Übereinstimmend berichten sie, dass es sich bei den Opfern „nahezu ausschließlich um Familien der alawitischen und schiitischen Minderheit in Hula handelt, dessen Bevölkerung zu mehr als 90 Prozent aus Sunniten besteht. „Es wurden mehrere Dutzend Mitglieder einer Familie abgeschlachtet, die in den vergangenen Jahren vom sunnitischen zum schiitischen Islam übergetreten sind“, berichtet etwa der Nahost-Korrespondent der „FAZ“, Rainer Hermann. Er beruft sich auf „den Einsatz von Gewalt ablehnenden Oppositionellen aus der Region von Homs“.
Die russischen TV-Journalisten Marat Musin und
Olga Kulygina erhärten die FAZ-Darstellung: Laut ihren Recherchen zogen
die Mörderbanden in Hula nicht von „Haus zu Haus“, sondern gingen
„zielgerichtet vor“. Den Nachbarfamilien sei „kein Haar gekrümmt
worden“. Getötet wurden „wohlhabende Familien, die für Verräter gehalten
wurden, weil sie die Rebellen nicht mit Spenden unterstützten“.
„Männer mit langen Bärten“
Die von der Opposition verbreitete Liste mit den
Namen der Toten belegt, dass es sich bei den Opfern vor allem um
Mitglieder der Großfamilien Al Sayed und Abdul Rasak handelt. Einer der
Söhne der Sayeds, der elfjährige Ali Al-Sayed, überlebte das Massaker,
weil er sich tot stellte und seine Kleidung mit dem Blut seiner
ermordeten Mutter besudelte. In einem Bericht der Nachrichtenagentur AP
beschreibt Ali die Angreifer als „kahl geschorene Männer mit langen
Bärten“. Eine Darstellung, die auf radikal-islamistische Rebellen
zutrifft.
Auch die vom niederländischen Journalisten Martin
Jansen befragte Leitung des nahe Hula gelegenen Klosters Qara hegt
Zweifel an der Schuld der Assad-Milizen. Die Ermordeten seien Opfer
einer „Kette von Gewalt und Folter“, der vor allem Menschen zum Opfer
fallen würden, die sich weigerten, die Rebellen zu unterstützen."
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