"Es gibt Beweise, dass die Videos von angeblichen Chemie-Angriff in
Syrien fabriziert wurden, sagte Mutter Agnes Maiam el-Salib, Oberin
des St. Jakob Klosters in Qara in Syrien zu Russia Today. Sie sagt,
dass sie ihre Ergebnisse der UNO vorlegen werde.
Mutter Agnes, eine katholische Nonne, die seit 20 Jahren in Syrien
lebt und aktiv über das, was in dem kriegsverheerten Syrien vor sich
geht, berichtet hat, sagt dass sie sorgfältig das Video, das
angebliche Opfer des Chemiewaffenangriffs im syrischen Dorf Guta im
August zeigt, untersucht habe und jetzt seine Authentizität bezweifle.
In dem Interview mit RT bezweifelt Mutter Agnes, dass so viel
Bildmaterial in so kurzer Zeit aufgenommen werden konnte, und fragt,
wo die Eltern der angeblich toten Kinder sind. Sie verspricht, den
Report an die UNO zu schicken.
Die Nonne ist empört, dass die Welt-Medien die Augen vor dem
Massaker der Rebellen in Latakia verschließen, bei dem 500
Zivilisten, Frauen und Kinder eingeschlossen, starben.
Das russische Außenministerium hat die internationale
Gemeinschaft aufgerufen, die Enthüllungen von Mutter Agnes Mariam zu
beachten.
RT: Die USA haben Internetfotos und Videos von dem angeblichen
Angriff mit Chemiewaffen im Osten Gutas benutzt, um daraus einen Fall
gegen die syrische Regierung zu konstruieren. Konnten sie sich diese
Sachen anschauen und was sagen sie dazu?
MA: Ich habe die Bilder sorgfältig studiert und ich werde eine
schriftliche Analyse etwas später vorlegen. Ich behaupte, dass die
ganze Angelegenheit ein abgekartetes Spiel ist. Es ist im vorhinein
gestellt und vorbereitet worden mit dem Ziel, die syrische Regierung
als Schuldigen darzustellen.
Der zentrale Beweis ist, dass Reuters das Video um 6.05 Uhr
morgens veröffentlichte. Der Chemieangriff in Guta hat angeblich
zwischen 3 und 5 Uhr morgens stattgefunden. Wie soll es überhaupt
möglich sein, ein Dutzend verschiedene Aufnahmen zu sammeln, mehr
als 200 Kinder und 300 junge Leute an einem Ort zusammenzubekommen,
ihnen erste Hilfe geben und Interviews vor der Kamera zu machen und
all das in weniger als drei Stunden? Ist das überhaupt realistisch?
Als Leute, die in der Nachrichten-Industrie arbeiten, wissen Sie, wie
lange so etwas dauern würde.
Die Körper von Kindern und Jugendlichen, die wir in dem Video
sehen - wer waren sie? Was passierte mit ihnen? Wurden sie richtig
getötet? Und wie konnte das vor dem Gasangriff passieren? Oder wenn
sie getötet wurden, woher sind sie gekommen? Wo sind ihre Eltern?
Wie kommt es, dass wir keine weiblichen Körper unter den angeblich
getöteten Kindern sehen?
Ich sage nicht, dass kein chemischer Stoff benutzt wurde –
sicher geschah es. Aber ich bestehe darauf, dass der Film, mit dem
man jetzt als Beweis hausieren geht, vorher fabriziert wurde. Ich habe
ihn äußerst sorgfältig studiert und ich werde meinen Report der
UN-Menschenrechtskommission in Genf vorlegen.
RT: Sie haben kürzlich Latakia besucht und das umgebende Gebiet,
Sie haben mit den Augenzeugen des Massakers an Zivilisten gesprochen,
das von der Jabhat al-Nusra verübt wurde. Was können Sie uns
darüber sagen?
MA: Als aller erstes möchte ich aber fragen, wie die
internationale Gemeinschaft diesen brutalen Mord-Amoklauf in Latakia
am frühen Morgen des 5. August in Laylat al-Qadr, wo es um 500
Menschen, Frauen, Kinder und alte Menschen ging, irgnorieren kann?
