Sonntag, 24. März 2013

7 min erzählen viel über den Beginn der Ereignisse in Daraa



Das ist der erste dokumentierte Protest in Syrien. Er fand in der Provinz Daraa statt. Quellen dazu waren oppositionelle Seiten. Zivilisten bewerfen Feuerwehren mit Steinen, um die Sicherheitsoffiziere zu provozieren. Nachrichtenkanäle in Syrien zeigen während der ersten Woche der Ereignisse diese Art von Protesten, während eine andere Art von Protest keine Aufmerksamkeit durch die Medien erhielt. Die meisten waren keine friedlichen Demonstrationen, dies hier z.B. ist ein Angriff auf das Gerichtsgebäude in Daraa, auf den von Seiten der Polizisten und Offiziere, deren Autos angegriffen wurden, nicht reagiert wurde.
Am Beginn der Ereignisse wollten nicht alle Protestanten zerstören und Behörden provozieren. Es gab wirklich welche, die es friedlich wollten. Ein junger Mann Anfang 20 war geschockt, von dem, was er sah. Er sah den Gerichtshof in Daraa brennen, und weil er das nicht akzeptieren wollte,rief er laut „friedlich, Jungs!“ Friedlich, Jungs. Der Sarkasmus desjenigen, der antwortete, sagt eine Menge aus: Ist das friedlich ?!
Das Abfackeln des Gerichtshofes in Daraa ist eine unter den Einwohnern der Stadt wohlbekannte Geschichte. Das betrifft nicht nur den aufsteigenden Rauch, der ihnen erzählt hat, was vorgefallen ist. Das Abfackeln des Gerichtshofes war auch der erste Zwischenfall, den arabische Fernsehsender über eine Stunde bevor er passiert ist, vorausgesagt haben.
Zwei Tage nach der Niederbrennung des Gerichtshofes und 4 Tage nach den ersten Protesten und dem Beginn der Ereignisse wurde ein Video-Clip an alle Seiten verteilt, der als Beweis herhalten sollte, dass die Sicherheitskräfte die Stadtteile stürmen und wahllos Zivilisten töten. Das Foto war wackelig und der einzige klare Fakt waren Schießgeräusche und die Stimme des Kameramanns. Aber die Medien verbreiteten es als schlüssigen Beweis zur Verurteilung der Sicherheitskräfte.
„Ihr Verräter …“ „Ihr seid unsere Brüder“ „unsere Brüder“ – Allahu akbar, Allahu akkbar
Am nächsten Tag berichteten die syrischen Medien von einer Operation der syrischen Sicherheitskräfte, während der letztere Kisten voller Waffen und Unmengen von Geld in der Omari-Moschee in Daraa gefunden hatten. Die meisten Medien wiesen jedoch den offiziellen Standpunkt als Begründung zur Erstürmung von Daraa zurück. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Geschichten und Märchen über eine große Zahl durch Schüsse der Sicherheitskräfte während der Proteste umgekommener Syrer. 

