"Syrien sieht in Warnungen des Westens vor einem Chemiewaffen-Einsatz einen Vorwand für eine militärische Intervention.
"Wir fürchten in der Tat eine Verschwörung der USA und einiger
europäischer Staaten", sagte der Staatssekretär im syrischen
Außenministerium, Faisal Makdad, am Donnerstag dem libanesischen Sender
Al Manar. Die Bundesregierung beschloss die Verlegung deutscher
Flugabwehreinheiten an die türkische Grenze nach Syrien, betonte aber,
damit werde weder eine Flugverbotszone noch ein militärischer Einsatz in
Syrien vorbereitet.
"Syrien betont erneut, zum zehnten, zum hundertsten Mal, dass
wenn wir solche Waffen hätten, diese nicht gegen die eigene Bevölkerung
eingesetzt werden", sagte Makdad mit Blick auf Warnungen des Westens vor
einem Einsatz von Chemiewaffen. Berichte aus westlichen Ländern, die
syrische Armee würde den Einsatz der Massenvernichtungswaffen
vorbereiten, seien nichts anderes als Theater.
Für Irritationen sorgten jedoch Berichte, Nato-Generalsekretär
Anders Fogh Rasmussen habe hinter verschlossenen Türen von einem
möglichen Einsatz in Syrien gesprochen. Der stellvertretende Vorsitzende
der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, verlangte von der
Bundesregierung Aufklärung vor der Abstimmung im Bundestag über das
Mandat für den Türkei-Einsatz. Außenminister Guido Westerwelle
versicherte: "Deutschland ist an keinerlei Überlegungen oder Planungen
beteiligt, die auf eine Intervention hinauslaufen."
Worauf die westlichen Warnungen vor einem Einsatz der
Chemiewaffen beruhen, ist unklar. Berichte, die sich auf westliche
Geheimdienste berufen, sind vage gehalten. US-Präsident Barack Obama und
andere hochrangige Vertreter von Nato-Staaten hatten erklärt, sollten
diese Waffen tatsächlich benutzt werden, sei eine rote Linie
überschritten, was nicht ohne Konsequenzen bleiben werde.
Im Westen wird nicht nur befürchtet, Assad könne die Waffen gegen
die eigene Bevölkerung richten oder gegen die Türkei einsetzen. Seit
längerem warnen die USA davor, die Chemiewaffen könnten bei einem
Auseinanderbrechen des syrischen Staates in die Hände von Islamisten
fallen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte bei einem
Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin: "Wir müssen
sicherstellen, dass die syrischen Chemiewaffen nicht in falsche,
terroristische Hände fallen." ..."
Quelle: http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE8B504A20121206
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