"Die
US-Regierung hat in einem Trainingslager in Jordanien "syrische
Rebellen" an nach gebauten russischen Waffen ausbilden lassen, also auch
schon vor Obamas angekündigten Waffenlieferungen verdeckte Militärhilfe
geleistet.
WASHINGTON - Nach
Aussagen von US-Offiziellen und Rebellen-Kommandeuren werden syrische
Rebellen seit Ende letzten Jahres insgeheim von CIA-Agenten und Soldaten
der US-Spezialkräfte an Waffen zur Panzer- und Flugzeugbekämpfung aus
gebildet; die Ausbildung begann also schon Monate bevor Präsident Barack
Obama Pläne genehmigte, sie auch direkt mit Waffen zu beliefern.
Die verdeckte Ausbildung, die auf Basen in Jordanien (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpostarchiv/LP_12/LP18612_131012.pdf
) und in der Türkei stattfindet, hat zusammen mit Obamas jüngster
Entscheidung, die Rebellen nun auch (offen) mit Waffen und Munition zu
versorgen, bei der in Bedrängnis geratenen syrischen Opposition die
Hoffnung geweckt, dass Washington jetzt endlich auch schwerere Waffen
zur Verfügung stellen wird. Die Rebellen erklärten, nur mit solchen
Waffen könnten sie in dem erbittert geführten Bürgerkrieg wieder
offensiv werden.
Das zurückhaltende
Engagement der US-Regierung widerspiegelt Obamas Befürchtung, in einen
Konflikt hineingezogen zu werden, in dem bereits mehr als 100.000
Menschen starben; außerdem möchte seine Regierung verhindern, dass
islamistische Kämpfer, die den Krieg gegen den Präsidenten Bashar Assad
anführen, über modernste US-amerikanische Waffen verfügen können.
An der Ausbildung
nehmen Kämpfer der Freien Syrischen Armee teil; diese Armee, der Obama
jetzt mehr militärische Unterstützung versprochen hat, sei ein loses
Bündnis aus verschiedenen Rebellen-Gruppen, teilte ein US-Offizieller
mit, der anonym bleiben wollte, weil er solche Detailinformationen
eigentlich nicht preisgeben darf.
Wie viele Rebellen
bisher von US-Ausbildern in Jordanien und in der Türkei instruiert
wurden, war nicht zu erfahren; in Jordanien werden nach Auskunft eines
Rebellenführers aber jeweils 20 bis 45 Aufständische zusammen
ausgebildet.
Die auszubildenden
Kämpfer wurden von Operationsteams der US-Spezialkräfte ausgewählt, die
im Laufe des letzten Jahres die regionalen Versorgungswege aufge baut
haben, über die sie die Rebellen mit nicht zum Töten geeigneten
militärischen Hilfsgütern - zum Beispiel mit Uniformen, Funkgeräten und
medizinischem Bedarf versorgt haben.
Während der
zweiwöchigen Kurse wird mit russischen 14,5 mm-Panzerbüchsen,
Panzerabwehrraketen und 23 mm-Flugabwehrwaffen geübt. Das sagte ein
Rebellen-Kommandeur aus der syrischen Provinz Dara (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Dar %27a
), der für die Waffenbeschaffung zuständig ist; er bat darum, seinen
Namen nicht zu nennen, weil das Ausbildungsprogramm geheim sei.
Die Ausbildung habe
im November auf einer neuen US-Basis in der Wüste im Südwesten
Jordaniens begonnen, teilte er mit. Seither hätten rund 100 Rebellen aus
Dara an vier Kursen teilgenommen, und für Rebellen aus der syrischen
Hauptstadt Damaskus hätten drei Kurse stattgefunden.
"In den
Ausbildungspausen unterhalten wir uns mit CIA-Agenten, die Informationen
über die Lage in Syrien haben wollen," fügte er hinzu.
Den Rebellen seien
genug panzerbrechende und andere Waffen versprochen worden, um ihnen
einen militärischen Vorteil im Kampf gegen die besser ausgestatteten
Soldaten und Sicherheitskräfte Assads zu verschaffen, ergänzte der
Kommandeur aus Dara. Die Waffenlieferungen aus Katar, Saudi-Arabien und
anderen arabischen Staaten, die mit Zustimmung der USA erfolgten, hätten
sich aber um Monate verzögert, und außerdem seien weniger Waffen
angekommen, als die Rebellen erwartet hätten.
