Dienstag, 12. Juni 2012

Bericht eines Christen aus Syrien

"... Mehr als 40 junge Männer (darunter eine Anzahl von Ärzten) aus dem Wadi wurden von den bärtigen Männern getötet, die uns so eifrig die Demokratie bringen wollen. In einigen Fällen enthaupteten sie die Getöteten und trennten Körperteile ab. In einem Fall gaben sie der Familie den Körper zurück, behielten jedoch den Kopf und stellten ihn sichtbar auf einem Hügel auf. Sie standen in mehreren hundert Metern Entfernung und bedrohten jeden der kam, um ihn aufzuheben. Endlich kam ein Mann mit seinem Ladewagen in hoher Geschwindigkeit und schnappte sich unter Beschuss den Kopf, um ihn der Familie zu übergeben. ...

Ein weitere Geschichte: Zeitweise wurde 'Krak des Chevaliers' eine multi-nationale Drehscheibe von afghanischen, libyschen und libanesischen bärtigen Männern. Die Afghanen bedrohten eigentlich nicht. Aber die beiden arabischen Gruppen stritten darüber, welchem Scheich sich die Burg zu unterwerfen habe. Es gab einen libyschen und einen libanesischen. Es kam zu einem Gefecht und ein paar Menschen starben. Inzwischen wurde die Burg endlich von der syrischen Armee befreit. Und es ergab sich, dass der libanesische Scheich im Libanon wegen mehrerer Morde steckbrieflich gesucht wurde. Er wurde lebend gefangen gesetzt. ... Dies ist die traurige Wahrheit. Die gute Nachricht ist, dass sich die Sicherheitslage stetig verbessert. So gibt es Hoffnung, dass die Flüchtlinge in ihre Häuser zurückkehren und mit dem Wiederaufbau beginnen. ... Die meisten von ihnen ließen sich in Tartous, Latakia, Aleppo und Damaskus nieder. Meine Schwester gewann neue Freunde aus Homs, welche nur ihre Kleidung mitnahmen und alles andere zurück ließen. Einige wenige, die etwas wohlhabender waren, mieteten sich Läden und nahmen dort ihre Geschäfte (oder Arztpraxis) auf.

Die Schwägerin meines ältesten Cousins floh aus ihrem Haus in Bustan al-Deewan, weil es tägliche Schikanen von den Militanten [Rebellen] aus Baba Amr [Stadtteil von Homs] und al-Khalidea gab. Ein paar Wochen, nachdem sie weggegangen war, rief sie die Telefonnummer im eigenen Haus an. Ein Typ meldete sich am Telefon und nannte einen Namen. Sie fragte ihn: "Was machen Sie dort?" Er antwortete, dass er in dem Haus wohne. Worauf sie ihn darauf hinwies: "Aber das ist mein Haus." Er antwortete: "Der Priester der örtlichen Kirche hat es mir übergeben!"

Die Militanten fahren ständig durch die Gegend und feuern entweder in die Luft oder zeigen demonstrativ ihre Waffen. Sie haben sich dauerhaft in den leeren Häusern eingenistet. Sie verschwinden nur, wenn die Regierungstruppen sie rauswerfen - um sofort wiederzukehren, wenn 'die Katze nicht mehr in Nähe der Ratten ist'. Kirchen werden innen verwüstet. Alles von Wert wird gestohlen. Sachen von geringem Wert werden auf die Straßen geworfen und zerstört.

Einem entfernten Verwandten von mir (über 70 Jahre alt) wurde ins Bein geschossen. Als die Familie versuchte, ihn ins Krankenhaus zu transportieren, erlaubten die Männer mit den langen Bärten nicht, ihn anzurühren. Er verblutete. Er kam aus Marmarita und wohnte in Homs."

Quelle: http://www.kommunisten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3456%3Ablitzlichter-der-wahrheit-auf-syriens-rebellen&catid=44%3Ainternationales&Itemid=92

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