"Vertreter der syrischen Opposition arbeiten an Plänen für ein neues
Syrien. Die geheimen Gespräche zum "Day After" liefen über Monate in
Berlin. Für die Zeit nach Assad ist mit Chaos zu rechnen.
Die syrische Opposition hat mit Unterstützung Deutschlands und der USA in
Berlin sechs Monate lang die Zeit nach einem möglichen Sturz von Präsident
Baschar al-Assad vorbereitet. "Wenn Assad stürzt, stehen wir nicht mit leeren
Händen da", sagte der Exilsyrer Ferhad Ahma über das Projekt "The Day After".
Der Berliner Grünen-Politiker, der seit 1996 in Deutschland lebt und seit
2010 wegen seines Engagements in der Opposition auf der syrischen
Fahndungsliste steht, beteiligte sich an den Verhandlungen bei der Berliner
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), die aus Sicherheitsgründen lange
geheim gehalten wurden. Dabei wurden in sechs Bereichen die Grundlagen für die
Zeit nach Assad erarbeitet, darunter die Reform des syrischen Sicherheitsapparats,
der Prozess der nationalen Aussöhnung und die Entwicklung einer neuen
Verfassung.
"Die Versöhnung wird kein einfacher Prozess, nach Assad ist mit Chaos zu
rechnen", sagte Ahma. "Aber die Erfahrung aus anderen arabischen Ländern gibt
uns Hoffnung, dass das auch in Syrien gelingen kann." Es sei wichtig gewesen,
jetzt mit den Plänen zu beginnen und nicht erst nach Assad. "Sollten wir daran
scheitern, dann wird das Land auseinanderfallen. Wenn wir aber Erfolg damit haben,
wird Syrien ein gutes Beispiel für die gesamte Region sein."..."
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