02.06.2011 - im türkischen Antalya führt
„die syrische Opposition“ eine Konferenz durch, wobei die meisten der
Teilnehmer zur in Syrien verbotenen Moslembruderschaft gehören,
pro-Assad-eingestellte syrische Turkmenen wurden an der Teilnahme von
türkischen Sicherheitskräften gehindert
06.06. - in Jisr ash-Shugur (Distrikt
Idlib) sterben insgesamt 120 syrische Sicherheitskräfte: „Berichten der
Regierung zufolge kamen 37 Sicherheitskräfte ums Leben, als Aufständische ein
Regierungsgebäude angriffen. 20 Polizisten seien getötet worden, als sie mit
ihrem Fahrzeugkonvoi in einen Hinterhalt geraten seien. 8 Wachmänner starben
bei einem Anschlag auf ein Postgebäude. Dutzende weitere Sicherheitskräfte
seien bei Kämpfen in der Ortschaft getötet worden.“ … „Außerdem wurde Sprengstoff gestohlen.“
(Beachte: Es wird von mehreren Angriffen
auf verschiedene staatliche Institutionen gesprochen, nicht von 120 Angehörigen
EINER Sicherheitsgruppe und an EINEM Ort, wie es bei einer Meuterei der Fall
wäre! Die Vorgehensweise [Hinterhalt] deutet darauf hin, dass die Angreifer
militärisch ausgebildet waren! In westlichen Medien wird der Tod der
Sicherheitskräfte als Folge einer Meuterei gegen Präsident Assad dargestellt.)
- „In Syrien
haben bewaffnete Regierungsgegner am Montag 40 Soldaten in einen Hinterhalt
gelockt und getötet. Wie Reuters meldete, waren die Sicherheitskräfte im
Nordwesten des Landes von hunderten Bewaffneten überfallen worden, als sie nach
Dschisr asch-Schughur unterwegs waren, um die Bevölkerung der Stadt auf deren
Bitte hin vor „bewaffneten Banden“ zu schützen. Die Gefechte in Dschisr
asch-Schughur dauern noch an.“
- auf Grund
eines Abkommens zwischen der Türkei und Syrien von 1923 dürfen im Grenzgebiet
keine syrischen Truppen stationiert werden. Aus diesem Grund war in Jisr
as-Shoghour „zum Zeitpunkt des Aufstandes nur eine Gruppe von rund 120
Sicherheitskräften am Rande der Stadt stationiert. Die hatte die Order, sich
herauszuhalten.“ (Merke: wenn sich nur 120 Sicherheitsleute in der Stadt
aufgehalten haben und 120 Sicherheitsleute getötet worden sind, kann es sich
dabei nicht um eine Meuterei gehandelt haben! – Es handelt sich dabei wohl um
den Vertrag von Lausanne von 1923, der die türkischen Grenzen festgelegt hat.)
08.06. - die syrischen
Botschafterin in Frankreich, Lamia Schakkur dementiert eine von französischen
Medien verbreitete Rücktrittserklärung und bezeichnet diese als Fälschung. „Bei
der vom Radiosender France 24 ausgestrahlten Aufnahme habe jemand ihre Stimme
imitiert, sagte Schakkur dem Fernsehsender BFM. … „Ich war vollkommen
überrascht“, sagte Schakkur am Mittwochmorgen vor der Kamera und kündigte an,
France 24 zu verklagen.“
- „In der Nacht
erklärte France 24, der Sender schließe "eine Manipulation" nicht aus.“
- „Bekannte
Bloggerin von bewaffneten Männern auf offener Straße verschleppt Nikosia - Eine
junge syrische Bloggerin wurde am Montag in Damaskus entführt. Dies berichtete
der britische Guardian am Dienstag. Amina Arraf, die unter
dem Namen Amina Abdallah schreibt, sei am Montagabend von bewaffneten Männern
in einer Straße der syrischen Hauptstadt entführt worden, hieß es zuvor auf
ihrem eigenen Blog "A
gay girl in Damascus" Sie sei auf dem Weg zu einer
Verabredung gewesen, schrieb ihr Cousin im Blog der jungen Frau. Eine Freundin,
die Amina begleitet hatte, habe berichtet, dass die Bloggerin von drei
bewaffneten Männern im Alter von etwa 20 bis 30 Jahren gepackt und in ein Auto
gezerrt wurde… Sie genießt große Beliebtheit im Netz, weil sie die Stimme der
Opposition auch nach deren Zerschlagung durch die Regierung hörbar macht.“
AFP meldet,
die Nachricht von der Verhaftung der Blockerin sei von einem „Familienmitglied,
bei dem es sich um einen Elternteil handeln soll“ verbreitet worden
-„Wenn wir in einem freien Land leben möchten, müssen wir
uns so verhalten, als wären wir bereits frei." Diese Überzeugung, die sie
in ihrem Blog und auf der Straße vertrat, wurde der US-Syrerin Amina Araf zum
Verhängnis. Die 35-jährige bekennende
Lesbe und Feministin, die in ihrem Internet-Tagebuch harte Kritik an der
Führung in Damaskus übte, ist seit Montag spurlos verschwunden. Laut einer
Freundin wurde sie auf dem Weg zu einem Mitorganisator der Proteste gegen
Staatschef Assad von drei Unbekannten - vermutlich Mitglieder einer Miliz oder
eines Geheimdienstes - in ein Auto gezerrt. Der Überfall kam nicht unerwartet:
Bereits Ende April sollte Araf verhaftet werden, was ihr Vater verhinderte. Die
US-stämmige Mutter und andere Angehörige flohen in den Libanon, Vater und
Tochter tauchten in Syrien unter. Araf war sich der Gefahr, in der sich Regimegegner
wie sie befanden, bewusst. "Folter erwartet uns. Wir halten unsere
Fingernägel kurz, damit sie nicht herausgerissen werden können", schrieb
sie im Blog.“
-„Die
Bloggerin Amina Abdallah ist in Syrien von bewaffneten Männern gekidnapped worden.
Ihre Verwandten wissen seitdem nichts über ihren Verbleib… Der Vorfall
ereignete sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus, das berichten
übereinstimmend Verwandte der jungen Frau sowie Aktivisten… “Von anderen
inhaftierten Familienmitgliedern wissen wir, dass wir sie wahrscheinlich
ziemlich schnell wieder freibekommen können. Falls sie sie hätten töten wollen.
Hätten sie das bereits getan. Dass dem nicht so ist, darum beten wir.” Seit dem
Ausbruch der Unruhen in Syrien Ende März wurde Abdallah gegenüber dem Regime
immer kritischer. Erst am Sonntag schrieb sie: “Die müssen gehen. Die müssen
bald gehen. Das ist alles, was es dazu zu sagen gibt.” Erst am 26. April schrieb sie darüber, wie sich ihr Vater plötzlich
zwei Sicherheitsbeamten gegenübersah, die kamen, um sie festzunehmen,
versuchten sie zu vergewaltigen und sie beschuldigten an einer Verschwörung
beteiligt zu sein.
