„Präsident Obama hatte zwei Jahre lang gezögert
– nun kündigte er die Lieferung von Waffen an die syrischen Rebellen an. Er
berief sich dabei auf unbestätigte »Beweise«, wonach die Truppen der Regierung Baschar
al-Assad gegen die Kämpfer der so genannten Opposition das Giftgas Sarin
eingesetzt haben sollen. Obamas schwankende Haltung lässt einen
Präsidenten erkennen, der unter enormem Druck steht, einen Krieg in Gang zu
setzen, in dessen Verlauf die Welt in einen Dritten Weltkrieg stürzen könnte.
Eine Allianz Clinton-Netanjahu
Laut einem Bericht der New York Times war es eine
Kombination von Druck durch Ex-US-Präsident Bill Clinton und einigen sehr
negativen Initiativen von Israels Premierminister Netanjahu und Kriegshetzern
der US-Republikaner wie John McCain, die Obama zum aktiven Eingreifen bewog. Selbst
der ehemalige Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, Zbigniew Brzeziński
– alles andere als eine Friedenstaube –, spottete im amerikanischen Fernsehen
über Obamas Entscheidung: »Ich finde unsere Haltung verwirrend, es gibt keinen
strategischen Plan, sondern nur leere Slogans«, erklärte er am Freitag in der
Sendung Morning Joe des Fernsehsenders MSNBC. »Hier zeichnet sich eine Tragödie ab, ein riesiger
Schlamassel. Ich kann nicht erkennen, was die USA erreichen wollen.«. Und weiter: »Wir laufen Gefahr, in einen
weiteren Krieg in der Region hineingezogen zu werden, der Jahre dauern könnte,
und ich erkenne keine klare strategische Orientierung in dem, was wir tun. Ich
höre eine Menge Rhetorik, viel Emotionen und viel Propaganda.«
Derselbe Brzeziński hatte
sich in einem Interview mit einer Pariser Zeitung damit gebrüstet, es sei seine
Politik gewesen, die muslimischen Salafisten der Mudschaheddin – unter ihnen
ein damals junger Saudi namens Osama bin Laden – zu bewaffnen, um die
sowjetische Invasion von 1979 nach Afghanistan zu provozieren.
Nach Angaben zuverlässiger
Quellen aus dem Umfeld des Pentagon ist das US-Militär nach dem Debakel in
Afghanistan und dem Irak gegen einen weiteren Krieg in der islamischen Welt.
Warum jetzt?
Es fragt sich deshalb, warum
Obama jetzt, nach zwei Jahren minimaler Unterstützung, darangeht, die
Streitkräfte der syrischen Opposition zu bewaffnen. Eine Antwort könnte sein,
dass die Assad-Regierung durch die wichtigen militärischen Erfolge der
vergangenen zwei Monate, die mit beispielloser Unterstützung durch Tausende von
Hisbollah-Kämpfern aus dem Libanon – der einzigen Kraft, die die israelischen
Streitkräfte in die Knie zwingen könnte – und mithilfe militärischer Berater
aus Russland und dem Iran erreicht wurden, den Vormarsch des
zusammengewürfelten Haufens von Söldnern, Terroristen und Dschihadisten aus
Libyen, Saudi-Arabien und Afghanistan zurückschlagen konnte.
Manche sind der Ansicht,
Amerikas Ansehen als unbezwingbare Militärmacht der Welt würde Schaden nehmen,
wenn die USA untätig blieben und in Syrien nicht eingriffen. Es könnte andere Länder
dazu verleiten, sich amerikanischen Forderungen zu widersetzen.
Das Paradox ist jedoch, dass
im Moment die stärkste und bestorganisierte Kraft der »Opposition« in Syrien
nicht die von Washington unterstützte Freie Syrische Armee ist, sondern ein
Zweig der Al-Qaida-Organisation. Genau
derselben al-Qaida, die Amerika den Heiligen
Krieg erklärt hat und der – zu Recht oder Unrecht – die Zerstörung der Zwillingstürme des World Trade Center und
der Angriff auf das Pentagon am 11. September 2001 zur Last gelegt werden.
