„Der Frieden in Syrien wäre möglich, wenn alle die Wahrheit sagen
würden. Ein Jahr nach Beginn des Konflikts ist die tatsächliche Lage im
Land weit von dem entfernt, was die westlichen Medien darzustellen
versuchen“, so der französische Bischof Philip Tournyol Clos nach seiner
Rückkehr aus Syrien, wo er Damaskus, Aleppo und Homs besuchte.
Homs bezeichnet der griechisch katholische Bischof als „Märtyrer-Stadt“:
„Die Opposition hat die beiden Stadtviertel, Diwan Al Bustan und
Hamidieh, besetzt, in der sich alle Kirchen und Bischofsresidenzen
befinden“. „Es bietet sich dem Besucher“, so der Bischof weiter, „ein
Bild der absoluten Verzweiflung: die Kirche Mar Elian ist zur Hälfte
zerstört und eine andere Kirche ist von Rebellen besetzt. Die Häuser der
Christen sind von den Gefechten schwer beschädigt und stehen leer,
nachdem die Bewohner fliehen mussten. Das Stadtviertel Hamidieh ist eine
Hochburg bewaffneter Gruppen, die voneinander unabhängig sind, und von
Katar und Saudi-Arabien mit schweren Waffen ausgerüstet werden. Alle
Christen (138.000) haben Zuflucht in Damaskus und im Libanon gesucht und
andere halten sich in den umliegenden Regionen versteckt. Ein Priester
wurde ermordet und ein anderer schwer verletzt. Nur noch wenige Christen
leben dort und alle fünf Bischöfe mussten sich in Damaskus und im
Libanon in Schutz bringen“.
„In der Hauptstadt hat man Angst vor Autobomben und
Selbstmordattentaten. Gegenwärtig versucht man das Land durch den
Einsatz von Abenteurern zu destabilisieren, die zu Bluttaten bereit
sind, bei denen es sich aber nicht um Syrier handelt. Darauf hatte auch
der ehemalige französische Botschafter, Eric Chevalier hingewiesen,
dessen Informationen jedoch abgelehnt wurden, sowie viele andere
Informationen gefälscht werden, um damit den Krieg gegen Syrien zu
schüren“, so der Bischof zum Fidesdienst. In Damaskus starben in der
vergangenen Woche 130 Menschen bei Attentaten (davon 38 Christen), 400
Menschen wurden verletzt und viele Wohnungen verwüstet. „Das Entsetzen
ist weit verbreitetet und der Schmerz unbeschreiblich“, betont Bischof
Clos.
„Die Feinde Syriens haben Muslimbrüder rekrutiert, die die bisher
friedlichen Beziehungen zwischen Muslimen und Christen im Land
untergraben sollen“, so der Bischof zur den Beziehungen zwischen den
Religionsgemeinschaften. „Dies ist bisher nicht gelungen: im Gegenteil
die beiden Glaubensgemeinschaften sind sich näher gekommen als dies je
der Fall war“.
„Sunnitische Salafisten“, so der Bischof weiter, „verüben kriminelle
Übergriffe auf Zivilisten und zwingen einfache Bürger in ihren Reihen zu
kämpfen. Fanatische Extremisten kämpfen einen heiligen Krieg gegen
Alawiten. Alawiten haben dabei keine Überlebenschance“.
Quelle: http://www.fides.org/aree/news/newsdet.php?idnews=30360&lan=deu
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