Auch diese Geschichte ist, wie der gesamte seit 4 Wochen bestehende
Blog, gefälscht:
09.06. - „Die syrische
Bloggerin Amina Abdallah Arraf, die am Montag angeblich von syrischen
Geheimdienstlern auf offener Straße attackiert und entführt wurde, ist nicht,
wer sie vorgibt zu sein… Gesichert ist inzwischen, dass die fünf Fotos von ihr,
die von Unterstützern an Medien verteilt wurden und im Internet kursieren,
nicht sie zeigen, sondern eine in London lebende Kroatin namens Jelina Lecic…
In Umlauf kamen die angeblichen Arraf-Fotos erst im Rahmen der Unterstützer-Kampagne, die
seit Montag von ihrer angeblichen Freundin Sandra Bagaria aus Montreal
initiiert worden war… Inzwischen äußerten sich auch mehrere syrische
Oppositionelle, die bisher die Echtheit der Person Arrafs bestätigt hatten,
relativierend: Niemand scheint Arraf jemals in Persona getroffen zu haben, alle
Kontakte liefen nur per E-Mail… Nach Informationen ihres Blogs, die dort von
ihrer angeblichen Cousine Rania veröffentlicht wurden, soll sie auf dem Weg
dorthin entführt worden sein. Diese Information war auch von Vertretern der
syrischen Oppositionsbewegung bestätigt und verbreitet worden. Inzwischen sagte
ein auf Anonymität bestehender Sprecher der Bewegung gegenüber der
Nachrichtenagentur AP, dass auch das allein auf Basis des Blog-Eintrags
geschehen sei, es gebe keinerlei unabhängige Bestätigung für die
Entführungsgeschichte. Inzwischen reagiert auch die in den USA beheimatete
angebliche Cousine, die die letzten Blogeinträge geschrieben haben soll und der
US-Presse bisher als Ansprechpartnerin für stets per E-Mail durchgereichte
Anfragen diente, nicht mehr auf Kontaktierungsversuche…“
„Arraf hatte in ihrem Blog A Gay Girl in Damascus über die Repression
berichtete. Sie hatte erzählt, wie ihr Vater heldenhaft Geheimdienstler
abwimmelte, die gekommen waren, um sie zu verhaften. Kurz darauf sollen Vater
und Tochter abgetaucht sein, ihr Blog aber führte sie weiter.
Bis Montag. Da, schrieb ihre
Cousine in ihr Blog, sei sie auf offener Straße von nstlern angegriffen und
entführt worden. Sofort berichteten wieder die Medien: "Time",
"Guardian", Huffington Post, CBS, CNN, ABC, al-Dschasira,
die "Washington Post". Hunderte von Beiträgen und Texten erschienen,
so wie zuletzt vor vier Wochen, als der Erlebnisbericht ihrer verhinderten
Verhaftung die Augen der Welt auf ihr Blog lenkte.
"Ein lesbisches Mädchen in
Damaskus", das nicht nur Romanauszüge und Gedichte veröffentlichte - denn
so begann das Blog am 19. Februar 2011 -, sondern auch Regimekritik.
Gutaussehend und weltoffen, binational dazu: halb Syrerin, halb Amerikanerin.
Es ist kein Wunder, dass sich die Medien auf diese Heldin stürzten, die Haft
und Leben riskierte mit ihrem doppelten Bekenntnis zu Homosexualität und
Opposition. CNN führte ein Interview, "Time" schrieb über sie, die
Huffington Post brachte den Blogbeitrag vom ersten Verhaftungsversuch in
Zweitverwertung… selbst in den Kreisen
ihres Twitter- und Facebook-Netzwerkes hat offenbar niemand jemals direkten
Kontakt zu Amina Arraf gehabt. Alle Interviews mit ihr, die im vergangenen
Monat in amerikanischen Medien erschienen, basierten auf E-Mails. Spuren ihrer
so genau beschriebenen Familie gibt es nicht: Die biografischen Angaben zu
ihrem Leben in Amerika, die sich längst auch bei Wikipedia finden, sind ihrem eigenen
autobiografischen Schreiben entnommen. Freunde aus dieser Zeit, die die
Existenz einer Person dieses (oder eines anderen) Namens bestätigen könnten,
sind bisher nicht öffentlich aufgetreten.
Auch die in Montreal lebende
Frau, die bisher als Amina Arrafs Partnerin bezeichnet wurde, hat inzwischen
klargestellt, dass sie der Bloggerin niemals persönlich begegnet ist. Noch
nicht einmal Skype-Videotelefonate hatte sie mit ihr: Arraf habe immer nur per
E-Mail kommuniziert. … Teile des Blogs hatte Arraf unter dem Titel "Amina
Arraf's Attempts At Art (and Alliteration)" ab September 2007
schon einmal im Web veröffentlicht. Damals als ein autobiografisch orientiertes,
aber eher fiktional aufgehängtes erzählerisches Blog - der Versuch von
Web-Literatur…“
„Die Geschichte von Amina
Abdullah Arraf al-Omari ist ein Lehrstück darüber, wie leicht die Grenzen
zwischen Realität und Cyberspace verschwimmen können. Denn obwohl seriöse
Medien in aller Welt über ihre angebliche Festnahme am vergangenen Montag
berichteten - einer Frau, mit der kein westlicher Reporter je persönlich
gesprochen hat - … fehlt bislang der Beweis dafür, dass die in dem Blog «A Gay Girl
in Damaskus» kreierte Person wirklich existiert… «Ich habe von diesem Fall nur
aus den Medien erfahren, nein, ich kenne diese Frau nicht persönlich», erklärt
der Mitarbeiter einer Menschenrechtsorganisation in Damaskus… Auch bei der
US-Botschaft in Damaskus tappt man noch im Dunkeln. «Bei uns ist niemand
vorstellig geworden, um das Verschwinden einer Frau mit diesem Namen zu
melden», sagt ein Sprecher der Botschaft. Auch ein erster Blick in die Liste
der in Syrien ansässigen US-Bürger brachte kein Ergebnis… Inzwischen hat der
Fall eine noch merkwürdigere Wendung genommen. In einer Fernsehsendung der BBC
taucht am Mittwochabend eine Frau namens Jelena Lecic auf. Die junge Frau, die
in London lebt, beklagt sich bitter, weil mehrere Medien private Fotos, die sie
auf ihre Facebook-Seite gestellt hatte,
veröffentlicht haben. Unter den Bildern steht, sie zeigten Amina Arraf, die
