Montag, 1. Juli 2013

"Die USA führen seit 2012 ein geheimes Waffen-Training für syrische Rebellen durch"

"Die US-Regierung hat in einem Trainingslager in Jordanien "syrische Rebellen" an nach gebauten russischen Waffen ausbilden lassen, also auch schon vor Obamas angekündigten Waffenlieferungen verdeckte Militärhilfe geleistet.
WASHINGTON - Nach Aussagen von US-Offiziellen und Rebellen-Kommandeuren werden syrische Rebellen seit Ende letzten Jahres insgeheim von CIA-Agenten und Soldaten der US-Spezialkräfte an Waffen zur Panzer- und Flugzeugbekämpfung aus gebildet; die Ausbildung begann also schon Monate bevor Präsident Barack Obama Pläne genehmigte, sie auch direkt mit Waffen zu beliefern.
Die verdeckte Ausbildung, die auf Basen in Jordanien (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpostarchiv/LP_12/LP18612_131012.pdf ) und in der Türkei stattfindet, hat zusammen mit Obamas jüngster Entscheidung, die Rebellen nun auch (offen) mit Waffen und Munition zu versorgen, bei der in Bedrängnis geratenen syrischen Opposition die Hoffnung geweckt, dass Washington jetzt endlich auch schwerere Waffen zur Verfügung stellen wird. Die Rebellen erklärten, nur mit solchen Waffen könnten sie in dem erbittert geführten Bürgerkrieg wieder offensiv werden.
Das zurückhaltende Engagement der US-Regierung widerspiegelt Obamas Befürchtung, in einen Konflikt hineingezogen zu werden, in dem bereits mehr als 100.000 Menschen starben; außerdem möchte seine Regierung verhindern, dass islamistische Kämpfer, die den Krieg gegen den Präsidenten Bashar Assad anführen, über modernste US-amerikanische Waffen verfügen können.
An der Ausbildung nehmen Kämpfer der Freien Syrischen Armee teil; diese Armee, der Obama jetzt mehr militärische Unterstützung versprochen hat, sei ein loses Bündnis aus verschiedenen Rebellen-Gruppen, teilte ein US-Offizieller mit, der anonym bleiben wollte, weil er solche Detailinformationen eigentlich nicht preisgeben darf.
Wie viele Rebellen bisher von US-Ausbildern in Jordanien und in der Türkei instruiert wurden, war nicht zu erfahren; in Jordanien werden nach Auskunft eines Rebellenführers aber jeweils 20 bis 45 Aufständische zusammen ausgebildet.
Die auszubildenden Kämpfer wurden von Operationsteams der US-Spezialkräfte ausgewählt, die im Laufe des letzten Jahres die regionalen Versorgungswege aufge baut haben, über die sie die Rebellen mit nicht zum Töten geeigneten militärischen Hilfsgütern - zum Beispiel mit Uniformen, Funkgeräten und medizinischem Bedarf versorgt haben.
Während der zweiwöchigen Kurse wird mit russischen 14,5 mm-Panzerbüchsen, Panzerabwehrraketen und 23 mm-Flugabwehrwaffen geübt. Das sagte ein Rebellen-Kommandeur aus der syrischen Provinz Dara (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Dar %27a ), der für die Waffenbeschaffung zuständig ist; er bat darum, seinen Namen nicht zu nennen, weil das Ausbildungsprogramm geheim sei.
Die Ausbildung habe im November auf einer neuen US-Basis in der Wüste im Südwesten Jordaniens begonnen, teilte er mit. Seither hätten rund 100 Rebellen aus Dara an vier Kursen teilgenommen, und für Rebellen aus der syrischen Hauptstadt Damaskus hätten drei Kurse stattgefunden.
"In den Ausbildungspausen unterhalten wir uns mit CIA-Agenten, die Informationen über die Lage in Syrien haben wollen," fügte er hinzu.
Den Rebellen seien genug panzerbrechende und andere Waffen versprochen worden, um ihnen einen militärischen Vorteil im Kampf gegen die besser ausgestatteten Soldaten und Sicherheitskräfte Assads zu verschaffen, ergänzte der Kommandeur aus Dara. Die Waffenlieferungen aus Katar, Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten, die mit Zustimmung der USA erfolgten, hätten sich aber um Monate verzögert, und außerdem seien weniger Waffen angekommen, als die Rebellen erwartet hätten.
