Freitag, 15. Februar 2013

vor einem Jahr in Syrien; Teil 1

01.02.2012


- „Das mit der Überwachung der Aktion beauftragte Ministerkomitee der Arabischen Liga, bestehend aus fünf der 22 Mitgliedsstaaten (Algerien, Ägypten, Oman, Katar, Sudan), hat den Bericht der Mission mit 4 gegen 1 Stimme (Qatar) für gültig erklärt und hat beschlossen, die Mission der Beobachter ein Monat zu verlängern.

Das Problem besteht darin, dass der Bericht die Version der syrischen Regierung bestätigt und jene des Westens und der Golfmonarchien entkräftet. Im Besonderen bestätigt er, dass es keine tödliche Repression der friedlichen Demonstrationen gegeben hat… Er bestätigt auch die wichtige Tatsache, dass das Land von bewaffneten Gruppen destabilisiert wird, welche für den Tod von hunderten Zivilisten und tausenden Soldaten, sowie für mehrere hundert Terror- und Sabotageaktionen verantwortlich sind.
Dies ist der Grund warum der Katar jetzt versucht, die Verbreitung des Berichtes mit allen Mitteln zu verhindern. Tatsächlich erweist sich dieser als eine wahre Bombe, die sich gegen Katar und sein Al-Dschasira-Desinformationssystem richtet. Katar nimmt derzeit den Vorsitz der Arabischen Liga ein; und zwar nicht weil es im Vorsitz an der Reihe wäre, sondern weil es den Vorsitz der Palästinenserbehörde abgekauft hat, welche normalerweise am Zügel wäre."

02.02.2012

- „“Ich bin ein syrischer Arzt, der jetzt gerade aus Homs diese Saetze schreibt. Habe in Marburg studiert und bin 2003 nach Homs zurueck. Ich sehe jeden Tag mehr Leichen als waehrend meines ganzen Studiums in Deutschland. In Homs ist es nicht mehr weit bis das Blut bis zu den Knieen reicht. Das haben wir frueher immer gesagt, wenn wir darueber gesprochen haben was passieren wird, wenn die radikalen Moslems das Sagen haben. Jetzt bekommen ich und meine Freunde recht. Ich bin auf dem Papier Sunnit, aber meine Familie ist nicht radikal, eher modern ausgerichtet.
Hier sterben im Moment, zumindest in meinem Krankenhaus, mehr Opfer der Bewaffneten als Opfer der Armee oder Sicherheitsleute. Viele von uns haben aber den Uberblick verloren. Inzwischen kannst du von deinem Nachbarn ermordet werden. Nie haette ich das vorher geglaubt, von meinem Syrien.
Die Zeitungen und Fernsehsendungen bei euch scheinen schoen in diesem Krieg mitzumachen, vielleicht nicht mit Gewaehren aber mit Worten und Luegen. Ich bin sehr enttaeuscht darueber. Haette ich nie gedacht. Das war eigentlich die Aufgabe der USA.
Seit Tagen reden meine Familie und meine Freunde darueber was passieren wird, wenn Assad und seine Leute fallen.
Dann werden fuer die naechsten 100 Jahre keine Allauiyi, Christen oder sonst wer ausser radikale Sunniten in die Regierung kommen. Und wenn du auf den Strassen was gegen sie sagst, wirst du genau so verhaftet und gefoltert oder gleich getoetet werden. Schwimmen in Tartus wird ganz verboten oder nur noch voll bekleidet erlaubt sein. Wird das besser sein, als mein altes Syrien? Wir sagen nein. Es wird viel schlimmer werden. Aber die Zeitungen bei euch werden sich dann dafuer nicht mehr interessieren und eure Politiker sowieso nicht.” 

- „Der Mann im Video wurde ermordet, weil er mit dem Beobachter der Arabischen Liga hinsichtlich der anhaltenden Gewalt in Syrien sprach. Er erklärte, dass bewaffnete Banden und Terroristen hinter den anhaltenden Gewaltexzessen stehen, kurz danach musste er sterben."

- Der von Marokko eingebrachte neue Entwurf für eine UNO-Resolution gegen Syrien stammt ursprünglich von England 

03.02.2012
- „Diese Terrorakte der Moslembrüder sind der Grund, warum ich jetzt in Deutschland bin und warum mein Vater zwei seiner besten Freunde verloren hat!“ 

- Massendemonstration in al-Qurayya/Sweida zur Unterstützung des Reformprogramms unter Führung des Präsidenten
- Zwei Kinder starben und ein drittes wurde verletzt, als eine Bombe in Kafar Takharim/Provinz Idleb explodierte. Die getöteten Kinder sind zwischen 12 und 14 Jahren, ihre Namen sind Ahmad Bassam al-Bahri und Ahmad Abdul-Rahman Dweilati. // In al-Furussiyeh wurden zwei Sicherheitskräfte durch die Explosion eines Sprengsatzes verletzt. Zwei weitere Bomben in Hama, die mit Fernzündern versehen waren, konnten entschärft werden. // Aus einem Steinbruch in Palmyra wurden zwei Bulldozer, ein Generator und ein Auto entwendet, der Steinbruch wurde verwüstet. // In Zabadani wurden 8t Düngemittel gestohlen, die zur Fertigung von Sprengsätzen verwendet werden können. 

04.02.2012

- Die syrische Botschaft in Kairo wurde vollständig verwüstet und angezündet. Ägyptische Anwohner berichteten, die Saboteure hätten Benzincontainer und Schusswaffen getragen. Auch die syrische Botschaft in Kuweit wurde gestürmt und zerstört. Ein ähnlicher Versuch in der jordanischen Hauptstadt Amman wurde durch das hohe Polizeiaufgebot dort verhindert.   
- Moskau bezüglich einer westlichen Syrien-Resolution: „In der bisherigen Fassung sei der Text der Erklärung für Russland nicht akzeptabel, sage der groß gewachsene Lawrow mit tiefer, ruhiger Stimme und in vorzüglichem Englisch. Mindestens zwei Punkte müssten geändert werden: Zum einen dürfe eine Aufruf zum Gewaltverzicht keinen Unterschied machen zwischen den Regierungstruppen Assads und jenen Demonstranten, die Lawrow als "bewaffnete Gruppen" bezeichnete. In Syrien herrsche ein Bürgerkrieg.Hier dürften die Vereinten Nationen nicht Partei ergreifen. Gleichzeitig sagte Lawrow, sei es inakzeptabel, dass das Ergebnis etwaiger Verhandlungen zwischen Regime und Regimegegnern vorweggenommen werde. Auch ein Zeitplan, etwa im Hinblick auf Wahlen, dürfe in der Erklärung keineswegs enthalten sein.“ -- Die amerikanische Botschafterin Susan Rice ist davon "angewidert":
"Wir sind angewidert, dass einige Mitglieder uns davon abhalten, unsere Pflicht zu tun." 
-  Bei dem Überfall auf einen Sicherheitsposten in Palmyra wurden acht Sicherheitskräfte getötet und viele weitere verletzt. // Beim Überfall auf eine Polizeistation in al-Husn/Homs wurden drei Polizisten getötet. // In al-Qseir/Homs konnten vier jeweils 10 kg schwere Sprengsätze entschärft werden. In der Nacht zuvor wurde an gleicher Stelle eine 15kg schwere Bombe entschärft. // Beim Überfall auf eine Polizeistation in Idleb wurde Sergeant Wasim Kheileh getötet. Zwei weitere Personen wurden verletzt. 

- Zu dem angeblichen Massaker in Homs: „Die Sender des Westens zeigen nur Internetvideos und Handygespräche. Wieso eigentlich? In Syrien halten sich nach Angaben der Arabischen Liga (Beobachterbericht der Arabischen Liga, Annex II, ab Seite 17) derzeit Hunderte Journalisten aus aller Welt, vor allem aus dem Westen auf, darunter Kamerateams und Reporter von CNN und CBS. Namentlich werden übrigens BILD und Antonia Rados/RTL erwähnt.“ „Der von CNN gezeigte schießende Panzer trägt Flaggen der Aufständischen in grün-weiß-schwarz! Die Flagge Syriens ist rot-weiss-schwarz. Viele Medien, auch Springers Welt, haben den verräterischen Fehler der Propaganda bemerkt und flugs die Bilder vom Panzer entfernt. Im CNN-Video ist er noch zu sehen.“ 

05.02.2012

- Libanesischen Berichten zufolge hat Syrien während der Auseinandersetzungen in Homs einen saudi-arabischen Geheimagenten namens Nasser al-Ariqi  festgenommen. Er soll Kommandant einer schwer bewaffneten Terrorgruppe in der westsyrischen Stadt sein.

- Die Syrer drücken durch Demonstrationen vor den Botschaften von Russland und China ihren Dank an diese beiden Länder aus, erneut eine Resolution im UN-Sicherheitsrat verhindert zu haben.   

- In Bukamal sind zwei Kinder bei der Explosion eines Sprengsatzes getötet worden. Dabei handelt es sich um Sabbar und Khaled al-Sabbar. Die Bombe explodierte in der Nähe der al-Ma'arri High School. Der Vater und ein Geschwisterkind der beiden wurden dabei verletzt. // Bei der Explosion einer Autobombe in der Nähe eines Sicherheitspostens in Idleb wurden eine Person getötet und fünf weitere verletzt. // Acht Mitglieder der Familie al-Hilal wurden in dem Dorf Jboren durch Schüsse und Messer getötet. Dabei handelt es sich um  Taleb, Ziab, Mohammad, Ahmad, Jaafar, Abbas, Yahya und Ali Hilal. Die Verbrecher wurden durch die Armee gestellt und getötet. Sie wurden von Asem Sweis angeführt. 

- „Der griechisch-melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart, fürchtet um die Christen in Syrien. „Früher gab es noch Sicherheit; jetzt verlassen die Christen, die es sich leisten können, das Land“, meinte der katholische Erzbischof im Gespräch mit der Nachrichtenagentur apic. Nach Agenturangaben seien in der Stadt Homs mehrere Dutzend Christen von Aufständischen getötet worden; das führe zu ihrem Exodus aus mehreren Stadtvierteln. In Aleppo hingegen sei die Lage derzeit ruhig, so Erzbischof Jeanbart. Er wirft den internationalen Medien vor, „die Lage in Syrien nicht ehrlich darzustellen, sondern Öl ins Feuer zu gießen“. Die Medien sprächen nicht darüber, „dass Extremisten und Söldner von der Türkei, dem Irak, Jordanien, Libyen oder Pakistan aus nach Syrien einsickern“. Nur ein Dialog könne das Land noch vor einer Katastrophe bewahren; allerdings ließen die angekündigten Reformen noch auf sich warten, und die Oppositionellen verweigerten sich dem Gespräch. Für den Fall eines Sturzes der Regierung fürchtet Jeanbart eine Machtübernahme von Islamisten. Bewaffnete islamistische Gruppen säten „Terror und Tod in mehreren Teilen des Landes“. Mindestens 2.000 Zivilisten, Soldaten und Polizisten seien „ihrem Hass zum Opfer gefallen“: „Oft wurden sie gefoltert, verstümmelt und dann ermordet.“   

- „Etliche Satellitenkanäle zeigten am Samstag Bilder von einem Haufen Leichen, manche mit Fesseln, und behaupteten, sie seien durch die Bombardierung der Armee umgekommen, während es in Wirklichkeit Leichen unschuldiger Bürger waren, die von Terroristengruppen gekidnappt, gefoltert und geschlachtet wurden. Leute aus Homs erkannten Leichen als ihre Angehörigen auf diesen Bildern. Die Leichen mit Fesseln zeigen Spuren von Folter und organisiertem Mord und keinerlei Zeichen von Artellerie- oder Bombengranaten. Einige syrische Bürger riefen das syrische Fersehen an und versicherten, dass sie in den Lügenkanälen Angehörige erkannt hätten, die zuvor von bewaffneten Terrorgruppen gekidnappt worden waren.Frau Thana al-Mohamad, Bewohnerin von Homs, sagte, dass sie zwei Verwandte erkannte, die vor 17 Tagen im Gouvernement Homs gekidnappt wurden. Khalid al-Shalabi, auch aus Homs, sagte aus, dass manche Terroristen sich mit Uniformen der syrischen Armee verkleiden und willkürlich auf Bürger von Homs schießen. … In einem Telephongespräch mit dem syrischen Fernsehen hat Jihad Da'Boul, ein Bürger aus dem Viertel Karm Shamsham, berichtet, dass über 300 Bewaffnete in der Nacht zuvor gewütet hätten und RPG-Granaten auf das Viertel feuerten, wodurch 5 Häuser völlig ausbrannten. „Die Leute gerieten in Panik, besonders die Frauen und Kinder.“
„Es war die Hölle“, sagten mehrere Bürger aus den Vierteln Ikremah, al-Zahra und al-Muhajrin und berichteten, wie sie in der vergangenen Nacht starkem Gewehrfeuer, Bomben und Mörserangriffen durch die Terrorgruppen ausgesetzt waren. „Wäre die Armee hier gewesen, dann wären unsere Häuser nicht beschossen worden und diese unschuldigen Menchen wären nicht getötet worden“, sagte Da'd Darwish aus Ikremah wütend. Die Bürger fordern die syrische Armee auf, nach Homs zu kommen, um sie vor den Verbrechen der bewaffneten Gangs zu beschützen.“ 


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