verschwundene Bloggerin… Mittlerweile hat sich auch der
Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, zu dem Fall
geäußert. Er schreibt, dass die «bekannte syrische Bloggerin Amina Abdullah
offenbar durch den syrischen Sicherheitsapparat in Damaskus entführt» worden
sei. Sein Büro war nach Angaben eines Sprechers von
Nichtregierungsorganisationen auf den Fall aufmerksam gemacht worden… Die
Fragen werden möglicherweise ebenso unbeantwortet bleiben wie die Frage, wer
die Frau war, die diese Woche in einer Live-Sendung des Fernsehsenders France
24 anrief und behauptete, sie sei die syrische Botschafterin und trete aus
Protest gegen die Gewaltpolitik der Regierung zurück.“
- „In Syrien wurde die Bevölkerung
über Funk und Fernsehen aufgefordert, an Diskussionen über neue Parteien-,
Medien- und Wahlgesetze mitzuwirken, im Rahmen des nationalen Dialogs rief
Ministerpräsident Adel Safar »Vertreter aller Parteien auf, sich zu
beteiligen«. Assad bat vor wenigen Tagen die Vertreter von zwölf bisher
verbotenen kurdischen syrischen Parteien zu einem Gespräch, sagte Mohammed
Moussa von der Kurdischen Linkspartei, die auch eingeladen wurde. Ende März
hatte Assad angeordnet, rund 300000 bisher staatenlosen Kurden die syrische
Staatsangehörigkeit zu geben, was diese seit Jahren gefordert hatten. Ein
politischer Beobachter meinte gegenüber jW, Assad sei nach Gesprächen mit dem
irakischen Präsidenten Dschalal Talabani möglicherweise zu weitreichenden
Zugeständnissen gegenüber den Kurden bereit, die sich bisher an den Protesten
nicht beteiligt hatten. Ein Autonomiestatus, wie ihn die Kurden im Nordirak
genießen, sei nicht ausgeschlossen. Talabani ist Vorsitzender der
irakisch-kurdischen Patriotischen Union (PUK) und genoß mit seiner Partei zu
Zeiten von Saddam Hussein in Syrien politisches Asyl.“
10.06. - Beispiel
für deutsche Berichterstattung aus Syrien:
„Dschisr
al-Schorour ist nahezu menschenleer. Die meisten der rund 70.000 Bewohner der
Stadt im Nordwesten Syriens sind über die nahe Grenze in die Türkei geflohen,
aus Furcht vor den heranrückenden Truppen.“ – Das wären dann also über 35.000
syrische Flüchtlinge in der Türkei. Von solchen Flüchtlingsströmen wird
allerdings bisher noch in keiner anderen Presse berichtet … Andere Quellen
schreiben von rund 2.000 syrischen Zivilisten, die die Grenze zur Türkei
überquert hätten. „Bis Donnerstag sind nach amtlichen türkischen Angaben nahezu
2000 Syrer in die Türkei geflüchtet.“
-„Bei
Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gab es nach Angaben von
Menschenrechtsaktivisten mehr als 20 Tote. Medien berichteten derweil vom
Vorrücken syrischer Truppen auf Dschisr al-Schogur. Dort waren Anfang der Woche
120 Sicherheitskräfte getötet worden. Hunderte Einwohner der Stadt haben sich
über die nahe Grenze in die Türkei zurückgezogen. Das türkische Militär hat die
Zeltlager, wo diese Menschen untergebracht sind, für Journalisten gesperrt.“
11.06. - direkt aus
Syrien berichtet: „Ich war gestern an der Türkisch/Syrischen Grenze von Aleppo.
Absolut nichts!! Friedlich und Ruhig. Die Kontrolle ging sogar recht zügig. Ich
muss gestehen dass ich davor etwas Bedenken hatte, da ich die Medienberichte im
Kopf hatte, doch ich wurde Gott sei Dank positiv überrascht und habe mich
weitgehend sicher gefühlt.“
12.06. - zu den deutschen Medien:
Person 1: „Freie
Meinung und Meinungsfreiheit scheinen in manchen deutschsprachigen Medien ein
Fremdwort zu sein. Viele Kommentare scheinen nicht Willkommen zu sein. Das ist
ja genau so schlimm wie bei Assad, nur Assad weiss, dass er ein Diktator ist,
während die anderen sich für demokratisch halten! ... Mein Text wurde nicht
veröffentlicht. Aber die "Tommeln des Krieges" sind dort sehr
Willkommen! Das Ziel der Medien bei der Bevölkerung ist wohl "die Aufnahme
von Nachrichten". Autonomes Denken ist hier nicht erwünscht!“;
Person 2
(direkt aus Aleppo): „Das selbe habe ich auf "die Zeit", Spiegel,
Stern und Focus erlebt. Ich war dort nur so sachlich, und habe bei manchen
Bildern erwähnt, warum sie nicht aus Syrien stammen könnten. Doch meine
Kommentare wurden gesperrt und nicht veröffentlicht. Daher halte ich seit dem
von der westlichen "Meinungsfreiheit und Redefreiheit" nicht mehr so
viel.“;
Person 3: „Ich
habe einige Kommentare verfasst, um zu sehen, was dort toleriert wird. Wenn Du
jeden Beitrag mit dem Wort "Blödsinn" auf "welt.de"
anfängst, dann kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Beitrag veröffentlicht
wird. Du verliert dabei zwar an Niveau, da Du andere persönlich angreifst. Das
ist dort aber nötig, da man anscheinend nur "extreme" Meinungen von
beiden Seiten akzeptiert, damit eine gewissen Anspannung entsteht. Eine
sachliche Diskussion ist dort nicht erwünscht!“
Person2
(direkt aus Aleppo): „Was man Heute natürlich nicht in den Nachrichten gebracht
haben, dass man in Anwesenheit 20 arabischer und ausländischer Sender ein
Massengrab entdeckt hat, in dem 10 Soldaten begraben waren. Fast alle Leichen
waren geköpft und ihnen wurden teilweise Arme und Beine abgetrennt. Desweiteren
wurden viele vermiente Gebäude von den Sprengladungen befreit (es waren unter
anderem Schulen und Krankenhäuser).“
13.06. - Der gefälschte Blog der angeblichen
syrisch-US-amerikanischen Lesbe Amina Abdallah Assaf wurde von einem 40jährigen
amerikanischen Studenten geführt.