Jetzt werden die USA den
syrischen Rebellen Waffen und Munition liefern. Das bedeutet, wie Obama sehr
wohl weiß, dass Waffen an die al-Qaida gehen.
Die syrische An-Nusra-Front, die mit der al-Qaida in Verbindung steht, ist mit saudischem Geld zur stärksten und bestorganisierten
»Oppositions«-Gruppierung geworden, die gegen die Regierung in Damaskus kämpft.
Die An-Nusra-Front in Syrien steht mit
einem weiteren Al-Qaida-Ableger im Irak in
Verbindung, der den Irak zu destabilisieren und zu »balkanisieren« versucht.
»In einer Audio-Botschaft im Internet betont ein Sprecher, der als Bürger von
Bagdad identifiziert wurde, nachdrücklich, der im April angekündigte
Zusammenschluss mit der syrischen An-Nusra-Front,
auch bekannt als Schabhat an-Nusra,
zur Bildung einer grenzüberschreitenden Bewegung namens ›Islamischer Staat in
Irak und Levante‹, werde fortgesetzt. An-Nusra ist ein Zweig von al-Qaida, der zu einer der stärksten
Fraktionen unter den Rebellen in Syrien geworden ist.«
Schiitischer versus sunnitischer weltweiter
Dschihad
Mit der Entscheidung des
US-Präsidenten, die syrischen Rebellen ganz offen mit Waffen zu versorgen,
stellt sich Washington eindeutig auf die Seite einer
dschihadistisch-sunnitischen muslimischen Front, die von Saudi-Arabien, Katar,
der Türkei und jetzt auch Ägypten unter der Regierung Mursi gebildet wird,
gegen die pro-schiitischen oder von der Schia beherrschten Länder ran und
Syrien, den Irak und die Hisbollah, die direkt oder indirekt von Russland und
China unterstützt werden. Syriens Präsident Baschar al-Assad gehört der
Religionsgruppe der Alawiten an, einem Zweig des schiitischen Islam. Ein Blick
auf die Landkarte offenbart, wie weit sich dieser islamische »Bürgerkrieg«
ausweiten würde – ein Konflikt, der wahrscheinlich Jahrzehnte dauern und die
gesamte Weltwirtschaft ins Chaos stürzen könnte.
Obamas Chefberaterin in
Fragen des Islam ist Dalia Mogahed, eine in Ägypten geborene Unterstützerin der
Bewegung des türkischen Sunniten Fetullah Gülen, die das Osmanische Reich
wiederherstellen und ein allgemeines Kalifat etablieren will. Mogahed wird mit
den Worten zitiert: »Meiner Meinung nach kann die Gülen-Bewegung den Menschen
als Modell dafür dienen, was möglich ist, wenn entschlossene Menschen zum Wohl
der Gesellschaft zusammenarbeiten. Ich betrachte sie auch als Quelle der Inspiration für andere
Menschen und Muslime für das, was zu erreichen ist.« Über ihre
Verbindung zum Council on American-Islamic Relations
(CAIF) und zur Islamic Society of North America (ISNA) hängt Mogahed mit der
geheimen Muslimbruderschaft des ägyptischen Präsidenten Mursi zusammen. Es gibt
Verbindungen zwischen den beiden genannten amerikanischen Gruppen und der
Muslimbruderschaft. Offenbar unterstützt Obama Mogaheds Position, zumindest im
Moment.
Vor einigen Tagen hat
Ägyptens Präsident Mohammed Mursi – der seinen Posten der Obama-Regierung
verdankt – die diplomatischen Beziehungen Ägyptens zu Damaskus abgebrochen und
dem Vernehmen nach zum Dschihad oder Heiligen Krieg gegen die islamische Religionsgemeinschaft
der Schiiten aufgerufen. Ungefähr 40 Prozent der muslimischen Bevölkerung im
Nahen und Mittleren Osten gehören dieser Religion an. Mursi bezeichnete die Schia-Muslime als »unrein« und
rief de facto zur Vernichtung der Mehrheit der Bevölkerung
des Irak und Iran, großer Teile Kuwaits, Aserbaidschans, des Jemen, Nigerias,
Ghanas, des Libanon, Bahrains, Saudi-Arabiens und vieler anderer Länder auf.