"Es gab eine Beerdigung im Gebiet Sayyeda Zainab, an der wir teilgenommen haben. Dort war jemand, der Muhammad al-Shadeed genannt wurde. Khalid Shaheen sagte mir, er würde mit Sicherheitskräften zusammenarbeiten, und brachte mir ein 9mm-Gewehr, ein 9-Sterne-Gewehr. Während der Trauerfeier und nach der Beerdigung registrierten die Menschen einen Schuss. Wir haben wahllos um uns geschossen, daher habe ich Muhammad al-Shadeed erschossen, ich stand hinter ihm. Etwa 4m von ihm entfernt stand ein Hyundai, dahinter war ich. Ich verschoss 4 Kugeln, die vierte traf ihn in den Kopf. Khalid Shaheen hat alles gefilmt und dann an al-Jazeera, Arabiya und Orient-TV geschickt mit der Behauptung, dieser Muhammad al-Shadeed sei von Sicherheitsoffizieren getötet worden." - „Märtyrer Muhammad Raed al-Shadeed wurde von Assads Banden getötet“ --- 
Etwa 1 Jahr nach dem Beginn der Ereignisse: 1Jahr und 1 Monat nach Beginn der Krise in Syrien, als es nicht mehr sinnvoll war, einige Geheimnisse verborgen zu halten, erschien ein saudischer Intellektueller, Dr. Anwar Majid al-Ishqi, Führer des stategischen und rechtlichen Studiencenters im Nahen Osten, und erzählte eine Geschichte, deren Augenzeuge er war – über Waffen, die etwa 1 Jahr zuvor in der Omari-Moschee in Daraa gesammelt wurden. „Lassen Sie mich Ihnen einige Fakten mitteilen: zunächst der Fakt, dass ein Junge aus Daraa zu mir in das Zentrum kam. Seine Finger waren abgeschnitten und seine Seite wies Einschüsse auf. Er hat uns gebeten, sie mit Waffen zu unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie Waffen in der al-Omary-Moschee gelagert, trotz der Einwände des blinden Scheichs. Dieser Scheich lehnte Gewaltanwendung ab. (Mit dem blinden Sheikh meinte er Sheikh Ahmad Sayasnah, den Imam der Moschee.) Einige regimefeindliche Seiten bestätigten später die Wahrheit über die Waffen in der Moschee. Vier Tage nach dem ersten Protest wurden Waffenkisten mit Munition und Mengen von Geldern und ein Feldhospital in der Omari-Moschee gefunden, dessen Zusammenstellung und Sortierung mindestens einen Monat in Anspruch genommen haben muss. Was hat also nun zuerst begonnen: die Proteste oder die Umwandlung der Moschee in eine Militärbasis? Wenn die Militärarbeiten als erstes zusammengestellt und vorbereitet wurden, ist es nach 2 Jahren der Ereignisse notwendig, eine Menge Geschichten zu überarbeiten, die behaupten, die Bewegung sei friedlich gestartet und es wird notwendig, die Ereignisse in Syrien noch mal ganz von vorne zu schreiben. 



1 Kommentar:

  1. Ja, neu schreiben muss man das deshalb nicht; es ist schon lange bekannt, leider nicht sehr weit verbreitet.
    Wer die Bilder von den Auseinandersetzungen in Athen gesehen hat, in den britischen Vorstädten oder auch die Bilder aus dem Kairo dieser Tage in den Auseinandersetzungen gegen die Macht der Moslembrüder: die brennenden Barrikaden, steinewerfende Jugendliche, Molotovcocktails, wird keinen Zeifel daran hegen, dass die gleichen Bilder auch in Syrien vorherrschten. Freilich waren das Bilder, die im medialen Blitzkrieg nicht erwünscht waren.

    Wenig Beachtung fanden Berichte wie dieser der Washington Post

    Einziger Hinweis auf Kämpfe waren Steine, die die Straßen bedeckten und Reste von Autoreifen, die die Protestierenden am Tag zuvor in Brand gesetzt hatten.
    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2011/03/24/AR2011032401524_2.html

    Oder dieser der von NBC-News am 26.03.2011:

    Nach Berichten von Regierunsvertretern, Aktivisten und Augenzeugen haben Demonstranten im Süden und Westen von Syrien Parteigebäude der Baath-Partei in Brand gesetzt, Reifen verbrannt und Autos und Geschäfte angegriffen.
    http://www.nbcnews.com/id/42283081/ns/world_news-mideastn_africa/

    Diese Beschreibungen bestätigen Berichte von syrischen Medien über steinewerfende Jugendliche, Molotovcocktails und Strassensperren mit brennenden Autoreifen und Traktoren, die Betonblöcke auf Autobahnen ziehen und Berichte von bewaffneten Auseinandersetzungen, wie sie in syrischen Medien zu finden waren...

    www.balqis.de/de/jahr2.html

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