Unter dem russischsprachigen Videobeitrag findet sich die Übersetzung
des Transkripts, in dem ich an manchen Stellen die der jeweiligen
Nachricht entsprechenden Stellen im Video mittels Zeitcodes (@mm:ss) einfüge.
Bis zum März 2012 hatten sich im Stadtteil Baba Amr der syrischen Stadt
Homs mehr als 3.000 bewaffnete Kämpfer eingenistet. Die Militäroperation
zur Befreiung dieses strategisch wichtigen Stadtteils dauerte 27 Tage.
Das Militärkommando hatte zuvor die Entscheidung getroffen, dass für
diesen Einsatz genügen würde, nicht mehr als 1.000 gut ausgebildete
Soldaten und Offiziere in den Kampf zu schicken. Die besten wurden dafür
ausgewählt. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Offiziere der
Spezialeinheiten und einen Teil Zeitsoldaten. Die Zugänge zur Stadt sind
durch weitere Armeeeinheiten abgeschnitten worden.
Die Militäroperation hat die syrischen Streitkräfte im Straßenkampf von
Homs 50 Tote und 200 Verletzte gekosten, vor allem durch
Scharfschützenfeuer, Beschuss aus Granatwerfern und Raketenwerfer. Mehr
als 1.000 bewaffnete Kämpfer wurden liquidiert. Seitens des Militärs
wurde die Taktik von häufigen Entlastungsangriffen von zuvor besetzten
Stellungen genutzt. Auf die AK-47 der Sturmgruppen wurden optische
Zielvorrichtungen montiert, da aufgrund der räumlichen Nähe zum Feind
Scharfschützengewehre kaum notwendig waren. Innerhalb der ersten 24
Stunden nach Beginn der Angriffe sind von den Sturmgruppen ungefähr 800
bewaffnete Banditen liquidiert worden. Während dieser ersten
Angriffswelle konnte kaum jemand von den Soldaten der Spezialeinheiten
sein Magazin auch nur zur Hälfte verbrauchen – geschossen wurde gezielt
im Einzelschussmodus. Während dieser Angriffe und unter den Bedingungen
des Nahkampfs und Scharfschützengefechten war es ebenso sinnlos, schwere
Waffen zu gebrauchen.
Wenn man durch die Stadtteile von Homs fährt, die nicht von den
Einheiten der Terroristen behelligt wurden und dann in die Randgebiete
der von den bewaffneten Rebellen besetzten Quartale gelangt, fällt einem
der krasse Unterschied sofort ins Auge. In den freien Stadtteilen geht
das friedliche Leben normal weiter; die Händler fürchten die Banditen
nicht und malen ihre Läden demonstrativ mit den Farben der syrischen
Staatsflagge an (@01:25). Die Straßen machen einen geordneten,
friedlichen Eindruck. Kommt man allerdings in Gebiete, die an die
besetzten grenzen – wie zum Beispiel Bab al-Sebaa, an der Grenze zur
Altstadt – so sieht man von den bewaffneten Banden zerstörte und
abgebrannte Schützenpanzerwagen (@01:37) und Pkws, die noch bei
den gestrigen Kämpfen zerstörten Straßen und Häuser, auf der Straße von
den flüchtenden Banden liegen gelassenes Gut und selbst Waffen, überall
sieht man die Überbleibsel ihrer Hinterhalte...
Die jetzt noch übrigen Rebellenbanden sind in den Stadtteilen Al
Hameediye, Al Khaldeeye und in der Altstadt umstellt. Durch die
strahlenförmig radiale Anordnung der Straßen können die Scharfschützen
der Terroristen Straßen mit einer Länge von 800 – 1.500 Metern abdecken,
abhängig vom Kaliber ihrer Präzisionswaffen. Aus diesem Grunde sind
viele Straßen durch Panzerfahrzeuge blockiert, man sieht aufgespannte,
quer laufende Stoffbahnen (@02:06), welche die Sicht in diese Straßen blockieren.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben die Spezialeinheiten den größten Teil
des christlichen Viertels Al Hameediye von bewaffneten Banden befreit.
Ein größeres Munitionslager der Terroristen wurde eingenommen (@02:20).
Dort gab es Unmengen von Waffen jordanischen Fabrikats: unzählige
panzerbrechende und Sprenggranaten, Kaliber 12.7 mm, Gewehr- und
Maschinengewehrmunition vom Kaliber .308, das häufig bei
Scharfschützengewehren zum Einsatz kommen, dutzende Raketenwerfer und
Hohlladungen dazu, Mörsergeschosse und so weiter. Auch zwei Pickups mit
darauf montierten rückstoßfreien schweren Maschinengewehren wurden durch
die Spezialeinheiten erbeutet. Vor einigen Monaten hatten die Banditen
in Homs zwei von der Armee erbeutete Schützenpanzer in den Kämpfen
eingesetzt.
Die intensivsten Kämpfe gibt es in der Regel an Donnerstagen und
Freitagen. Die Rebellen setzten Granatwerfer und selbstgebaute Katapulte
ein (@02:55), aus denen regelmäßig Wohnviertel beschossen
werden. Ein Offizier der Sicherheitskräfte und Luftaufklärung
demonstriert uns, wie diese Katapulte eingesetzt worden sind. Unserem
Filmteam wurde eine Heimwerkstatt zur Herstellung von Sprengsätzen für
diese Katapulte und die Verminung von Gebäuden gezeigt (@03:02),
wo die Terroristen in ganz normalen Backöfen Sprengstoff geschmolzen
haben. Diese ganze, inzwischen stillgelegte Todesfabrik befindet sich
nur 10-15 Meter von den jetzigen Stellungen der Rebellen entfernt. Von
diesen wird die Stadt unentwegt auch durch selbstgebaute Raketen
beschossen, Ziel sind vorwiegend die christlichen und alawitischen
Stadteile. Während eines unserer Besuche in Homs haben die Terroristen
zum Beispiel eine Schullehrerin direkt während einer Prüfung in einer
der städtischen Schulen durch Granatwerferbeschuss getötet.
Durch die kurzen Strecken zwischen den Kampfstellungen der Armee und der
Rebellen werden von beiden Seiten vor allem normale Schusswaffen
gebraucht. Panzerfahrzeuge werden zum Blockieren der Straßen, zum Schutz
von Checkpoints und zur Evakuierung Verwundeter genutzt. Die
schwersten, heute in Homs zum Einsatz kommenden Waffen sind schwere
Maschinengewehre (Kaliber 12,7 mm) (@03:46), deren Feuer man häufig mit Artilleriefeuer verwechselt.
In den Rebellenbanden trifft man häufig auf Halbwüchsige, die von ihren
erwachsenen, bei den Banditen mitkämpfenden Verwandten zu den Kämpfen
hinzugezogen werden. Wir besitzen, darüber hinaus, Videoaufnahmen davon,
wie die Terroristen folgende Waffenkategorien einsetzen: rückstoßfreie
Geschütze, schwere Maschinengewehre, erbeutete Schützenpanzer mit
Kanonenbestückung, finnische Scharfschützengewehre des Kalibers .308.
Wenn die NATO nicht innerhalb der nächsten Tage damit beginnt, Syrien zu
bombardieren, so wird die Militäroperation zur vollständigen Befreiung
der Stadt Homs innerhalb von 2-3 Wochen erfolgreich abgeschlossen sein."
Quelle und das dazu gehörende Video finden sich hier: http://apxwn.blogspot.de/2012/07/die-befreiung-von-baba-amr.html
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