- US finanzieren Aufbau
geheimer Handy-Netze: „Meinraths mit gut zwei Millionen Dollar dotiertes
Projekt ist Teil einer 70 Millionen schweren Grosskampagne, die das
US-Aussenministerium unter Präsident Barack Obama lanciert hat. Wie die «New York Times» schreibt, will Obama die digitale
Aufrüstung von Demokratiebewegungen insbesondere in den arabischen Ländern
vorantreiben. So finanzieren die USA offenbar auch den Aufbau geheimer
Handy-Netze für Oppositionelle in Ländern wie dem Iran, Syrien oder Libyen.“
- „Übrigens hat heute der
Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham bestätigt, dass es sehr viel
Gewalt gegen Polizei und Sicherheitsbeamte gibt“
- Kommentar zu einem Artikel
in der „Welt“: „Das Bild hier, dass offenbar eine israelischen Soldaten mit
Gewehr im Anschlag zeigt, hat mit dem Artikel nichts zu tun. Und die Bilder aus
Syrien sind mit falscher Quellenangabe (AFP) direkt aus Videos von youtube des
Senders ShamSNN übernommen worden, der vom Bruder Hafiz al Assad's, Rifaat
betrieben wird, bekannt auch als Schlächter vom Hama.“
- Der in Damaskus lebende
melkitisch-katholische Patriarch von Antiochien: „Es
brennt nicht überall, sondern einmal hier, einmal da. Also, in Damaskus leben
wir ein ganz normales Leben: Bis zur Grenze nach Jordanien ist alles in
Ordnung. Vor kurzem war der Bischof von Aleppo bei mir, und auch er hat mir
bestätigt, dass in Aleppo alles in bester Ordnung ist. Also, meine erste
Bemerkung ist: Es brennt nur in einigen bestimmten Gebieten. Zweitens: Was man
immer wieder in der europäischen Presse sagt, ist einseitig und stimmt
überhaupt nicht oder höchstens teilweise. Es gibt zum Beispiel mehr Angriffe
auf Polizisten als Angriffe der Armee auf Zivilisten! Da bin ich ganz sicher…Ich
kenne mein Dorf und spreche mit vielen Priestern, die sagen: Es ist zu achtzig
Prozent falsch, was man in der europäischen Presse schreibt. Die Armee reagiert
auf bewaffneten Widerstand gegen die Polizisten – die Armee muss ja auch die
einfachen Menschen, die Zivilisten verteidigen. Also, Sie können verstehen: Als
Patriarch und Hirte sage ich, das ist eine übertriebene Sache, die von Europa
ausgeht…Europa hat ein Recht, Syrien zu ermahnen, aber es sollte auch
versuchen, das Land zu verstehen! Es geht nicht um Reformen, die haben wir in
Fülle. Ich bin seit zehn Jahren Patriarch, in dieser Zeit habe ich eine
ungeheure Entwicklung erlebt…Wie kommt der französische Außenminister dazu zu
sagen, der syrische Präsident sei nicht mehr legitim?“
-
Seargeant Murhaf: “Meine Niere wurde während Zusammenstössen mit
bewaffneten Leuten in Daraa verletzt. Ich bin aber nicht gestorben. Ich war
jedoch geschockt, als ich einen Telefonanruf eines Kollegen erhielt, der mir
erzählte, mein Name sei in Verbindung mit angeblich von Sicherheitskräften
Desertierten gefallen”. Polizeibeamter Abdul-Rahim Kanaan: “Mein Arm wurde
während eines Einsatzes zur Wiederherstellung der Stabilität und Sicherheit in
Daraa gebrochen. Einer meiner Freunde sagte mir, dass mein Name im
Zusammenghang mit angeblich getöteten Befehlsverweigerern gefallen sei. Ich
beeilte mich meine Familie anzurufen um die Nachricht richtigzustellen”.
14.06. - die syrische
Regierung führt Ermittlungen über die Gewalt im Lande durch: „Im Zuge der Ermittlungen über die Gewalt im Land
hat die syrische Regierung einen Cousin von Präsident Baschar Assad mit einem
Reiseverbot belegt. Brigadegeneral Atef Nadschib dürfe Syrien vorerst nicht
verlassen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA am Montag…Richter
Mohammed Deeb al Mukatran sagte, das Reiseverbot sei eine Vorsichtsmaßnahme und
solle sicherstellen, dass Nadschib stets für Befragungen zur Verfügung stehe.
"Niemand besitzt Immunität, egal wer er ist", sagte al Mukatran.“
- über die
Militäraktion in Jisr al-Shugur: „Auf Seiten der Aufständischen werden
Panzerfäuste und Dynamit eingesetzt, Brücken und Straßen wurden vermint.
Unbestätigten Berichten zufolge sollen mindestens ein Dutzend Panzer zerstört
und zwei Hubschrauber abgeschossen worden sein, was auf schwere Waffen der
Aufständischen hinweist … Der türkische Rote Halbmond hatte offenbar in
Erwartung einer Flüchtlingswelle bereits vor Wochen Lager errichtet. Reportern
internationaler Medien ist der Zutritt zu diesen aber untersagt … Ein Mann
sagte dem türkischen Fernsehsender NTV, syrische Panzer beschossen die Stadt,
es gäbe aber keine Kämpfe, weil alle Menschen geflohen seien (Anmerkung: Wieso
dann Panzerfäuste, Dynamit, verminte Straßen und Brücken und abgeschossene
Hubschrauber??)“
- „In Maaret
al-Numan sollen nach Darstellung des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira
am Wochenende Sicherheitskräfte von Tausenden Demonstranten überwältigt worden
sein. Anschließend hätten die Demonstranten das Gerichtsgebäude sowie eine
Polizeiwache des Ortes in Brand gesteckt.“
- „Ich selber habe
es erlebt, dass auf Al-Jazeera (es war noch ganz zu Anfang) über Demos
berichtet wurden (in Aleppo) die es garnicht gab!!! Da ich wusste, dass mein
Bruder mit deutschen Besuch in “Bab el hadid” unterwegs war, rief ich ihn
sofort an um ihn zu warnen, dass er dieses Gebiet meiden sollte, er war aber
schon da und es war keine Demo dort. Ein weiteres Mal (mein Bruder studiert
noch) wurde aus einer Demo die 20-30 Studenten umfasste, auf Al-Jazeera eine
Demo die 500-1000 Studenten umfasste!“
- „Oder ist es wieder nur ein
Mann in Uniform der sich als Soldat ausgibt (das Ausweise gefälscht werden,
haben wir ja schon mal gehabt, beim letzten Offizier).“
- „In einer scharf
formulierten Verteidigung der Reaktion Präsident Bashar al-Assads auf die
Proteste und die Instabilität beschuldigt Bischof Antoine Audo die Medien, darunter
BBC und al-Jazeera, der unsachlichen Berichterstattung und unfairen Kritik an
der Syrischen Regierung… „Syrien muss sich wehren und wird sich wehren. 80 %
der Bevölkerung stehen hinter der Regierung, darunter alle Christen.“
- Die syrische Regierung läd
die geflohenen Einwohner von Jisr al-Shughour zur Rückkehr in die Stadt bzw.
die Dörfer der Umgebung ein, Wasser, Lebensmittel, Medikamente, Elektrizität
und Kommunikationsmöglichkeiten ständen in ausreichendem Maße zur Verfügung
15.06. - Europäische
und nahöstliche Geheimdienstquellen berichten, dass am Sonntag US-Hubschrauber
einen Angriff auf syrisches Territorium nahe Damaskus durchgeführt hätten. Einige Hubschrauber seien gelandet und hätten
Truppen abgesetzt, die auf Gebäude geschossen hätten. Am Montag beorderten die
USA das Amphibienfahrzeug „USS Bataan“, das auch Flugzeugträger ist, in die
Nähe der syrischen Küste. In den letzten drei Tagen wurden ebenfalls schwerer
Militärmarine- und –luftverkehr in der Adria und im Schwarzen Meer registriert.
