US-Offizielle und Diplomaten im Nahen Osten sagen, dass US-Präsident Barak
Obama und hochrangigen Beamten seiner Regierung bewusst ist, dass der Strom von
Waffen aus Saudi-Arabien und Qatar in die Hände von Hardline-Jihadisten fällt.
In einem Bericht der New York Times vom Sonntag mit dem Titel „angeblich profitieren Jihadisten in
Syrien von Waffen“ schreibt die Zeitung, dass nach einer Einschätzung der Krise
in Syrien, die den Beamten vorgelegt wurde, „die Vereinigten Staaten
Geheimdienstinformationen bieten und andere Unterstützung für die Lieferung von
gebrauchten leichten Waffen wie Gewehre und Granaten, die v.a. aus
Saudi-Arabien und Qatar stammen. Die Lieferungen werden von Qatar organisiert
und gehen v.a. an Hardline-Islamisten.“ Die Zeitung zitiert Beamte aus Ländern
in der Region, die sagen, der Direktor der CIA, David Peträus, sei tief in den
Versuch involviert, die Lieferungen zu steuern. Die Zeitung schreibt weiter,
ein Nahost-Diplomat, der sich ausgiebig mit der Rolle der CIA in dieser Frage
beschäftigt habe, sage, Peträus´ Ziel sei es, den Prozess „der
Sicherheitsüberprüfung und anschließender Gestaltung der Lieferung an eine
Opposition, von der die USA annehmen, sie könnten mit ihr zusammenarbeiten“ zu beaufsichtigen. „Laut amerikanischen und
arabischen Quellen hat die CIA Offiziere in die Türkei geschickt, um die Hilfe
direkt zu unterstützen, es mangele aber an Informationen über viele Rebellen und Fraktionen.“, schreibt die
Zeitung. Sie stellte die Strategie des Weißen Hauses der minimalen und
indirekten Intervention in Syrien in Frage und fügte hinzu, dies berge die
Gefahr zukünftiger Unruhen mit den Vereinigten Staaten feindlich gesinnter
Haltung. „Amerikanische Verantwortliche haben versucht zu verstehen, warum
Hardline-Islamisten den Löwenanteil der Waffen erhalten haben, die an die
syrische Opposition durch Qatar und – zu einem geringeren Teil – durch Saudi-Arabien
geliefert wurden. Die Beamten erklärten frustriert, es gäbe keine Zentrale für
die Lieferungen und keinen effektiven Weg für Sicherheitsüberprüfungen der
Gruppen, die letztlich die Waffen erhalten. Dies war das zentrale Anliegen von
Peträus, als er vergangenen Monat heimlich die Türkei besuchte.“, führt die
Zeitung weiter aus. Sie zitiert einen Nahost-Diplomaten, dessen Regierung die
syrischen Bewaffneten unterstützt, mit den Worten, die politische Führung seines
Landes sei entmutigt wegen des Mangels an Organisation und der Unwirksamkeit
der zersplitterten syrischen Opposition. Die Desorganisation stärkt
islamisch-extremistische Gruppen in Syrien, von denen einige Verbindungen zu al-Qaida
haben. „In mehreren Städten entlang der türkisch-syrischen Grenze gibt es
Rebellenkommandeure, die Waffen kaufen wollen und sich mit Schmugglern treffen.
Es ist eine chaotische Athmosphäre, wo die wahren Identitäten und
Zugehörigkeiten einer Partei äußerst schwierig festzustellen sind. Außerdem
verändern die Rebellen oft ihre Sprache und ihre Erscheinungsbild auf eine
Weise, die sie hoffen lässt, bei der Verteilung dieser Waffen berücksichtigt zu
werden. Zum Beispiel haben sich viele Rebellen lange, zottelige Bärte wachsen
lassen, die von Salafisten bevorzugt werden, nachdem sie hörten, dass Qatar
Waffen eher an Islamisten liefere. Die Saudis und Qataris sind selber auf
Vermittler angewiesen – einige davon sind Libanesen – die bemüht warne, die
komplexe Zugehörigkeit der Rebellen, mit denen sie sich abgeben, in Erfahrung
zu bringen.“, schließt die Zeitung.
Quelle: http://sana.sy/eng/22/2012/10/15/447266.htm
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