"Gewehre und Raketenwerfer aus kroatischen Beständen tauchten kürzlich in
den Händen syrischer Rebellen auf. Nun ist klar: Die CIA und mehrere
Staaten liefern die Waffen über ein ausgeklügeltes System nach Syrien.
Raketenwerfer, Maschinengewehre und Minenwerfer: Tausende Waffen aus alten kroatischen Beständen tauchten Anfang Januar in Youtube-Clips
syrischer Rebellen auf. Das Kriegsmaterial war vermutlich von
Saudiarabien gekauft und über Jordanien nach Syrien eingeschleust worden
(Bernerzeitung.ch/Newsnet berichtete).
Für den kroatischen Militäranalysten Igor Tabak war klar: Eine
Lieferung dieser Grösse wurde von einem Geheimdienst organisiert.
Tabak lag mit seiner Analyse richtig. Laut Recherchen der «New York Times»
ist der amerikanische Geheimdienst CIA massgeblich an der Organisation
der Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen beteiligt. Über 160
Versorgungsflüge soll die CIA organisiert haben. An der Aktion beteiligt
sind Saudiarabien, Katar, Jordanien und die Türkei.
Von Petraeus ausgedacht
Und
so ist die Operation aufgebaut: Die CIA berät die beteiligten Länder
beim Kauf der Waffen. Gleichzeitig überprüft der Geheimdienst in Syrien
die Rebellengruppen und deren Anführer; die Waffen sollen nicht in die
Hände islamistischer Rebellen fallen. Saudische, jordanische und
katarische Transportflugzeuge bringen das Kriegsmaterial zum türkischen
Flughafen Esenboga. Von dort aus werden die Waffen dann mit Lastwagen an
die türkisch-syrische Grenze gefahren. In kleinen Lieferungen gelangt
das Material schliesslich nach Syrien und zu den Rebellen.
Aufgebaut wurde die Operation unter anderem vom ehemaligen CIA-Direktor David Petraeus, berichtet die «New York Times».
Petraeus soll die beteiligten Staaten von der Operation überzeugt
haben. Ebenfalls entwickelte er den Plan des Transportnetzwerkes.
Türkei wird in Syrien-Konflikt hineingezogen
Als
Hauptinformationsquelle nennt die amerikanische Zeitung mehrere
amerikanische Behördenvertreter, die jedoch anonym bleiben wollten.
Beobachtungen von Flugzeugspottern, Daten aus dem türkischen Flugverkehr
und Untersuchungen von Spezialisten für Waffenschmuggel sprechen jedoch
für die Existenz des Versorgungsnetzwerkes. Laut Hugh Griffiths vom
Stockholmer Friedensforschungsinstitut (Sipri) deutet die Häufigkeit der
Flüge in die Türkei klar auf eine klandestine Militäroperation hin.
Gegenüber der «New York Times» erläutert Griffiths: «Vorsichtig
geschätzt kommen wir mit der Grösse der Transportmaschinen und der
Anzahl Landungen auf mindestens 3500 Tonnen Material, welches verschoben
wurde.»
Weder die CIA noch eines der beteiligten Länder wollten
sich gegenüber der Zeitung zu den Waffenlieferungen äussern. Lediglich
der türkische Oppositionspolitiker Atilla Kart bestätigt gegenüber der «New York Times»,
von saudischen Lieferungen in die Türkei gehört zu haben. Kart verlangt
von der Regierung in Ankara denn auch, dass sie sich zur Beteiligung an
der Operation äussert. Er weist vor allem auf die Gefahr hin, dass die
Türkei in den Syrien-Krieg hineingezogen werde: «Flugzeuge von Staaten,
die sehr nahe am Syrien-Konflikt stehen, benutzten den türkischen
Luftraum. Das macht die Türkei praktisch zu einem Teil dieses Krieges.»"
Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Wie-die-CIA-die-syrischen-Rebellen-versorgt-/story/20262671
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