(„NorAm Intelligence European
and Middle Eastern intelligence sources report that U.S. military helicopters
launched an extremely rare attack Sunday on Syrian territory close to
Damascus. According to intelligence sources on the ground, some of the
helicopters landed and troops exited the aircraft and fired on buildings.
Monday, the United States dispatched the amphibious assault ship (which is also
an aircraft carrier), the “USS Bataan”, not far from the Syrian’s shores.
Heavy military marine and air traffic was also noted on the Adriatic and Black
Sea in the last 3 days…”)
- die “USS Bataan” transportiert 2000 Angehörige des
Marine-Corps, sechs Jagdbomber, fünfzehn Kampfhubschrauber und
Truppentransporthubschrauber
- Die syrische
Nachrichtenagentur SANA berichtet über „Hunderttausende“, die bei einer
Großdemonstration auf dem Mezzeh Highway eine 2300 m lange und 18 m breite
syrische Fahne präsentierten. Die Fahne soll die Einheit Syriens symbolisieren.
Die Aktion wurde über Facebook initiert. Die Flagge soll durch ganz Syrien
getragen und schließlich auf dem Qasiun gehisst werden.
- 7 km nördlich von Jisr
al-Shughour wurde ein weiteres Massengrab mit Leichen von Sicherheitskräften
gefunden, es wurde bei Anwesenheit von arabischen und ausländischen
Medienvertretern geöffnet
- „Ich bin vor etwas mehr als
sieben Monaten von Deutschland nach Syrien umgezogen, weil ich in Deutschland
so gut wie keine Familie mehr habe, durch meinen syrischen Vater ebenfalls die
syrische Staatsbürgerschaft besitze, und meine Frau ebenfalls Syrerin ist.
Ich möchte mich zunächst auf
den ersten Deiner vier Filme beziehen: Gleich in Sekunde 43 ist das Foto eines
Soldaten zu sehen, das von Offizieren beim Herausgehen aus einem großen Eingang
hochgehalten wird. Diesen Mann kenne ich persönlich, da er mein Schwager war.
Falls Du mir nicht glauben
solltest, kann ich Dir gerne ein paar Ausschnitte des selbstgefilmten Videos
seiner Beerdigung als EMail zusenden.
Ich habe mich vorgestern mit
einer EMail direkt an die Redaktion der Tagesschau gewandt, wo ich ebenfalls
auf genau diesen Film des Staatsfernsehens hingewiesen habe. Ich argumentierte,
daß es mir komisch vorkommt, daß
1. Alle Orte heftiger
Zusammenstöße zwischen Polizei und “Demonstranten” jeweils so nah an der
syrischen Grenze liegen, daß sie im Extremfall zu Fuß von außen erreicht werden
können, und ich daher eine Einmischung von außen in die syrischen
Angelegenheiten für sehr wahrscheinlich halte
2. Wenn eine Meuterei der
Grund für die Erschießung meines Schwagers sein sollte, welchen Grund hätte das
Staatsfernsehen dann, eine solche militärische Ehrung zu erteilen und auch noch
zu veröffentlichen?
Ein Überlebender, der nur
deshalb überlebt hat, weil er hinter meinem Schwager stand, und sich
totgestellt hat, hat erzählt, die Sicherheitskräfte seien bei ihrer Ankunft zum
sofortigen Aussteigen aus den Bussen genötigt worden und dabei erschossen
worden. Der Grund für den Überfall auf die Polizei sei schlicht der Wunsch der
Aufständischen gewesen, sich weiter bewaffnen zu können.
Ich möchte
mal wissen, welcher Präsident der Welt nach so einem Massenmord und einer
dermaßen zugespitzten Sicherheitslage nicht militärisch in so eine Situation
eingreifen würde.“
16.06. - Champress
meldet, dass die ersten Einwohner von Jisr al-Shughour am gestrigen Mittwoch in
die Stadt zurückgekehrt sind. Außerdem wird über Zerstörungen in der Stadt
berichtet:
- Ein Einwohner berichtet,
dass seine Familie von bewaffneten Banden terrorisiert wurde und sein gesamter
Besitz gestolen worden ist
- Ein
anderer Einwohner berichtet, dass sein Computerladen von bewaffneten Banden vollständig
ausgeraubt worden sei. Als er versuchte, dagegen einzuschreiten, sei er von
ihnen angegriffen und bedroht worden.
- Der
Direktor des Krankenhauses in Jisr
al-Shughour, Dr. Yousef Darwish, hofft, das Krankenhaus trotz der Zerstörungen
am Samstag wieder öffnen zu können.
- Das Justizgebäude in Jisr al-Shughour
wurde durch eine Explosion im Inneren vollständig zerstört
- Die Einrichtung des Telefonamtes wurde
derart zerstört, dass 140.000 Menschen in Jisr al-Shughour und Umgebung ohne
Telefonverbindungen sind
- Das im Telefonamt befindliche Postamt
wurde ebenfalls zerstört, das dort befindliche Geld wurde gestolen
- Zwei zu den Ämtern gehörende Häuser wurden
niedergebrannt.
- Geschäftsläden wurden geplündert
- „Öffentliche Gebäude wie ein Krankenhaus
und Polizeistellen seien von Kämpfen gezeichnet oder weitgehend zerstört,
berichtete am Donnerstag ein Korrespondent der türkischen Nachrichtenagentur
Anadolu, der von Damaskus aus in die Provinz Idlib reisen durfte.“ (wenige
Stunden später ist dieser Absatz modifiziert und lautet jetzt „Ein
Korrespondent der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, der von Damaskus aus
in die Provinz Idlib reisen durfte, berichtete, über der Kleinstadt hänge ein
Geruch von Rauch und Blut.“)
- Bashar al-Assad
kündigt eine Rede an die Nation für Montag, 20.06. an
- Leutnant Zaher Krayker
widerspricht den Darstellungen einiger Fernsehkanäle, er sei wegen
Befehlsverweigerung von der Syrischen Armee ermordet worden.