Im letztem Jahr seien über den Militärrat der Rebellen in der Provinz Dara folgende Waffen verteilt worden: vier oder fünf schwere russische Panzerabwehrraketen vom Typ Con course (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Panzerabwehrlenkwaffen ), 18 auf der Ladefläche von Geländewagen zu montierende überschwere Maschinengewehre (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimirow_KPW ), Kaliber 14,5 mm, und 30 rückstoßfreie Geschütze, Kaliber 82 mm (weitere Infos dazu unter http://de.wikipedia.org/wiki/82-mm-r %C3%BCcksto%C3%9Ffreies_Gesch%C3%BCtz_B10 ). Die Waffen seien alle in der Sowjetunion oder in Russland entwickelt worden, würden aber in anderen Ländern nachgebaut, teilte der Rebellen-Kommandeur mit. Diese Waffen hätten den Vorteil, dass man damit auch erbeutete Munition der syrischen Armee verschießen könne, die über ein großes Arsenal an sowjetischen oder russischen Waffen verfüge.
"Ich berichte darüber so ausführlich, damit Sie erkennen können, dass mit so wenigen Waffen in der großen Provinz Dara so gut wie nichts zu bewirken ist," kritisierte der Kommandeur. "Wir brauchen viel mehr Waffen, um wenigsten ein Gleichgewicht oder Vorteile für uns erringen zu können."
US-Offizielle erklärten, die Obama-Regierung und ihre Verbündeten würden den Rebellen vor allem panzerbrechende Abwehrwaffen für ihren Kampf gegen Assads Panzer liefern. Die Lieferung tragbarer Flugabwehrraketen, mit denen sich die Re bellen gegen die Kampfhubschrauber und Kampfjets Assads wehren könnten, sei wenig wahrscheinlich. Die US-Offiziellen befürchten, dass diese Raketen in die Hände von Al-Nusra, der größten Miliz der islamistischen Koalition, fallen könnten, die von den USA verdächtigt wird, mit Al-Qaida zu paktieren.
Außenminister John F. Kerry reiste am Freitag nach Katar und wird auch mit anderen Regierungen über die Unterstützung der Rebellen sprechen. Ein führender Mitarbeiter des US-Außenministeriums sagte vor Reportern, in den Gesprächen ginge es um die Koordinierung der Militärhilfe.
Am Freitag antwortet Jay Carney, der Pressesekretär des Weißen Hauses, auf eine Frage zur Ausbildungstätigkeit der CIA, die USA hätten ihre Unterstützung für die Rebellen in der Freien Syrischen Armee verstärkt, weigerte sich aber, nähere Details mitzuteilen.
"Wir haben unsere Hilfeleistung ausgeweitet, ich kann Ihnen aber nicht alle Elemente dieser Hilfe aufzählen," sagte Carney. "Wir haben die syrische Opposition intensiv unterstützt und werden das auch weiterhin tun, genau so wie den Supreme Military Council (den Obersten Militärrat)."
Dieser Rat ist der militärische Arm einer Dachorganisation, der gemäßigtere RebellenGruppierungen wie die Freie Syrische Armee angehören.
CIA-Vertreter lehnten es ab, sich zu den geheimen Ausbildungsprogrammen zu äußern, die wegen rechtlicher Bedenken, die in den USA gegen eine offene Bewaffnung der Re bellen bestehen, verdeckt durchgeführt werden; die Unterstützung solle nicht als Kriegshandlung gegen die Assad-Regierung interpretiert werden können. Andere US-Offizielle bestätigten die Ausbildungsprogramme, bestritten aber einige der Aussagen des RebellenKommandeurs.
Brigadegeneral Yahya Bittar, der in Assads Luftwaffe Kampfjets befehligte, im letzten Jahr aber desertiert ist und jetzt den Geheimdienst der Freien Syrischen Armee leitet, sagte, in den letzten Monaten habe das Training in Jordanien stattgefunden.
Das Training werde von US-amerikanischen, jordanischen und französischen Ausbildern geleitet und führe in den Umgang mit Raketen und Waffen zur Panzer- und Flugabwehr ein.
80 bis 100 Rebellen aus ganz Syrien hätten im vergangenen Monat an Ausbildungskursen teilgenommen, und die Ausbildung gehe weiter. Die Kursteilnehmer würden über die Grenze nach Syrien zurückgeschickt und schlössen sich wieder den Kämpfenden an.
Bittar forderte, die Rebellen müssten endlich genügend Waffen erhalten, die US-Amerikaner hätten aber noch nicht gesagt, wann mit zusätzlichen Waffen zu rechnen sei.
"Bisher gibt es immer nur neue Versprechungen," beklagte er.

(Wir haben den Artikel, der bestätigt, dass die so genannten "syrischen Rebellen" auch schon bisher von der US-Regierung unterstützt wurden, komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern versehen.)"

Quelle: http://www.linkezeitung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16265:die-usa-fuehren-seit-2012-ein-geheimes-waffen-training-fuer-syrische-rebellen-durch&catid=183&Itemid=214
http://articles.latimes.com/2013/jun/21/world/la-fg-cia-syria-20130622

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