"Gestern war wieder "langer Syrien-Anruftag".
Dabei hatte ich nach
längerer Zeit wieder meinen "militärisch" involvierten Onkel an der
Strippe. Gelegenheit, abseits der 08/15-Fragen mal konkretere zu
stellen.
Er hat es sich mittlerweile abgewöhnt, Langzeitprognosen
abzugeben, da die Widersacher "inhomogen, unberechenbar in ihren Zielen
und ferngesteuert" seien.
Seiner Meinung nach gestaltet sich die
Lage aktuell so, dass die Terroristen scheinbar eine Aufgabe des
mittelsyrischen Raumes vorbereiten, d.h. die Provinz Homs wird
verlassen. Die Hauptsammel- und konzentrationsachse scheint türkische
Grenze im Nordwesten bis Hallab zu sein. Die stärksten Truppenbewegungen
der FSA/Al Qaida ereignen sich in diesem Korridor.
Ob es sich um das
Sammeln der "letzten Kontingente" handelt oder aber aus der
CIA/Mossad-Denkfabrik eine neue Startegie entwickelt wird (Versuch des
Schaffens eines zusammengehörenden besetzten Gürtels i.R. einer
Aufteilung Syriens), ist dabei völlig unklar.
Abseits der täglich
bekannten Ereignisse spielt für die Menschen dort das "Geschäft" mit
den Entführungen eine Horror-Hauptrolle.
Überall im Land können in
Autos oder Taxis fahrende Menschen von einem Trupp Verbrecher angehalten
werden und selektiv gekidnappt werden. Gegen die Zahlung von 2-5
Millionen syr. Lira (die manchmal mühevoll von Verwandten und Nachbarn
zusammen gesammelt werden müssen) bekommt man seinen Sohn, Ehemann,
Onkel tot oder lebendig zurück. Das scheint die Menschen dort fast noch
mehr zu belasten als das eigentliche Kriegstreiben.
Denke ich an
meine Zeit in diesem Land zurück, wo man viel sicherer als in jeder
europäischen Stadt durch die Straßen gehen konnte, bekommt man einen
Eindruck davon, wo wir waren und wo wir jetzt sind."
Quelle: http://apxwn.blogspot.de/2013/07/interna-sommerloch.html?showComment=1374997264342#c1674647174742634336
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