Der algerische Schriftsteller und Journalist N’Ait Seghir Abderrazzak
hat in einem Artikel mit dem Titel « In Syrien muss die Angst das Lager
wechseln » die Ähnlichkeit zwischen dem Terrorismus, den Algerien erlebt
hat mit dem, den Syrien zur Zeit erleidet, betont. Abderrazzak schreibt
«die Angst muss das Lager wechseln », der bekannteste Satz von Reda
Malek, dem algerischen Premierminister in den 90er Jahren, zu einer
Zeit, als Algerien fast unter den Schlägen terroristischer
takfiristischer Gruppen, die Tausende Leben gekostet haben,
zusammengebrochen wäre, Gruppen die ihre dschihadistischen Strategien
geändert hatten und sich mit « Fatwas » von Personen wie Ibn Taymiyya
und Sayed Qotb ausgerüstet hatten, die das Blut, das Wohl und den
Anstand der ganzen algerischen Gesellschaft angriffen, die als
unwissende protyrannische Gesellschaft angesehen wurde. Sie begannen, zu
einer Politik der Angst gegenüber den Unschuldigen und zu einer Politik
der verbrannten Erde und der systematischen Ermordungen zu greifen,
ohne Unterschied, dann haben sie begonnen, Massaker in großem Ausmaß in
ganzen Dörfern zu begehen, ohne die Gefangennahme von Frauen zu
vergessen, Tausende von Algerierinnen, die als «Kriegsbeute» betrachtet
wurden, hat man entführt, vergewaltigt und ermordet, eine tiefe Wunde,
die bis heute im kollektiven algerischen Gedächtnis verankert ist, von
diesen « Invasionen » von Entführungen und Vergewaltigungen in Dörfern
und Städten, eine Wunde, die die konservative und auf Anstand bedachte
algerische Gesellschaft anzusprechen vermeidet.
Abderrazzak fügt hinzu: Was jetzt in Syrien passiert, ist der Übergang
vom «Dschihad » zur Etappe der Kollektivmassaker, was genau das gleiche
Schema wie im Algerien der 90er Jahre ist. Sowie diesen Gruppen ihre
Isolation und das völlige Fehlen jeder Unterstüzung aus der Bevölkerung
klar geworden ist, sind sie zur nächsten Etappe geschritten, die
Öffentlichkeit dafür büßen zu lassen und ihr Blut zu vergießen, dasselbe
« anormale » Denken, dass man sich Gott nähert, indem man Kinder
ermordet!! Die gleichen Bilder von der Ermordung von Kindern durch
Messer (einige geheime Fatwas ermutigen sie zum Kehledurchschneiden, um
die Belohnung und die Segnung zu erhalten und verbietet ihnen den
Gebrauch der Feuerwaffe ?!!). Die gleichen Bilder werden von Al Jazeera
und Al Arabya als Werk des syrischen Regimes gezeigt und viele glauben
es, wie viele einfache Geister in Algerien geglaubt hatten, dass die
algerische Armee der Schuldige war … bis sie an dei Reihe kamen!
Abderrazzak fragt sich : Was wird in den nächsten Tagen in Syrien
passieren? Als Antwort gibt er: Was man historisch von diesen Gruppen
kennt, ist, dass zu ihrer vorher in der Menschheit nie gekannten
Brutalität hinzukommt, dass sie politisch und strategisch « Dummköpfe »
sind und die gleichen Fehler begehen, ohne daraus Lehren zu ziehen. Sie
wiederholen die gleichen Schemen und begehen buchstäblich dieselben
Fehler. Zuerst locken sie die Leute an, indem sie mit der Religion
argumentieren, dann werden sie in ihren Reden härter und werden
unerbittlicher und blutiger, um einen Kern von künftigen « Dschihadisten
» zu formen, dann gehen sie in die Opposition, um Unterstützer und
Mitläufer innerhalb der großen Öffentlichkeit zu gewinnen und dann ein
Netzwerk aus Unterstützern und Informanten aufzubauen, um zur
militärischen Aktion überzugehen, die sich mit lobenswerten Zielen
schmückt, um sich die Hilfe gewisser Personenkreise zu sichern, dann
verwandelt sich der bewaffnete Militantismus in einen « heiligen Krieg »
und werden diese anormalen und animalischen Fatwas abgestaubt, um
schließlich eine kritische Wende zu nehmen, wenn sich ihre Unterstützer
den Verbrechen zu widersetzen beginnen, die sie begehen, sich von ihnen
entfernen und mit ihnen zusammenstoßen, so dass diese Gruppen sie alle
(Unterstützer und Gegner) büßen lassen, weil sie nicht dem rechten Weg
folgen, und dann beginnen die Massaker, die ihr Ende ankündigen.
Abderrazzak sagt : Was jetzt in Syrien erkannt werden müsste, ist, dass
diese Gruppen noch die Unterstützung gewisser Kreise der Gesellschaft
genießen, aber die Umkehr und der Zusammenstoß mit der syrischen
Gesellschaft sind nahe, der Beweis dafür sind die Massaker, die zunehmen
und keine Gemeinschaft, Sekte oder Religion in Syrien verschonen
werden… und die terroristischen Gruppen werden den fatalen Fehler
begehen, der wie immer ihr Ende besiegeln wird.
Außerdem sagt Abderrazzak: Der Rhythmus der kollektiven Massaker in
Syrien wird vielleicht in den nächsten Tagen zunehmen, was wir nicht
hoffen, aber die Kollision mit der Gesellschaft, mit all ihren
Gemeinschaften wird stattfinden und die Syrer werden sich organisieren
und Waffen tragen müssen, um sich selbst zu verteidigen und ihren Besitz
vor diesen Heretikern zu schützen, und Selbstverteidigungsgruppen und
Volksmilizen werden mit der syrischen Armee die Verfolgung dieser
terroristischen Gruppen koordonnieren. Und nun wird sich die Angst im
anderen Lager ausbreiten, genau so wie es der ehemalige algerische
Regierungschef vorausgesagt hatte, der einer Hetzkampagne ausgesetzt war
durch die Kreise, die von den religiösen saudischen Büchern und den «
Sheikhs » indoktriniert waren, welche alle diejenigen als Ungläubige
bezeichnen, die sagen, dass die Erde rund ist, ein Feldzug, der seine
Determination nicht verloren hat, von einer Verteidigungspolitik zu
einer Politik des Angriffs und der Jagd überzugehen, die ihre
Wirksamkeit bewiesen hat.
Abderrazzak folgert daraus : Die terroristischen Massaker finden heute
in Syrien statt, und trotz des Schmerzes und der Trauer, die wir
empfinden, bewirken sie jedes Mal, wenn wir davon hören, dass wir darin
Zeichen der Verwirrung und der Verzweiflung sehen, die innerhalb dieser
Gruppen auftauchen, und dass ihr Ende naht und die Angst das Lager
wechselt !!
Quelle: http://urs1798.wordpress.com/2012/05/24/kommentarbereich-fur-barbara-syrien-syria-ab-24-05-2012/#comment-23550
http://www.jpnews-sy.com/ar/news.php?id=42347
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