"Die Front der syrischen Oppositionskräfte bröckelt weiter, sсhreibt die Zeitung „Kommersant“ am Montag.
Ende der vorigen Woche kam es im Norden des Landes zu blutigen
Zusammenstößen zwischen kurdischen Rebellen und der mit al-Qaida
verbundenen Gruppierung Jebhat al-Nusra. Dabei ging es um die Kontrolle
über ein Ölvorkommen.
Auch die Freie Syrische Armee (FSA) und islamische Radikale geraten
immer wieder aneinander. Der Syrien-Konflikt scheint sich allmählich in
einen Krieg „alle gegen alle“ verwandelt zu haben. An vielen Kämpfen
sind nicht einmal die Truppen von Präsident Baschar al-Assad beteiligt.
Die Kurden, die mit zwei Millionen Menschen mehr als zehn Prozent der
Bevölkerung Syriens ausmachen, hatten sich bis zuletzt aus dem
Bürgerkrieg herausgehalten. Ihre wichtigste Aufgabe sahen sie in der
Kontrolle über ihre Stammesgebiete. Doch die Offensive der
al-Qaida-Kämpfer zwang die Kurden zu einer Reaktion.
Die FSA verliert im internen Machtkampf der Assad-Gegner zunehmend an
Bedeutung. Nur noch etwa 15 Prozent der Anti-Assad-Verbände stehen auf
ihrer Seite.
Angesichts der Kontroversen unter den Oppositionellen entwickelt sich
der Syrien-Konflikt zunehmend in einen Stellungskrieg zwischen den
Assad-Truppen und bewaffnete Islamisten. Gemäßigte Oppositionelle, die
für Demokratie und Menschenrechte in den Kampf gezogen waren, befinden
sich auf dem Rückzug. Dieses Szenario spielt der Regierung in Damaskus
in die Karten: Denn für viele oppositionell eingestellte Syrer ist Assad
das geringere Übel als al-Qaida.
Die Kurden streben dagegen nach der Gründung eines Quasi-Staates nach dem Vorbild des Irakischen Kurdistans."
Quelle: http://de.ria.ru/zeitungen/20130722/266527678.html
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