17.06. - Der
türkische Rote Halbmond lehnt ein Hilfangebot aus Damaskus ab. Man „sei in der
Lage, die Menschen [in den Flüchtlingslagern] allein vollständig zu versorgen“,
„Ein Gewährsmann der syrischen Flüchtlinge in der türkischen Grenzprovinz Hatay
sagte, ein Teil der Flüchtlinge im Lager Yayladagi sei am Freitag in den
Hungerstreik getreten. Sie wollten damit gegen ihre Isolation protestieren,
sagte er. Außerdem habe man ihnen verboten, in dem Lager zu demonstrieren.
Journalisten werden nicht in das Lager gelassen“
- „Im Norden des Libanon sind bei einem blutigen
Streit über die Massenproteste im Nachbarland Syrien mindestens sechs Menschen
ums Leben gekommen. Bewaffnete Gegner und Anhänger des
Assad-Regimes waren in der libanesischen Hafenstadt Tripoli aneinandergeraten.
Mindestens 22 Menschen wurden verletzt, sagte ein Krankenhaussprecher der
Nachrichtenagentur dpa. Die militanten Gruppen bekämpften einander mit
automatischen Waffen und Panzerfäusten. Dabei wurde auch ein libanesischer
Regierungssoldat getötet.“ Man beachte: Es wird von MILITANTEN GRUPPEN
gesprochen. Offensichtlich waren (auch) die Regime-Gegener bewaffnet.
- „Bekannte aus
der Türkei berichten mir, dass noch ca. 1000 Syrer im Zeltlager sind. Das
bestätigt eigentlich die Rückwanderung nach Syrien.“
18.06. - „Interessant ist auch, dass
auf manchen Demos skandiert wird “el alawi al tabut, wal masihi ala beirut”….
übersetzt heist das: “den Alawiten in den Sarg, und die Christen nach Beirut”.“
- „Irritiert stellten türkische
Journalisten bei einem Besuch in der Grenzstadt Dschisr Al-Schughur am
Donnerstag fest, daß sich die Lage dort von der von syrischen Oppositionellen
und ausländischen Medien geschilderten Situation deutlich unterschied. Die
spanische Nachrichtenagentur EFE zitiert einen Reporter des türkischen
Fernsehens, wonach »das, was wir in Dschisr Al-Schughur gesehen haben, den
meisten Geschichten widerspricht, die erzählt wurden«. Tatsächlich habe die
Stadt drei Tage lang unter der Kontrolle bewaffneter Rebellen gestanden, die 72
Soldaten gelyncht hätten. Frauen und Kinder seien mißhandelt, alle öffentlichen
Gebäude wie Postämter, Krankenhäuser und Behörden zerstört worden. »Wir waren
überrascht zu sehen, wie Tausende von Menschen die Soldaten willkommen geheißen
haben«, zitierte EFE einen Journalisten der halbamtlichen türkischen
Nachrichtenagentur Anadolu.“
-
in Aleppo und Jisr al-Shoughour haben Massendemonstrationen zu Gunsten der
syrischen Regierung stattgefunden
- „Die Terroristen, so Abu
Jassem weiter, kämen alle aus al-Karkour und Tel Waset und hätten Frauen
vergewaltigt und dann getötet. Ebenso hätten sie jenen, die sich geweigert
hätten zu demonstrieren mit der Erschiessung und der Niederbrennung ihrer
Häuser gedroht.
Der
Eigentümer der Khan Nassri Herberge wies Berichte von al-Jazeera zurück, die
syrische Armee sei in der Herberge einquartiert und benutze diese um darin
Frauen zu vergewaltigen. Die Herberge sei leer und im Gegenteil von
Aufständischen besetzt und vermint gewesen.
Abu Haitham
Qassous dementierte Berichte von al-Jazeera, er und seine Frau seien getötet
worden und beschrieb den Sender als “Lügner und Vertreter von fremden
Interessen”, die Armee sei ihnen zu Hilfe gekommen und habe sie mit
Lebensmitteln versorgt.“
19.06.11 -Syrische Oppositionelle haben
einen „Nationalrat“ gegründet, der “alle Gemeinden und Vertreter nationaler politischer
Kräfte innerhalb und außerhalb Syriens umfasse,“. Das teilte Dschamil Saib als
Sprecher einer Oppositonsgruppe bei einer Pressekonferenz an der
syrisch-türkischen Grenze mit. Dem Rat „gehöre unter anderem Abdallah Trad el
Mulahim an, der das Treffen syrischer Oppositioneller Anfang Juni im türkischen
Antalya organisiert hatte“
- laut Berichten
aus Antakya/Südtürkei ist die türkische Armee nicht in Alarmbereitschaft, die
nordsyrische Stadt Aleppo ist ruhig; die Bewohner der türkischen Stadt Antakya
interpretieren die Unruhen in Syrien nicht als politischen Aufstand gegen
Bashar al-Assad, sondern als „religiös geschürte Machtkämpfe der
Religionsgruppen“
- „Auf einer
Internetseite (und auch Facebook-Gruppe – es gibt sie auch für andere Länder in
Europa), wurde dazu aufgerufen alle “Verräter der syrischen Revolution” (und
das ist man schon wenn man sich für Assad ausspricht) zu verfolgen. Man sollte
diese “Verräter” mit Ihren Frauen, Mütter, Kinder und alle Angehörige verfolgen
und richten…… sie sollen sich wünschen, dass sie tot wären.“ „Ein Bekannter von uns steht auch auf der
Liste und erwägt rechtliche Schritte.“ „ich hoffe und bete, dass die armen Leute auf
dieser Liste geschützt werden. Wer die Liste schon gefunden hat, soll sie sich anschauen,
sie beinhaltet Leute ALLER Bevölkerungsgruppe. Der erste auf der Seite, wird
als “armenischer Shabiha” betitelt, und dass er den Tod verdient. Dabei hat
dieser armenische Syrer nur seine Meinung (PRO Assad) geäußert“ (Anmerkung: es
handelt sich dabei um die Seite „The Syrian Blacklist in Germany. “
- „Auch in
Diplomatenkreisen gibt es inzwischen keine Zweifel mehr darüber, dass die
zersplitterte Opposition inzwischen über Waffen verfügt. Sowohl über den Irak,
Jordanien, den Libanon und die Türkei kommen diese ins Land. Der Opposition ist
es bislang freilich nicht gelungen, geschlossene Gebiete unter ihre Kontrolle
zu bringen wie den Rebellen in Libyen. Die französische Nachrichtenagentur AFP
veröffentlichte in der vergangenen Woche Bilder bewaffneter Männer in der
Umgebung von Dschir al Schughur. Sie sollen der verbotenen Muslimbruderschaft
angehören… Dass die heutige Opposition nicht nur friedlich demonstriert, lässt
sich auch an den Opferzahlen auf Regierungsseiten ablesen: 340 Polizisten und
Soldaten sind seit Beginn der Proteste Mitte März ums Leben gekommen.“
20.06. - Bashar al-Assad signalisiert
Bereitschaft zu nationalem Dialog, der
zu "Änderungen der Verfassung oder einer neuen Verfassung"
führen könnte
- „Die Demonstranten