Sie wurden alle abgeschlachtet. Die begangenen Gräuel übertreffen jedes Maß. Aber es gab so gut wie nichts darüber in den
internationalen Medien. Es gab nur eine kleine Notiz im 'The
Independent', glaube ich.
Wir schickten unsere Delegation in diese Dörfer und unsere Leute
schauten sich die Situation vor Ort an, sprachen mit Bewohnern und
sprachen vor allem mit Überlebenden des Massakers.
Ich verstehe nicht, warum die West-Medien in diesem Fall doppelte
Standards anwenden – sie sprechen non-stop über den Massenmord
durch chemische Waffen, schweigen aber über das Latakia-Massaker.
RT: Wissen Sie etwas über das Schicksal der Geiseln, die in
Latakia genommen wurden?
MA: Im Dorf Estreba massakrierten sie alle Bewohner und brannten
ihre Häuseer nieder. Im Dorf al-Khratta wurden fast alle 37
Bewohner getötet. Nur zehn konnten entkommen.
Insgesamt wurden zwölf Alawiten-Dörfer diesem schrecklichen
Angriff ausgesetzt. Es war ein richtiges Gemetzel. Menschen wurden
verstümmelt und enthauptet. Es gibt sogar ein Video, wo ein Mädchen
bei lebendigem Leibe mit einer Bügelsäge zerlegt wurde. Die
Todesziffer übersteigt 400 und 150 bis 200 Leute wurden als Geisel
genommen. Später wurden einige der Geiseln getötet, was auch
gefilmt wurde.
Gegenwärtig suchen wir die Geiseln und wollen mit den Attentätern
verhandeln, aber bisher haben wir noch nichts erreicht.
RT: Wir hören oft Berichte von Christen, die von den Kämpfern
verfolgt werden. Gerade vorgestern gab es einen Angriff auf das Dorf
Maaloula, wo die Mehrheit der Bevölkerung christlich ist. Droht
Christen in Syrien große Gefahr?
MA: Jedermann in Syrien ist in großer Gefahr. Es gab den Fall von
moslemischen religiösen Führern, die gekidnappt und enthauptet
wurden. Sie wurden erniedrigt und gefoltert. Ismaeliten, Drusen,
Christen – Leute aus allen Teilen der syrischen Gesellschaft –
werden massenhaft ermordet. Ich würde sagen, wenn diese Schlächter
keine internationale Unterstützung erhielten, hätte niemand es
gewagt, eine gewisse Grenze zu uberschreiten. Aber heute wird zu
allem Unglück die Verletzung der Menschenrechte und Genozid auf
internationaler Ebene vertuscht. Ich verlange von der internationalen
Gemeinschaft, dass sie aufhört, die Lage in Syrien nach den
Interessen einer bestimmten Gruppe von Großmächten zu schildern.
Das syrische Volk wird getötet. Sie sind Opfer von Söldnern, die
mit Waffen ausgerüstet werden und nach Syrien geschickt werden, um
so viele Menschen wie möglich zu töten. Die Wahrheit ist, dass
überall in Syrien Menschen entführt, gefoltert, vergewaltigt und
ausgeraubt werden. Diese Verbrechen werden nicht bestraft, weil die
Schlüsselmächte den internationalen Terrorismus als eine Methode
wählten, souveräne Staaten zu zerstören. Und sie werden damit
fortfahren, wenn die internationale Gemeinschaft nicht sagt „Es
reicht!“
RT: Es ist Ihnen gelungen, an gefährliche Informationen zu
kommen. Lässt Sie das nicht um ihr Leben fürchten, da Sie
Dokumente besitzen, die die Terroristen belasten könnten? Hat Sie
jemand schon bedroht?
MA: Sie haben Recht, ich werde bedroht. Sie versuchen, mich zu
diskreditieren. Ich weiß, dass jetzt ein Buch in Frankreich
erscheinen wird, das mich als Kriminelle betitelt, die Leute tötet.
