Der
russische Außenminister Sergej Lavrov forderte, dass die Türkei öffentlich
anerkennt, dass es keinerlei Waffen an Bord des syrischen Zivilflugzeuges gab,
das aus Moskau kam und von den türkischen Behörden zur Landung in Ankara
gezwungen worden war, weil die Türkei behauptet hatte, es hätte eine Ladung
Waffen und militärischer Ausrüstung an Bord, was dann später widerlegt wurde.
In einem Interview mit der „Russischen Zeitung“ (Russkaya Gazeta) am Dienstag
sagte Lavrov, dass die türkischen Behörden, die ursprünglich behauptet hatten,
das Flugzeug hätte Waffen und militärische Güter geladen, später zugaben, das
das Flugzeug in Wirklichkeit elektrische Geräte transportiert habe. Es handelte
sich dabei um elektrische Geräte für Radarstationen mit Doppelanwendung, deren
Transport keinen internationalen Embargos entsprechend den internationalen
Vereinbarungen und Resolutionen des Sicherheitsrates unterliegt. Die fragliche
Ladung bestand aus Ersatzteilen, die Russland den syrischen Radarstationen seit
Jahrzehnten liefert. Diese Ladung wurde auf Anfrage von syrischer Seite
verpackt und verladen und stellte keine Gefahr für die Passagiere dar. Lavrov
führte weiter aus, dass die türkischen Behörden den syrischen Piloten
angewiesen hätten, entweder zur Überprüfung der Ladung des Flugzeuges zu landen
oder zurück zu fliegen. Er entschloß sich zur Landug, da er wußte, dass seine
Ladung legal war. Lavrov bekräftigte, Russland werde weiterhin fordern, dass
die Türkei ihre Weigerung erkläre, dem russischen Konsulat zu erlauben, sich
mit den russischen Passagieren in Verbindung zu setzen und aufzudecken, wer verantwortlich
für die Behinderung der Konsulationmitarbeiter an Bord des Flugzeugs war.
Außerdem widerlegte Lavrov die Märchen der türkischen Behörden und ihre
Abweichungen von den Zeugenaussagen russischer Passagiere über das Geschehen
während der acht Stunden, die das Flugzeug festgehalten wurde. „Es stellte sich
heraus, dass die Situation völlig anders war, als die türkischen Kollegen
behaupteten“, sagte Lavrov. Das Personal des russischen Konsulates forderte
Zugang zu den russischen Passagieren, nachdem es von diesen Informationen über
den Vorgang erhalten hatte. Aber die türkischen Behörden verweigerten ihnen den
Zugang während der gesamten acht Stunden, die das Flugzeug am Boden war und
erklärten, es sei startklar, was aber nicht stimmte. Lavrov führte weiter aus,
die Passagiere seien zwei Stunden lang im Inneren des Flugzeugs, das sich nicht
bewegte, festgehalten worden. Das bedeutet, dass die Klimaanlage nicht
funktionierte, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit eines Passagiers
hatte. Daraufhin öffneten die türkischen Behörden die Tür und sagten, die
Passagiere sollten zum Flughafen-Terminal gebracht werden. Es kam aber niemand,
um sie dorthin zu bringen, wodurch die Passagiere gezwungen waren, die wenigen
Lebensmittel, die sie bei sich hatten, unter sich aufzuteilen. Er schloss mit
der Feststellung, dass die russischen Behörden nichts davon mitbekommen hätten,
bis das Flugzeug in Damaskus gelandet war.
Quelle: http://sana.sy/eng/22/2012/10/23/448802.htm
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