Mittwoch, 17. Juli 2013

"Taliban schicken Kämpfer nach Syrien"

"Wie die Agentur Reuters meldete, haben die Taliban „mehrere Hundert Kämpfer“ nach Syrien geschickt, um die Opposition zu verstärken. Darüber hinaus bekommt sie Unterstützung von Kämpfern aus Libyen, Tunesien und anderen Ländern der Region. Dass die Taliban im Syrien-Konflikt mitmischen, ist bislang nicht bekannt gewesen.
Dem russischen Islam-Experte Georgi Engelhardt zufolge entsenden die Taliban schon seit längerer Zeit Kämpfer nach Syrien, sind damit jetzt aber erstmals an die Öffentlichkeit gegangen. „Meines Erachtens wollen sie einfach Werbung in eigener Sache machen. Ableger der al-Qaida sowie Kämpfer aus dem russischen Nordkaukasus nutzen den syrischen Bürgerkrieg, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Taliban wollen ihren Bekanntheitsgrad steigern.“ Zudem schloss Engelhardt nicht aus, dass die Ereignisse in Pakistan die Taliban dazu bewegt haben, in den Syrien-Konflikt einzugreifen. „Sie wollen demonstrieren, dass sie weltpolitisch eine Rolle spielen.“
Die Taliban und die al-Qaida seien sehr unterschiedliche Gruppierungen, ergänzte der Islam-Kenner. Sie haben dieselben Geldgeber im Hintergrund, vermutlich aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die syrischen Rebellen sind jedoch über diese „Unterstützung“ alles andere als begeistert. Die Kontroversen zwischen der Freien Syrischen Armee (FSA) und den Islamisten werden zunehmend sichtbar. Es kam sogar zu einem blutigen Zwischenfall, als der hochrangige FSA-Vertreter Kamal Hatami von Radikalen getötet wurde. „Wir haben die Taliban nicht eingeladen“, sagte Mahmud al-Hamsa vom Syrischen Nationalrat. Nach seinen Worten gibt es keine Absprachen und gemeinsamen Aktivitäten mit den Extremisten. „Mehr als 90 Prozent der Oppositionskämpfer vertreten die FSA. Auf die al-Nusra-Front entfallen höchstens fünf Prozent, aber ihre Kämpfer sind gut bewaffnet und werden ausreichend finanziert.“
Al-Hamsa macht den syrischen Machthaber Baschar al-Assad für das Auftauchen der al-Qaida- und Taliban-Kämpfer verantwortlich. „Er ist nicht in der Lage, die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Er hat die Grenzen für Abschaum aus aller Welt geöffnet. Die Hisbollah, die in Homs agiert, ist nicht gerade besser als die Taliban. Warum sind in Syrien iranische Revolutionswächter aktiv? Warum schweigen alle darüber?“ Die libanesische Hisbollah kämpft auf der Seite Assads. Der Westen forderte die libanesischen Behörden vergeblich dazu auf, die Hisbollah vor einer Beteiligung am Syrien-Konflikt abzuhalten.
Nicht zu stoppen ist auch die Hilfe aus dem Iran, wie der irakische Außenminister Hoschjar Zebari kürzlich einräumen musste. „Wir verurteilen die Waffenlieferungen über unseren Luftraum und warnen den Iran davor, haben aber keine Möglichkeiten für die Einstellung dieser Lieferungen.“ Bei der Durchsuchung mehrerer Flugzeuge aus dem Iran seien allerdings nur Medikamente und Lebensmittel an Bord entdeckt worden, ergänzte der irakische Chefdiplomat."

Quelle: http://de.ria.ru/zeitungen/20130716/266492753.html

1 Kommentar:

  1. Die ganze Welt wird es Syrien danken, dass sie sich diese Mühe machen, Terroristen zu eliminieren. Dafür haben die USA, Türkei Katar und Saudi den schlechten Nachruf, diesen unerklärten Krieg zu führen.

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