wiesen dabei auch das jüngste Kompromissangebot des Präsidenten zurück.“
- „Trotz des
Angebots eines "nationalen Dialogs" durch Syriens Präsident Baschar
el Assad hat die syrische Opposition zur Fortsetzung der "Revolte"
aufgerufen… Die lokalen Koordinationsbüros
der Proteste erklärten, die "Revolte" müsse weitergehen. Jeder Dialog
sei "nutzlos", wenn er nicht einen Regierungswechsel beinhalte.“
- „In der mit
Spannung erwarteten Rede in der Universität Damaskus kündigte er am Montag verschiedene
Gesetzesänderungen an und versprach neue Maßnahmen gegen Korruption.“
- Russland
fordert syrische Opposition zu Verhandlungen auf, sie solle Verantwortung für
ihr Land zeigen
- „Wie die "Los Angeles Times"
berichtete, plant der syrische Präsident eine Änderung des Verfassungsartikels,
der seiner Baath-Partei bislang ein Machtmonopol sichert, sowie die Zulassung
unabhängiger Parteien. So solle der achte Verfassungsartikel der Baath-Partei
künftig nicht mehr "die Führung von Staat und Gesellschaft"
garantieren, sondern nur noch die "Führung in Staat und
Gesellschaft", hieß es unter Berufung auf einen hochrangigen
Parteifunktionär, der namentlich nicht genannt werden wollte. Mit dieser
Änderung werde der Baath-Partei nur noch ein gewisses Vorrecht "aus
Gründen der Tradition" eingeräumt. Nach Angaben des Baath-Funktionärs soll
binnen 30 Tagen ein Parteiengesetz vorgelegt werden, "das es politischen
Parteien erlaubt, ihre Zulassung zu beantragen, und jeder Gruppe das Recht
gibt, eine Partei auf syrischem Gebiet zu gründen und mit der Baath-Partei und
der Fortschrittsfront (Koalition von Blockparteien) zu konkurrieren"“
- Am 27.06. wird eine 6-köpfige Delegation der
syrischen Opposition zu Beratungen nach Moskau reisen. Leiter der Delegation
soll Radwan Ziadeh sein, außerdem sollen der Delegation syrische Oppositionelle
aus den USA, Frankreich und Saudi-Arabien angehören. (Anmerkung: Ist in der
Delegation auch jemand direkt aus Syrien?!)
- „"Wir haben Waffen gekauft",
sagt Abu Mahmud, ein Bauer aus dem Dorf Mala.“
-„Auch in
Kabun, einem nordöstlichen Vorort von Damaskus, ziehen mittlerweile jeden Abend
Protestierende völlig ungehindert durch die Stadt, vorbei an der dortigen
Polizeischule, wo sie salutieren und rufen: "Die Polizei will den Sturz
des Regimes!" Dann laufen sie weiter, unbehelligt. In den kurdischen
Gebieten im Nordosten habe die Armee ebenfalls aufgehört zu schießen.“
- „Im März
bereits seien die Schabiha, eine Miliztruppe in Zivil, rund um Latakia
unterwegs gewesen und hätten in sunnitischen Gebieten einen alawitischen Mob
gemimt, in alawitischen Gegenden einen sunnitischen, um beide Seiten
gegeneinander aufzuhetzen. Vom Dorf Kafr Jeh erzählt ein Verwandter der
Bewohner, dass lokale Provokateure erwischt worden seien, wie sie Häuser von
Sunniten niederbrennen wollten: "Dort haben sich die Ältesten beider
Gruppen zusammengesetzt und die Provokateure gezwungen, das Dorf zu verlassen.
Aber das funktioniert nicht überall."“ (Anmerkung: Das ist genau das
Szenario, das in dem Text „Syrien – die Verschwörung zu seiner Zerstörung“ beschrieben wird: „In der Stadt
Al-Boukamal könnten Shiiten Sunniten töten und schreien "Oh Karbala, oh
Hussein".
In Homs könnten Araber Turkmenen töten und deren Geschäfte ausrauben, insbesondere Goldgeschäfte und ebenso katholische Christen und Murshdis töten.
In Sewidaa könnten drusische Mitglieder des Netzwerkes eine Anzahl Christen in den umliegenden Dörfern töten und mehrere Kirchen niederbrennen.
In Qamischli könnten kurdische Mitglieder des Netzwerkes den Mord an Kurden in Hasaka rächen. Ebenso könnten einige Armenier arabische Muslime töten…“)
In Homs könnten Araber Turkmenen töten und deren Geschäfte ausrauben, insbesondere Goldgeschäfte und ebenso katholische Christen und Murshdis töten.
In Sewidaa könnten drusische Mitglieder des Netzwerkes eine Anzahl Christen in den umliegenden Dörfern töten und mehrere Kirchen niederbrennen.
In Qamischli könnten kurdische Mitglieder des Netzwerkes den Mord an Kurden in Hasaka rächen. Ebenso könnten einige Armenier arabische Muslime töten…“)
21.06. - Bashar al Assad hat eine
weitere Generalamnestie erlassen. Sie gilt für alle Straftaten, die vor dem 20. Juni begangen wurden. Die
„Opposition“ hat sie jedoch als „Farce“ zurückgewiesen. „Ein in der Türkei
lebender syrischer Aktivist sagte: "Das ist Teil eines schlechten
Theaterstücks."“
- Syrien hat dem
internationalen Komitee vom Roten Kreuz „umfassenden Zugang“ zu den
Unruheregionen gestattet
- laut vorläufiger Statistik
von Lebanese TV (LBC) haben heute in Syrien insgesamt 9.365.000 Syrier ihren
Präsidenten bei Demonstrationen in verschiedenen Städten unterstützt: 150,000 in Hama, 65,000
in Dara'a, 600,000 in Hasaka, 200,000 in Der Azzour, 450,000 in Raqqa, 550,000
in Sweda
- al-Manar (libanesisch)
bezieht sich auf die Angaben der syrischen Nachrichtenagentur SANA (Millionen
in Damaskus, Tausende in anderen Städten)
- eine chinesische Internetseite schreibt von „rund
einer Million Menschen“
- „In Damaskus wurde die
größte Syrische Nationalfahne 2300 Meter lang und 18 Meter bereit bei diesen
Feiern hochgetragen; die zweitgrößte 1000 Meter lang und 5 Meter breit in
Latakia; in Aleppo wurde die Frontseite der historischen Burg mit einer 2400
Quadratmeter großen Fahne geschmückt“
22.06. - „„Die Rede
von Präsident Assad ist auf das Schärfste zu verurteilen. Sie zeugt von einer
inakzeptablen Ignoranz gegenüber den rechtmäßigen friedlichen Protesten für
mehr Freiheit und Demokratie,“ sagt Burkhard Lischka (SPD) von der
deutsch-arabischen Parlamentariergruppe im Bundestag. Stattdessen holte
der syrische Präsident erneut wortstark gegen die Demonstranten in seinem Land
aus. Sie seien Kriminelle und Extremisten, wollten Chaos und Gewalt, töteten im
Namen der Religion und massakrierten Sicherheitskräfte.“ – Kein Wort von den
Differenzierungen des Präsidenten bezüglich der Demonstranten, kein Wort zu
seinen angekündigten Reformen!