Aber jeder Gläubige sollte zuallererst seinem Gewissen trauen,
seinem Glauben an Gott und das wird ihm helfen, Unschuldige zu
retten. Ich sorge mich nicht groß um mein Leben. Mein Leben ist
nicht wertvoller als das von irgendeinem syrischen Kind, dessen
Leiche als Beweis genutzt werden kann, um Schandtaten zu
rechtfertigen. Dies ist das größte Verbrechen, das jemals in der
Geschichte begangen wurde.
RT: Was sollten die Syrer tun, um die Tragödie zu stoppen, die
sie durchmachen?
MA: Die Syrer selbst können nichts tun, um sie zu stoppen. Sie
können nur auf die internationale Gemeinschaft vertrauen, auf befreundete
Länder, Weltmächte wie Russland, China und Indien. Mit großem
Enthusiasmus haben wir die Nachricht begrüßt, dass das britische
Parlament gegen die Teilnahme ihres Landes an einem möglichen Krieg
gegen Syrien stimmten. Jetzt findet ein Terroristenkrieg gegen Syrien
statt. Die internationale Gemeinschaft und die Freunde Syriens
sollten gemeinsam sagen: GENUG! Und sie müssten jede Gelegenheit
nutzen, das zu tun. Sonst wird die Drohung, der Syrien jetzt
gegenübersteht, den Frieden in der ganzen Welt bedrohen.
RT: Was sollte der Vatikan und andere christliche Zentren tun, um
dieser Tragödie ein Ende zu bereiten?
MA: Der Papst sagt, er habe keine Pläne, keine Bomben und keine
Armee. Er hat nur die Macht des Glaubens und der Wahrheit, die er
gesagt hat. Es kommen Botschaften aus der ganzen Welt, die sich gegen
eine militätische Intervention in Syrien aussprechen. Jene, die sie
hören wollen, werden sie hören. Der Papst, die Patriarchen,
Nobelpreisträger, auch weibliche, sagen unisono das Gleiche. Lasst
uns aufhören zu kämpfen. Kein Konflikt kann gelöst werden mit
militärische Mitteln. Hört auf, Öl in das Feuer zu gießen!
Alle prominenten Führer der Welt haben ihre Stimme gegen den
Krieg erhoben. Alle haben sie ihre Meinung gesagt, aber die USA zieht
es vor, sich taub zu stellen. Die öffentliche Meinung der Welt hat
sich gegen die USA gewandt. Es ist das erste Mal in der Geschichte,
dass Amerika allein dasteht. Sie behaupten, dass sie von zehn Ländern
unterstützt werden. Aber ich betone, dass das nicht stimmt, weil die
Völker dieser Länder nicht einverstanden sind mit den Regierungen
dieser Länder. Selbst das amerikanische Volk ist nicht mit seiner
Regierung einverstanden.
RT: Glauben Sie, dass diese Tragödie ein Ende findet und Syrien
die Heimat aller Syrer wird, unabhängig von der rassischen oder
religiösen Identität?
MA: Ich bin nicht Syrerin, aber ich lebe seit 20 Jahren in Syrien.
Ich erinnere gerne alle Leute daran, dass Damaskus die älteste
Hauptstadt der Welt ist. Ich erinnere sie daran, dass Syrien die
Wiege der Zivilisation ist. Ich möchte jeden daran erinnern, dass
dies das heilige Land ist, das die Hauptreligionen der Welt gebar.
Was in Syrien geschieht, sollte eine Lehre für jedermann sein. Ich
meine das eher im existentiellen als im politischen Sinne. Ich bin
überzeugt, dass das syrische Volk mit Gottes Hilfe fähig sein wird,
stark zu sein, seine Wunden zu heilen, sich zu versöhnen und alle
ausländischen Söldner und Terroristen verjagen kann. Ich glaube,
dass es Frieden in Syrien geben wird. Aber dafür brauchen wir Hilfe
von der internationalen Gemeinschaft."
Quelle: http://einarschlereth.blogspot.de/2013/09/bildmaterial-von-chemieangriff-in.html
http://www.countercurrents.org/rt100913.htm
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