(Siehe Landkarte.)
Obamas Entscheidung, die
syrische Opposition mit Waffen zu versorgen, die sechs der G8-Staaten bei einem
kürzlichen Treffen unterstützt haben – nur Putin widersetzte sich entschieden
–, hat Russland zu der Ankündigung provoziert, Syrien moderne Defensivwaffen zu
liefern. Wie Außenminister Sergei Lawrow erklärte, hat Russland bereits einige moderne S-300-Boden-Luft-Raketen
geliefert, weitere würden bald folgen.
Darüber hinaus sind nach
Angaben von Quellen im israelischen Militär zwei russische Kriegsschiffe mit
600 Soldaten, 20 Panzern und 15 gepanzerten Truppentransportfahrzeugen oder
Lastwagen auf dem Weg nach Syrien, um dort »russische Bürger zu schützen«. Auch
der erforderliche Geleitschutz durch die Luftwaffe werde gewährt. Zurzeit leben
ungefähr 20 000 russische Bürger in Syrien.
Im russischen Fernsehen sagte
Lawrow: »Wir respektieren alle unsere Verträge und halten unsere vertraglichen
Verpflichtungen ein.« Sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten liefern
für die entscheidende Schlacht zwischen der von der Hisbollah unterstützten
syrischen Armee und den hochmobilen Streitkräften der Rebellen um die Stadt
Aleppo weitere
Waffen nach Syrien.
Neue unbestätigte Berichte
deuten darauf hin, dass auch das modernere S-400-System an Assads Syrien
geliefert wird, als Antwort auf die Entscheidung Saudi-Arabiens, der syrischen
Opposition auf Fahrzeuge montierte Panzerabwehrsysteme zu liefern. Das
S-400-Raketensystem hat eine Reichweite von über 600 Kilometern und gilt als
dem modernsten amerikanischen Gegenstück um zehn Jahre voraus. Das Gleiche gilt
für die hochmodernen Raketenwerfer mit 64 Werferrohren und einer Reichweite von
sechs Kilometern, die als modernste Artilleriewaffen ihrer Art gelten. Außerdem hat Russland angekündigt, 400 russische
Mehrfach-Raketenwerfer des Typs »Buratino« TOS-1, der
thermobarische Waffen verschießt, zu liefern, die, auf Panzerchassis montiert,
feindliche Soldaten in befestigten Stellungen, im offenen Gelände, in leicht
gepanzerten Fahrzeugen und Transportern im Umkreis von sechs Kilometern
ausschalten können.
Von 1936 bis 1939 wurde
Spanien durch einen Bürgerkrieg verwüstet, in dem sich Republikaner, die die
spanische Republik verteidigten, und aufständische Nationalisten unter Führung
des ultrakonservativen Generals Francisco Franco gegenüberstanden. Francos
Rebellen erhielten Unterstützung von Nazi-Deutschland, dem faschistischen
Italien und Portugal, während die Sowjetunion und Mexiko auf der Seite der
»Loyalisten« oder Republikaner eingriffen. Bei Licht betrachtet war es die erste
Schlacht des späteren Zweiten Weltkriegs.
Syrien wirkt heute wie eine
groteske Kopie dieses spanischen Bürgerkriegs, bei dem sich die USA,
Großbritannien, Frankreich, die Türkei, Saudi-Arabien, Israel und Katar auf der
einen Seite potenziell Syrien, dem Iran, der Hisbollah, dem Irak, Russland und
China auf der anderen Seite gegenüberstehen.“
Sie wollen im Interesse der USA, den Syrern einen Nasenring einziehen, um damit das Volk hintennach zu ziehen,
AntwortenLöschenJetzt sollen neue Waffen von den USA dazu geliefert werden.
http://killerbeesagt.wordpress.com/2013/07/03/der-marshallplan/