- auf der Regierungsseite www.youropinion.gov.sy wurde der Entwurf für ein neues Parteiengesetz veröffentlicht, damit die
Syrer Vorschläge für die entgültige Ausarbeitung einreichen können.
24.06. - westliche Journalisten
dürfen wieder von Syrien aus berichten
26.06. - Beschreibung der Verhältnisse
in Syrien: „Syrien im Kreuzfeuer der Extremisten“ (Syria
caught in crossfire of extremists) von Hala Jaber in der Sunday Times
27.06. - in Syrien sind rund 200 Regierungsgegner in einem Hotel zu einer Konferenz zusammengekommen
-
„also ich saß gerade für 2 Stunden mit einem meiner besten Freunde
zusammen, der gestern aus Syrien wiedergekommen ist, nach 12 tägigem Aufenthakt
dort.
Er war in Aleppo und ist (gemäßigter) Sunnit, ich komme aus Homs und bin kein Sunnit, sondern griechisch orthodox. Dass was ich von meinen Verwandten tag täglich berichtet bekomme und das, was er dort berichtet bekommen hat bzw. erlebt hat, ist fast deckungsgleich, obwohl unsere Großfamilien nie was miteinander zu tun hatten und sicherlich verschiedene Positionen in diesem Konflikt einnehmen könnten - tun sie aber nicht! Fakt dieses "Gipfels" war: die große Mehrheit verabscheut und bestätigt die marodierenden Kräfte in Grenznähe und keiner zweifelt an der Art und Weise des Vorgehens des Militärs. In Jizr al Shoghur, so Teile der türkischen Presse, hätten die Einwohner sogar Blumen gestreut, als das Militär die Stadt nach 4 tägiger "Belagerung" durch die bewaffneten Kämpfer befreit hätte.“
Er war in Aleppo und ist (gemäßigter) Sunnit, ich komme aus Homs und bin kein Sunnit, sondern griechisch orthodox. Dass was ich von meinen Verwandten tag täglich berichtet bekomme und das, was er dort berichtet bekommen hat bzw. erlebt hat, ist fast deckungsgleich, obwohl unsere Großfamilien nie was miteinander zu tun hatten und sicherlich verschiedene Positionen in diesem Konflikt einnehmen könnten - tun sie aber nicht! Fakt dieses "Gipfels" war: die große Mehrheit verabscheut und bestätigt die marodierenden Kräfte in Grenznähe und keiner zweifelt an der Art und Weise des Vorgehens des Militärs. In Jizr al Shoghur, so Teile der türkischen Presse, hätten die Einwohner sogar Blumen gestreut, als das Militär die Stadt nach 4 tägiger "Belagerung" durch die bewaffneten Kämpfer befreit hätte.“
28.06. - hunderte syrische
Flüchtlinge kehren aus der Türkei nach Syrien zurück
- Mulgam al-Drubi, Führungsmitglied der „Muslimbruderschaft“ in
Syrien, fordert von Moskau, Druck auf Bashar al-Assad auszuüben, damit dieser
zurücktritt
- in Jisr al-Shoughour konnten Journalisten mit Bewohnern sprechen. Dabei
erklärte der „Rechtsanwalt Zekman Assi vom Stadtrat in Jisr al-Shughour
… gegenüber jW, er habe mit einer Gruppe von allgemein geachteten
Persönlichkeiten und muslimischen Würdenträgern mit den Bewaffneten gesprochen.
Die Bewaffneten, von denen einige aus Jisr al-Shughour, die meisten aber
»Unbekannte« gewesen seien, hätten gesagt, sie wollten ein »Islamisches Emirat«
gründen. Während des Aufstandes hatten sie aus einer friedlichen Demonstration
heraus öffentliche Einrichtungen angegriffen. Die Post, das Gericht und der
Stützpunkt der Sicherheitskräfte wurden dabei zerstört.“
- „Islamist
gunmen battle Syrian regime
A series of attacks by extremists on security forces in Syria has triggered fears of an Islamist insurgency against the regime of President Bashar al-Assad.” – „Islamistische Bewaffnete kämpfen gegen syrisches Regime
Eine Reihe von Angriffen von Extremisten auf Sicherheitskräfte in Syrien hat Angst vor einem islamistischen Aufstand gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad ausgelöst.“
A series of attacks by extremists on security forces in Syria has triggered fears of an Islamist insurgency against the regime of President Bashar al-Assad.” – „Islamistische Bewaffnete kämpfen gegen syrisches Regime
Eine Reihe von Angriffen von Extremisten auf Sicherheitskräfte in Syrien hat Angst vor einem islamistischen Aufstand gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad ausgelöst.“
- Präsident
Assad unterstrich in Gesprächen mit dem US-Abgeordneten Dennich Kucinich und
dem Mitglied der Britschen Konservativen Partei Newmark nochmals die
Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen Menschen mit legitimen Forderungen
und bewaffneten Gruppierungen, die nur Chaos verbreiten wollen
29.06. - Dennis Kucinich,
Kongressabgeordneter der USA, besuchte Syrien und gab anschließend eine
Pressekonferenz: „"There are some who want to give a wrong picture about
what is going on in Syria,"…, „"President al-Assad is highly loved
and appreciated by the Syrians,"”
Ein Bürgerkrieg der Terroristen in Syrien - Die Schriftsteller - USA England Frankreich. Mit welchen Recht.
AntwortenLöschenMuslimbruderschaft ist vergleichbar mit dem Ku Kux Clan.
AntwortenLöschenGemäß Koran sind sie verlogen intrigant heimtückische Mörder.
Das Militär in Aegypten hat hier einen Schlussstrich gezogen.