"Was nun Al-Hula angeht, kann ich folgendes sagen. Sie werden praktisch
nirgends gelesen haben, dass sich am selben Morgen eine vollkommen
analoge Tragödie in einem unweit gelegenen Dorf ereignete. Ganz genau
auf dieselbe Weise wurden 49 Menschen im Dorf Schumarija mit dem Messer
oder mit Kopfschüssen hingerichtet. Darüber gab es in den westlichen
Medien keine Nachricht. Weshalb? Ganz einfach, es war sofort klar, dass
alle Opfer hier Alawiten waren.
Diese kann man nicht einmal theoretisch als Rechtfertigung für eine
künftige Bombardierung des Landes heranziehen. So selektiv ist eben der
„Humanismus“, dem man sich in Syrien gegenübersieht.
Ich habe die Menschen von Schumarija gesehen. Zum Beispiel einen kleinen
Jungen mit einer verletzten Hand (durch die Explosion einer Granate hat
es ihm die Finger abgerissen). Er hatte sich in dem Dorf sechs Stunden
lang vor den Banditen versteckt. Kroch bäuchlings von dort weg, damit
man ihn nicht bemerkte. Und erst, als die Armee anrückte (sie kam in
Begleitung der UN-Beobachter, wenn ich mich recht entsinne) konnte er
seine Angst überwinden und sein Versteck verlassen."
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