Im letztem Jahr
seien über den Militärrat der Rebellen in der Provinz Dara folgende
Waffen verteilt worden: vier oder fünf schwere russische
Panzerabwehrraketen vom Typ Con course (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Panzerabwehrlenkwaffen ), 18 auf der Ladefläche von Geländewagen zu montierende überschwere Maschinengewehre (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimirow_KPW ), Kaliber 14,5 mm, und 30 rückstoßfreie Geschütze, Kaliber 82 mm (weitere Infos dazu unter http://de.wikipedia.org/wiki/82-mm-r %C3%BCcksto%C3%9Ffreies_Gesch%C3%BCtz_B10
). Die Waffen seien alle in der Sowjetunion oder in Russland entwickelt
worden, würden aber in anderen Ländern nachgebaut, teilte der
Rebellen-Kommandeur mit. Diese Waffen hätten den Vorteil, dass man damit
auch erbeutete Munition der syrischen Armee verschießen könne, die über
ein großes Arsenal an sowjetischen oder russischen Waffen verfüge.
"Ich berichte
darüber so ausführlich, damit Sie erkennen können, dass mit so wenigen
Waffen in der großen Provinz Dara so gut wie nichts zu bewirken ist,"
kritisierte der Kommandeur. "Wir brauchen viel mehr Waffen, um wenigsten
ein Gleichgewicht oder Vorteile für uns erringen zu können."
US-Offizielle
erklärten, die Obama-Regierung und ihre Verbündeten würden den Rebellen
vor allem panzerbrechende Abwehrwaffen für ihren Kampf gegen Assads
Panzer liefern. Die Lieferung tragbarer Flugabwehrraketen, mit denen
sich die Re bellen gegen die Kampfhubschrauber und Kampfjets Assads
wehren könnten, sei wenig wahrscheinlich. Die US-Offiziellen befürchten,
dass diese Raketen in die Hände von Al-Nusra, der größten Miliz der
islamistischen Koalition, fallen könnten, die von den USA verdächtigt
wird, mit Al-Qaida zu paktieren.
Außenminister John
F. Kerry reiste am Freitag nach Katar und wird auch mit anderen
Regierungen über die Unterstützung der Rebellen sprechen. Ein führender
Mitarbeiter des US-Außenministeriums sagte vor Reportern, in den
Gesprächen ginge es um die Koordinierung der Militärhilfe.
Am Freitag
antwortet Jay Carney, der Pressesekretär des Weißen Hauses, auf eine
Frage zur Ausbildungstätigkeit der CIA, die USA hätten ihre
Unterstützung für die Rebellen in der Freien Syrischen Armee verstärkt,
weigerte sich aber, nähere Details mitzuteilen.
"Wir haben unsere
Hilfeleistung ausgeweitet, ich kann Ihnen aber nicht alle Elemente
dieser Hilfe aufzählen," sagte Carney. "Wir haben die syrische
Opposition intensiv unterstützt und werden das auch weiterhin tun, genau
so wie den Supreme Military Council (den Obersten Militärrat)."
Dieser Rat ist der
militärische Arm einer Dachorganisation, der gemäßigtere
RebellenGruppierungen wie die Freie Syrische Armee angehören.
CIA-Vertreter
lehnten es ab, sich zu den geheimen Ausbildungsprogrammen zu äußern, die
wegen rechtlicher Bedenken, die in den USA gegen eine offene Bewaffnung
der Re bellen bestehen, verdeckt durchgeführt werden; die Unterstützung
solle nicht als Kriegshandlung gegen die Assad-Regierung interpretiert
werden können. Andere US-Offizielle bestätigten die
Ausbildungsprogramme, bestritten aber einige der Aussagen des
RebellenKommandeurs.
Brigadegeneral
Yahya Bittar, der in Assads Luftwaffe Kampfjets befehligte, im letzten
Jahr aber desertiert ist und jetzt den Geheimdienst der Freien Syrischen
Armee leitet, sagte, in den letzten Monaten habe das Training in
Jordanien stattgefunden.
Das Training werde
von US-amerikanischen, jordanischen und französischen Ausbildern
geleitet und führe in den Umgang mit Raketen und Waffen zur Panzer- und
Flugabwehr ein.
80 bis 100 Rebellen
aus ganz Syrien hätten im vergangenen Monat an Ausbildungskursen
teilgenommen, und die Ausbildung gehe weiter. Die Kursteilnehmer würden
über die Grenze nach Syrien zurückgeschickt und schlössen sich wieder
den Kämpfenden an.
Bittar forderte,
die Rebellen müssten endlich genügend Waffen erhalten, die US-Amerikaner
hätten aber noch nicht gesagt, wann mit zusätzlichen Waffen zu rechnen
sei.
"Bisher gibt es immer nur neue Versprechungen," beklagte er.
(Wir haben den Artikel, der
bestätigt, dass die so genannten "syrischen Rebellen" auch schon bisher
von der US-Regierung unterstützt wurden, komplett übersetzt und mit
Ergänzungen und Links in Klammern versehen.)"
Quelle: http://www.linkezeitung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16265:die-usa-fuehren-seit-2012-ein-geheimes-waffen-training-fuer-syrische-rebellen-durch&catid=183&Itemid=214
http://articles.latimes.com/2013/jun/21/world/la-fg-cia-syria-20130622
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