Mittwoch, 30. Oktober 2013

"Syrien: Eingeschlossene Christen befreit"

"Die Armee hat das mehrheitlich christliche Dorf Sadad in der Nähe von Homs „befreit“. Mehrere tausend Menschen werden dadurch nicht mehr von islamistischen Rebellen eingeschlossen. Das bestätigt der Päpstliche Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari.

„Die Belagerung ist durchbrochen, das habe ich erfahren, und auch der Belagerungsring um zwei weitere Dörfer südlich von Damaskus konnte aufgesprengt werden – eines heißt Mudamieh, das andere Daraya. Vermittler aus den Dörfern haben dabei geholfen. Es gibt also manchmal doch auch positive Nachrichten, mitten in all der Gewalt und dem Blut. Das sollte die internationale Gemeinschaft ermutigen, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen, auch wenn das ein sehr steiler, schwieriger Weg ist.“
Die internationale Gemeinschaft, geführt von Russland und den USA, bemüht sich um das Zustandekommen einer Syrien-Konferenz in Genf Ende November; UNO-Vermittler Brahimi ist in Damaskus und versucht, das Regime mit ins Boot zu holen, islamistische Rebellen wollen das Treffen boykottieren. Auch der Vatikan-Erzbischof bestätigt, dass die Präsenz von El Kaida-Kämpfern in Syrien immer spürbarer sei.

„Das liegt doch offen vor aller Augen. Die Geschichte dieses Konfliktes ist wirklich im Lauf der Zeit immer komplizierter geworden; wenn man jetzt nicht endlich dieses Knäuel zerschlägt, dann wird das alles noch komplizierter und eine Lösung, wie wir sie uns alle wünschen, noch schwieriger.“
Entführte Bischöfe
Seit einem halben Jahr sind zwei orthodoxe Bischöfe aus Aleppo in der Hand von Entführern. Sie seien in Sicherheit außerhalb des Landes und würden von tschetschenischen Kämpfern festgehalten, sagt jetzt der sunnitische Großmufti von Damaskus, Ahmad Badreddin Hassoun. Die Zeitung „al-Liwaa“ behauptet, die Entführer machten eine Waffenruhe zur Bedingung für die Freilassung der zwei Bischöfe; der libanesische General Abbas Ibrahim spricht von „indirekten Verhandlungen mit den Geiselnehmern“. Das alles ist aber ohne jede Bestätigung.

Seit drei Monaten verschwunden ist auch der italienische Jesuit Paolo Dall´Oglio vom syrischen Bergkloster Mar Musa bei Damaskus. Dazu sagt sein Landsmann, der Nuntius in Syrien:

„Nun ja, manchmal erreichen uns in der Nuntiatur Gerüchte, bei denen es aber schwierig ist festzustellen, was an ihnen dran ist... Ich stehe in Kontakt mit den Mönchen von Mar Musa, manchmal telefonieren wir oder treffen uns. Ich mache ihnen Mut, weil sie, seine geistlichen Söhne, am meisten unter dieser Ungewissheit leiden.“"


Quelle: http://de.radiovaticana.va/news/2013/10/30/syrien:_eingeschlossene_christen_befreit/ted-741970

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen