Samstag, 5. Oktober 2013

Syrien vor 2 Jahren



01.09.11               - „Das russische Außenministerium hat sein Befremden über die ablehnende Haltung der Weltgemeinschaft gegenüber einem innersyrischen Dialog geäußert, der zu Kompromisslösungen und zur Regelung im Land verhelfen könnte.  Etliche einflussreiche Länder würden die syrische Opposition beharrlich zu einem Boykott der Vorschläge von Präsident Bashar Assad und zum Anheizen der Konfrontation provozieren, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag bei einem Treffen mit Studenten und Pädagogen der Moskauer diplomatischen Universität. Die internationalen Partner „lehnen es ab, durchaus realisierbare - wenn auch verspätete - Reformen, die Präsident Bashar Assad vorschlägt, auch nur zu erörtern“, so Lawrow.“

02.09.                   - In Ankara haben syrische Dissidenten einen „Nationalen Übergangsrat“ gebildet. Dabei erschienen auf der Mitgliederliste Namen von Oppositionellen, die davon gar nicht vorher in Kenntnis gesetzt wurden. "Diese Sache ist ein Fehlschritt gewesen", sagt Michel Kilo, ein führender Dissident in Damaskus, dessen Name ebenfalls auf der Liste steht. "Man sollte die Menschen zuerst fragen und dann an die Öffentlichkeit gehen - nicht umgekehrt." Deswegen hat Kilo seine Mitgliedschaft abgelehnt: "Ich wüsste gar nicht, was ich da akzeptieren sollte. Ich kenne diese Leute nicht."
                               - die EU verhängt ein Ölembargo über Syrien, das auf Betreiben Italiens erst Mitte November voll in Kraft tritt (dann läuft ein für die Italiener wichtiger Alt-Vertrag über syrische Öllieferungen aus)

05.09.                                   - „Syrische Flüchtlinge erzählen ihre Geschichten. Aber da stimmt etwas nicht. Jeden Tag ändern sich die Details…
                               - „Es ist echt zum Verrückt werden:
Da titeln die Deutschen Zeitungen “mindestens 12 Tote Regimegegner alleine am Sonntag”!!!
Die Regimegegner waren: 6 Soldaten, 3 Beamte (die mit den Soldaten im Bus waren) und 3 Zivilisten (davon sollen 2 im Schusswechsel gestorben sein: Zivilisten!!!)“
                               - „Bei عكس السير handelt es sich um eine unabhängige Onlineredaktion. Übersetzt heist es “Gegen der verkehr/Fluss”. Um auf das Zitat des damaligen Präsidenten Hafez Al- Assad auf der Seite zurückzukommen, will ich es erstmal übersetzen: ” Ich will, dass keiner über Fehler schweigt, oder Versäumnisse und Fehler deckt”. Das ist der Slogan der Seite seit der 1. Stunde ihres entstehens. Die Seite hat von sich Reden gemacht, da sie Skandale in Regierungskreisen (max. bis Ministerebene) aufdeckte und Fehler direkt ansprach. Das hat zu Anfang für einige Probleme für die Betreiber gesorgt (sitzen in Aleppo). In vielen Fällen hat es aber auch zu Verbesserungen geführt, und dazu, dass sich die Leute mit gewissen Problemen auseinandersetzten. Soweit ich gehört habe, hat sich der jetzige Präsident persönlich dafür eingesetzt, dass die Seite weiter bestehen bleibt, und weiter in dieser Form die Wahrheit sagen kann. Die Seite hat seit beginn der Krise auch ziemlich neutral von den Vorkommnissen berichtet, und auch die Meldungen der Opposition weiter gegeben.“
                               - es begannen Vorbereitungstreffen für die geplanten Sitzungen des nationalen Dialogs auf Provinzebene. Die Sitzungen werden drei Hauptthemen beinhalten: politisches Leben und politische Reform, gegenwärtige sozio-ökonomische Situation und lokale Aspekte und Anforderungen der Provinzen

