"Die
Armee hat das mehrheitlich christliche Dorf Sadad in der Nähe von Homs
„befreit“. Mehrere tausend Menschen werden dadurch nicht mehr von
islamistischen Rebellen eingeschlossen. Das bestätigt der Päpstliche
Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari.
„Die Belagerung
ist durchbrochen, das habe ich erfahren, und auch der Belagerungsring um
zwei weitere Dörfer südlich von Damaskus konnte aufgesprengt werden –
eines heißt Mudamieh, das andere Daraya. Vermittler aus den Dörfern
haben dabei geholfen. Es gibt also manchmal doch auch positive
Nachrichten, mitten in all der Gewalt und dem Blut. Das sollte die
internationale Gemeinschaft ermutigen, in ihren Bemühungen nicht
nachzulassen, auch wenn das ein sehr steiler, schwieriger Weg ist.“
Die
internationale Gemeinschaft, geführt von Russland und den USA, bemüht
sich um das Zustandekommen einer Syrien-Konferenz in Genf Ende November;
UNO-Vermittler Brahimi ist in Damaskus und versucht, das Regime mit ins
Boot zu holen, islamistische Rebellen wollen das Treffen boykottieren.
Auch der Vatikan-Erzbischof bestätigt, dass die Präsenz von El
Kaida-Kämpfern in Syrien immer spürbarer sei.
„Das liegt doch
offen vor aller Augen. Die Geschichte dieses Konfliktes ist wirklich im
Lauf der Zeit immer komplizierter geworden; wenn man jetzt nicht endlich
dieses Knäuel zerschlägt, dann wird das alles noch komplizierter und
eine Lösung, wie wir sie uns alle wünschen, noch schwieriger.“
Entführte Bischöfe
Seit
einem halben Jahr sind zwei orthodoxe Bischöfe aus Aleppo in der Hand
von Entführern. Sie seien in Sicherheit außerhalb des Landes und würden
von tschetschenischen Kämpfern festgehalten, sagt jetzt der sunnitische
Großmufti von Damaskus, Ahmad Badreddin Hassoun. Die Zeitung „al-Liwaa“
behauptet, die Entführer machten eine Waffenruhe zur Bedingung für die
Freilassung der zwei Bischöfe; der libanesische General Abbas Ibrahim
spricht von „indirekten Verhandlungen mit den Geiselnehmern“. Das alles
ist aber ohne jede Bestätigung.
Seit drei Monaten verschwunden
ist auch der italienische Jesuit Paolo Dall´Oglio vom syrischen
Bergkloster Mar Musa bei Damaskus. Dazu sagt sein Landsmann, der Nuntius
in Syrien:
„Nun ja, manchmal erreichen uns in der Nuntiatur
Gerüchte, bei denen es aber schwierig ist festzustellen, was an ihnen
dran ist... Ich stehe in Kontakt mit den Mönchen von Mar Musa, manchmal
telefonieren wir oder treffen uns. Ich mache ihnen Mut, weil sie, seine
geistlichen Söhne, am meisten unter dieser Ungewissheit leiden.“"
Quelle: http://de.radiovaticana.va/news/2013/10/30/syrien:_eingeschlossene_christen_befreit/ted-741970
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