ostsyrischen Stadt Rakka. Dort kämpfen nun
moderatere Einheiten gegen Dschihadisten um die Kontrolle der Stadt.
Neben einer
großen Zahl radikaler Islamisten, die der sunnitischen Glaubensrichtung
anhängen, sind im Syrienkonflikt auch zahlreiche schiitische Kämpfer
aktiv – allerdings an der Seite der Regierungstruppen. So kämpft die vom
Iran unterstützte libanesische Hisbollah gemeinsam mit Assad-Soldaten
gegen die Rebellen in Homs.
Vereinte Nationen bangen um Zivilisten
Dort setzte das
Regime von Assad seine Militäroffensive fort. Angesichts der
andauernden Belagerung und Kämpfe in Homs bangen die Vereinten Nationen
um das Leben zahlreicher Zivilisten, die sich noch in der Stadt
aufhalten. UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos und
UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay erklärten, dass bis zu 2500
Menschen dort festsäßen.
Da sich auch
bewaffnete Kämpfer in der Stadt aufhielten, seien die Zivilisten in
großer Gefahr. Amos und Pillay forderten die Konfliktparteien zu einer
Waffenruhe auf, um den Menschen die Flucht zu ermöglichen und Helfern
den Zutritt zu erlauben.
Bei den
schweren Gefechten in der Region wurde nach Angaben von Aktivisten auch
die Kreuzritterburg Crac de Chevaliers beschädigt. Einer der Türme des
Bauwerks – das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt – soll am Freitag bei
einem Luftschlag getroffen worden sein, wie Videos im Internet zeigen.
Die Burg – die zwischen 1142 und 1271 entstand – liegt in der Provinz
Homs und gehört zu den am besten erhaltenen ihrer Zeit."
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