06.09.                                   - „Heute hagelt es nur so Nachrichten. Ob sie alle stimmen wird die Zukunft zeigen, aber wenn nur die Hälfte stimmt, kann der Westen die Augen vor den Reformen nicht schließen:
1. Die Regierung soll umgestellt werden, und Personen der Opposition in Syrien sollen Ministerposten bekommen, um an den Reformen mitzuwirken und Einfluss zu haben.
2. Eine Kommission zur Änderung des Grundgestezes (die natürlich auch viele Oppositionelle Personen enthält) wird eingesetzt. Die wichtigsten Punkte, die geändert werden sollen: §8 Der die Baath Partei als führende Kraft in Syrien festlegt soll gestrichen werden (was ja soweit nichts neues ist) UND – und jetzt haltet Euch fest- die Amtszeit des Präsidenten soll auf 2 Wahlperioden festgelegt werden!!!! Somit hat Assad klar gemacht, dass er nicht an der Macht festhalten wird, aber das Land in dieser schwieriger Krise ins Chaos driften lässt.
3. (Und das wird vor allem Meckix und Markus freuen) So wie es aussieht haben die syrischen Sicherheitskräfte den Generalstaatsanwalt von Hama befreien können. Er soll wohlauf sein, und wird erstmal zu seiner Familie und Angehörigen gebracht. Sollte das stimmen,werden wir sicher von ihm hören.
Die Informationen wurden von Regierungsnahen Quellen berichtet. Es wird hoffentlich nur noch eine kurze Frage der Zeit sein, bis es amtlich verkündet wird.“
- „Ich hab gestern mit meiner Familie telefoniert und es war furchtbar zu hören in was für einer Angst die Menschen dort leben. Nicht Angst vor den Sicherheitskräften, sondern Angst vor den marodierenden Banden. Ein Nachbar von uns verlor seinen Sohn bei einem Angriff dieser Banden auf einen Bus von Arbeitern. Und nichts da mit Regierungspropaganda. Wann begreift die Welt das die Menschen in Syrien nicht VOR sondern DURCH die Sicherheitskräfte geschützt werden muß?“

08.09.                                   - laut SANA wurden 8 Sicherheitsleute in Homs getötet; eine bewaffnete Gruppe beschoss  das Militärkrankenhaus in Homs mit RPG; vorher entführte eine andere Gruppe Captain Adel Darwish in al-Rastan, während wieder eine andere Gruppe zwei Offiziere, Izz Eddin Obeid und Abdul-Razzaq al-Dali, von der Baath-Partei in al-Rastan entführten; eine Gruppe griff ein Militärauto in al-Rastan an, das Nahrungsmittel transportierte und verletzte dabei zwei Soldaten; Überlebende sprechen von hochmodernen Waffen, Beschuss, obwohl sie selber keinen einzigen Schuss abgegeben hätten, und vermummten Angreifern. Weiterhin wird gemeldet, dass Militäreinheiten am Mittwoch eine bewaffnete Gruppe in einem leerstehenden Haus im Distrikt al-Hamadiye in Homs aufgespürt hätten. Dabei wurden RPGs, automatische Gewehre und Explosivmaterial sichergestellt. Außerdem haben Sicherheitskräfte den entführten Jugendlichen Majd, Sohn von Brigadegeneral Ghassan Mansour befreit, der mit gebundenen Armen und Beinen aufgefunden wurde. Sein Körper wies Zeichen brutaler Folter auf. Die Gruppe hatte Fallen gelegt, zu deren Entschärfung technisches Personal benötigt wurde.
                               - Bewaffnete Gruppen zündeten einen Sprengsatz, als ein Militärfahrzeug, das Sicherheitskräfte transportierte, das Dorf al-Na'aeema in der Nähe von Daraa passierte. Dabei wurden 11 Insassen und vier Zivilisten verletzt, darunter ein Vater mit seinen beiden Söhnen. Der Sprengsatz wurde mit einer Fernbedienung gezündet und enthielt Metallteile und Stahlnägel, um eine möglichst große Anzahl Polizisten und Zivilisten zu töten. Chief Warrant Officer Suleiman Demerine sagte in Daraa: 'Wir waren mit dem Bus auf dem Weg nach Hause und als wir al-Na'aeema durchfuhren, musste der Fahrer wegen einer Bodenwelle bremsen. Dabei explodierte ein Sprengsatz in der Nähe der Bodenwelle.  Alle Insassen des Busses einschließlich des Fahrers und einige Einwohner, darunter vier Kinder, wurden verletzt.''
                               - eine bewaffnete Gruppe griff die Tankstelle in der Nähe von Sirmin, auf der Straße Idleb-Sarakeb an. Der örtliche Polizeichef sagte, die Gruppe hätte die Station gestürmt und Einwohner daran gehindert, sich mit Kraftstoff zu versorgen.

11.09.                   - „al-Jazeera-Chef hat Verbindungen in die USA:  Eine kürzlich von WikiLeaks veröffentlichte Nachtricht zeigt, dass der Geschäftsführer des al-Jazeera-Netzwerkes Beziehungen zu US-amerikanischen Regierungsbeamten hat. Entsprechend der am 30. August veröffentlichten Mitteilung hatten die USA in der Vergangenheit das Sagen darüber, was auf der Webseite von al-Jazeera erscheinen sollte. Die Nachricht dokumentiert ein Treffen im Jahre 2005 zwischen dem Geschäftsführer von al-Jazeera Wadah Khanfar und US-amerikanischen Regierungsvertretern.“  
                               - die Türkei tauscht den desertierten Offizier Hussein Harmusch gegen 7 Mitglieder der kurdischen Arbeitspartei aus und übergibt ihn der syrischen Regierung

12.09.                   Syriens Innenministerium verbietet die Nutzung Aller Formen von Motorrädern in Innenstädten im ganzen Land. Begründet wird das damit, dass Motorräder von den Saboteuren genutzt werden, um Chaos zu verbreiten und auf Mitglieder von Armee und Sicherheitskräften sowie auf Zivilisten zu schießen.  

13.09.                   - Demonstranten in Homs verbrennen als Reaktion auf die Äußerungen von Präsident Medvedev die russische Flagge

14.09.                   - „So soll al-Dschasira den Aufständischen in Syrien verbotene Satellitentelefone für Liveberichte geliefert haben.“
                               - der syrische Moslembruder Faruq Taifur: „Wir haben unsere ganze Organisation zur materiellen und moralischen Unterstützung der Revolution mobilisiert.“
                               - “Deswegen gab es immer wieder Forderungen nach einem nationalen Dialog, der zu einem demokratischen Wechsel führen sollte. Aber statt auf die Initiativen einzugehen, hat das Regime Panzer in die Städte geschickt und sie aus der Luft bombardiert.” – Es gab von Seiten der Opposition NIE eine Forderung nach nationalem Dialog, sondern immer nur die Ablehnung der Dialogangebote. Eine Bombardierung von syrischen Städten wurde bisher nirgends erwähnt.
                               - „500 syrische „Tote“ sind am Leben: Der Verantwortliche für die Registrierung der syrischen Opferzahlen im Koordinationssbüro dieses Landes gab bekannt, dass entgegen der Übertreibungen die Zahl der Opfer in Syrien geringer als die angegebenen Zahlen sei und mindestens 500 von den angeblich Toten am Leben seien. Laut der Nachrichtenagentur Fars starben am vergangenen Freitag zwei Menschen bei den Unruhen in Syrien, aber die Medien gaben unterschiedliche Zahlen bekannt. Dies sagte ein Mitglied des Koordinationsbüros in Syrien, das der Opposition angehört und für die Registrierung der Opferzahlen die Verantwortung trägt.
Dieses Mitglied betonte, dass der Oppositionelle Razan Zaitunah für die übertriebenen Opferzahlen verantwortlich sei.
Diese Person unterstrich: "Diejenigen, die der syrischen Opposition Vertrauen geschenkt haben, verlieren dieses Vertrauen allmählich. Denn es wird ständig über die Opferzahlen gelogen und danach kommt die Wahrheit ans Tageslicht."“

15.09.11               - auf der von den Moslembrüdern betriebenen Facebook-Seite „The Syrien Revolution“  wird zu Demonstrationen „bis zum Sturz des Regimes“ aufgerufen
                               - die Abgeordneten des Europäischen Parlaments fordern Präsident Assad zum Rücktritt auf
                               - die syrische Oppostion hat bei einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga verlangt, die Mitgliedschaft Syriens auszusetzen
                               - SANA lässt den Deserteur Hussein Harmoush zu Wort kommen: „Hussein Harmoush sagt, er sei wegen der blutigen Ereignisse in den Straßen desertiert .“ „Während meinem Dienst bei der syrischen Armee hat mir niemand befohlen, auf Zivilisten oder irgendjemand anderes zu schießen, ich habe keinen Kommendierenden in der Armee gesehen oder gehört, der den Befehl gegeben hätte, auf Zivilisten zu schießen… Nach meiner Flucht aus der Armee kontaktierten mich eine Menge Opositioneller im Ausland, aber nach 75 Tagen war mir klar, dass die meisten von ihnen Versprechen gegeben haben, einschließlich finanzieller und logistischer Hilfe, Waffen u.a., aber nichts wurde eingehalten…Mitglieder der Moslembrüder waren die ersten, die mich kontaktiert haben – alle mit gefälschten Namen – einschließlich Zouhair al-Siddiq,  Mohammad Rahal, Abdul-Halim Khaddam, seine beiden Söhne und die Mehrheit der Mitglieder der Antalya-Konferenz…Es gab einige Stimmen, die die Einrichtung einer Pufferzone durch die türkische Regierung an der syrisch-türkischen Grenze forderten…“ „Er fügte hinzu, dass der Büroleiter von Rifaat al-Assad ihn nach seinem ersten Statement angerufen und ihn nach der Menge des von seiner Bewegung benötigten Geldes gefragt habe.“ (Anmerkung: Rifaat al-Assad ist ein Onkel des jetzigen syrischen Präsidenten, der vergeblich versucht hat, seinen Bruder Hafiz al-Assad zu ermorden, um selber Präsident zu werden. Er gilt als Verantwortlicher des Massakers von Hama im Frühjahr 1982 und ist als „Schlächter von Hama“ bekannt. Nach dem gescheiterten Putschversuch ging er in´s Ausland und wurde ein reicher Geschäftsmann. Nach dem Tod seines Bruders hat er im Jahre 2000 erneut vergeblich versucht, selber Präsident zu werden. Quelle: Wikipedia)… „Er erzählte, dass Scheich Adnan al-Arour ihn angerufen und ihn über das geplante Vorgehen und die Armee im Allgemeinen ausgefragt habe.“ (Anmerkung: Scheich Adnan al-Arour ist ein in Saudi-Arabien lebender Geistlicher der Moslembrüder. Er stammt aus Hama und hat erklärt, die syrischen Rebellen würden die Alawiten, die gegen die Revolution waren, in Stücke hauen und ihr Fleisch den Hunden vorwerfen. Quelle: Youtube-Video (230).) … „Al Siddiq und die Moslembrüder schmuggelten Waffen nach Homs, Hama, Idleb und das Palästinenserlager Ramel in Lattakia”… „Er sagte, dass Waffenschmuggel in der Grenzregion zur Türkei durchgeführt werde, wo es Waffenhändler und –schmuggler gäbe. Er erklärte außerdem, dass er das erste Mal in Bdama, Region Jisr al-Shughour, auf Video aufgenommen wurde und eine Person ihm dafür 50.000 syrische Fund gab. Diese Person erhielt etwa 2 Millionen syrische Fund für das Video…“  

16.09.                   - Die USA haben ihre Bürger aufgefordert, Syrien umgehend zu verlassen

19.09.                                   - NATO rekrutiert Jihadisten als Söldnerarmee: „Outside forces are trying to destabilize Syria by funding and supporting an armed insurrection which does not represent the majority of Syrian society, says Michel Chossudovsky from the Center for Research on Globalization. He drew a difference between the opposition within Syrian civil society and the insurgency, which is largely funded by Islamists. Members of Russia’s upper house of Parliament on a fact-finding mission to Syria, including talks with President Bashar Assad, and Chossudovsky hopes the visit will help clarify matters and lead to a targeting of those countries sponsoring the insurrection. “This insurgency is there to destabilize and create a pretext for responsibility to protect NATO intervention in Syria,” he claimed. In the wake of the Russian delegation’s mission, he stressed, there is a need for investigation into the causes and consequences of the insurrection. “We have information that NATO headquarters in Brussels and the Turkish High Command are in fact drawing up plans for the first military step into Syria,” Chossudovsky said. “And we also know that NATO is in fact recruiting mujahedeen and jihadists to assist them in their campaign in these various countries.” He believes that any military intervention in Syria would immediately lead to regional escalation involving Israel, Lebanon and even Iran.”
                               - Der Leiter der Rechtsanwaltsvereinigung in Hama, Muhammad Al-Abbas, widerspricht Berichten von al-Arabiya, er sei festgenommen worden.

22.09.                   - „Syrien sei zu einer Zielscheibe systematischer westlicher Medienattacken geworden, bedauerte der libanesische Kulturminister Gaby Lyoune am Donnerstag in Algier“
                                „Der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai hatte in Frankreich die an den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gerichteten Rücktrittsaufforderungen vehement zurückgewiesen. Ein Zusammenbruch des Baath-Regimes in Damaskus würde die christlichen Minderheiten im Nahen Osten einer großen Gefahr aussetzen, warnte das Oberhaupt der mit Rom unierten größten christlichen Kirche im Libanon anlässlich seines Besuchs bei der französischen Bischofskonferenz im Lourdes.“
- „Die Obama-Regierung dränge Anführer der syrischen Opposition zur Zusammenarbeit, um Assad zu stürzen, heißt es in dem Bericht.“

25.09.                   - der Chirurg Hassan Eid wird in Homs ermordet
- Maskierte Terroristen haben den lokalen Sekretär der "Syrian Social Nationalist" Partei in Maaret Al-Numan ermordet. Etwa 13.00 Uhr heute Nachmittag, ermordete eine Gruppe von maskierten Terroristen Dr. Sameer Qanatrey, den örtlichen Sekretär der syrischen Social Nationalist Party in Maaret Al-Numan in der Provinz Idleb. Eine medizinische Quelle informierte darüber, dass Dr. Sameer von vier Kugeln getroffen wurde, drei in die Brust und eine direkt in sein Herz, die seinen Tod verursacht hat ...
Mehrere Augenzeugen sagten, dass maskierte Männer aus einem Taxi ausgestiegen und in seiner Apotheke gegangen wären. Keiner hat sie abgefangen oder aufgehalten, was ein klarer Beweis für das völlige Fehlen von Wachpersonal in vielen Städten wie Maaret Al-Numan, Khan Sheikhoun und Sarakeb ist - mit einer Ausnahme, nämlich den Armee-Einheiten, die in der Nähe der internationalen Straße liegen... Dr. Sameer Qanatery ist 44 Jahre alt, verheiratet und hat Kinder, und er erhielt zuvor vielen Bedrohungen durch terroristische Organisationen ...

26.09.                                   - der stellvertretende Dekan der Fakultät für Architektur der al-Baath-Universität in Homs und der Rektor der militärischen Hochschule für Petrochemie werden ermordet
                                               - Auszug aus einem Bericht von Schwester Agnès-Mariam de la Croix: „Man muss nach Syrien kommen und, speziell derzeit nach Homs, um mit seinen eigenen Augen die unglaubliche Realität der Terrorgruppen zu sehen, die, durch das internationale Schweigen geschützt, die Stadt verheeren und genauer gesagt, die alten christlichen Viertel des Zentrums. Eine syrisch-armenische Freundin war mit ihrem Mann und Sohn, beide Ärzte, in ihrer Privatklinik des Viertels Bab Sbah, als die „Revoluzzer“ das Viertel einkreisten und die Bewohner daran hinderten, ihr Haus zu verlassen und sie als menschliches Schild gegen den bewaffneten Angriff zu benützen. Arminée erzählt mir: « Wir haben versucht das Gebäude durch die Hintertür zu verlassen, um nach Hause zu kommen. Aber die Rebellen haben uns mit Flammenwürfen überrascht, um uns davon abzuschrecken. Mein Mann hat versucht sie zu überzeugen: ich habe in der Tat ein Karzinom und eine Nacht am nackten Boden in der Klinik liegend, ist unvorstellbar für mich. Mein Mann hat sein Leben riskiert um zu bitten, mit den Rebellen sprechen zu können. Zu seiner größten Überraschung stellte er fest, dass sie alle unter Rauschgift standen und nicht den geringsten Sinn der Realität hatten. Sie sind keine Syrier, ihr Akzent verrät sie. Trotz unserem Flehen haben sie sich geweigert uns anzuhören und haben meinen Mann ins Innere zurückgestoßen. Weit weg schoss ihr Chef in die Luft und machte ihnen Zeichen das Gebäudetor zu schließen. Wir haben eine Teufelsnacht am Boden liegend verbracht. Erst am nächsten Morgen, als die Armee einzog, konnten wir unsere Wohnung erreichen, unsere Koffer packen und…an die Küste fahren um zu warten bis wieder Ruhe in der Stadt herrschte.““

28.09.                                   - „In der Ortschaft Dschabal al-Sawija hätten Angehörige einer neu formierten Aufständischen-Brigade zahlreiche Milizionäre in eine Falle gelockt und getötet… Ein angeblicher Rebellenkommandeur, der sich in einem Video als Hauptmann Jussif Hamud identifiziert, sagte, seine Einheit habe sich nach Chalid Ibn al-Walid benannt. Chalid Ibn al-Walid zählte zu den Gefährten des Propheten Mohammed und war einer der wichtigsten Kommandeure der muslimischen Truppen.“

29.09.                   - der Atomingenieur Aus Abdel Karim Chalil wurde in Homs ermordet
- in den letzten drei Tagen wurden vier Uniprofessoren von Bewaffneten getötet  (siehe 25./26.09/29.09.) „Alle vier Getöteten gehörten religiösen Minderheiten an und standen der Regierung nahe“
                               - in syrischen Städten werden Wahlräte gegründet, in jeder Stadt hat ein Richter den Vorsitz des Rates; es werden allgemein Vorbereitungen für die geplante Wahl im Februar nächsten Jahres getroffen
                               - in Damaskus haben mehr als 100 Regimeanhänger das Auto des amerikanischen Botschafters mit Steinen und Tomaten beworfen und seine Ausweisung verlangt
                               - der Syrien-Experte Andre Bank erklärt im Interview: „In Syrien sind es bisher nur Militärangehörige der unteren Charge, welche die Seiten wechseln. Es gibt keine Berichte über höhere Offiziere oder gar Generäle, welche sich vom Regime abwenden. Was auch anders ist: die syrischen Deserteure nehmen offenbar ihre Waffen nicht mit. Geschweige denn, dass durch Desertion ganze Waffenlager in die Hände der Aufständischen gelangen.“ Wenn aber die Deserteure ihre Waffen nicht mitnehmen, gleichzeitig aber von „heftigen Gefechten in Syrien“ in den Medien gesprochen wird, stellt sich die Frage, woher die Regierungsgegner die Waffen haben …
                               - „Spiegel“ bestätigt, dass die „Freie Syrische Armee“,  „die der ehemalige Armee-General Riad Asaad im Juli gründete und deren Rolle lange unklar blieb“, „nun gegen die Sicherheitskräfte des Regimes“ kämpft. Außerdem „kämpfen in Homs [übergelaufene Soldaten] in der "Chalid Bin Walid"-Brigade gegen das Militär.“
                               - Am Abend wurde in Tal Ashour in der Nähe von Homs ein mit Waffen beladenes Fahrzeug gestellt. Als der Fahrer an einem Checkpoint zum Halten aufgefordert wurde, um das Fahrzeug zu kontrollieren, bog er auf einen Feldweg ein und flüchtete schließlich zu Fuß. In dem Fahrzeug wurde eine große Menge verschiedener Waffen gefunden, einschließlich  2 Raketen vom Typ COBRA (Anmerkung: das sind gelenkte Panzerabwehrraketen), 8 RPGs und 5-Raketen, ein Doshka-Maschinengewehr, 2 militärische Gewehre, 2-Raketenventile und große Mengen an Gewehrmunition.
- Die USA haben geheime Gespräche mit den syrischen Moslembrüdern geführt. US-Beamte sagten, beide Seiten hätten mehrmals in den letzten drei Monaten beraten, um die Rolle der Moslembrüder nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad zu besprechen.
                               - Der Spiegel zitiert „Aktivisten“, laut denen in Rastan die LUFTWAFFE eingesetzt worden sein soll, die Desserteure hätten MIT SCHWEREN WAFFEN zurückgeschlagen.

30.09.                   - Bei dem Versuch, einen Sprengsatz zu entschärfen, kommen zwei Experten um´s Leben, drei weitere werden verletzt, wobei sich einer davon in kritischem Zustand befindet. (Anmerkung: Wenige Minuten, nachdem ich diese Nachricht dokumentiert habe, wird sie dahingehend aktualisiert, dass drei Experten um´s Leben kamen und zwei verletzt wurden.)
                               - Der „Focus“ schreibt: „In Rastan kam es seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar Assad vor sechs Monaten bereits mehrfach zu heftigen Gefechten.“ „Heftige Gefechte“ kann man aber nur führen, wenn man entsprechende Waffen hat. Die Focus-Aussage beweist, dass es sich nicht um einen friedlichen Aufstand handelt.
                               - „Bewaffnet sind die Assad-Gegner und Deserteure mit Kalaschnikows, Panzerfäusten und Luftabwehrgeschützen, die sie bei Guerilla-Überfällen erbeutet oder über die porösen Grenzen aus dem Libanon und Irak ins Land geschmuggelt haben.“ Auch dieser Satz beweist, dasss die Aufständischen schon seit langer Zeit bewaffnet sind (Guerilla-Überfälle kann man nur bewaffnet erfolgreich durchführen.).
                               - Die von der Washington Post zitierte Aussage des Deserteurs Asaad „Dieses Regime kann nur gestürzt werden durch Gewalt und Blutvergießen.“ entspricht dem ignorierenden Verhalten der „Opposition“ gegenüber jedem Dialog-Angebot der Regierung.
                               - Syrien verbietet die Einfuhr türkischer Waren

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen