"Russische Blauhelm-Soldaten bereiten sich auf einem Einsatz bei der Vernichtung der syrischen Chemiewaffen vor, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch.
Laut militärdiplomatischen Quellen handelt es sich um die 15.
selbstständige motorisierte Schützenbrigade der Friedenskräfte, die bei
Samara stationiert ist.
Dass Russland sich neben der Uno und anderen Ländern an der
Entsorgung der chemischen Waffen in Syrien beteiligen könnte, gab auch
Außenminister Sergej Lawrow vor mehreren Tagen zu verstehen.
Die 15. selbstständige motorisierte Schützenbrigade wurde 2005 auf
der Basis eines Regiments für Friedenseinsätze gegründet Die Einheit mit
Vertragssoldaten entspricht den Anforderungen der Uno. Viele Offiziere
der Brigade waren an Friedensoperationen in Ex-Jugoslawien,
Transnistrien, Abchasien und Tadschikistan beteiligt. Zudem sicherte die
15. Brigade zwischen Dezember 2005 und November 2008 den Frieden im
georgisch-ossetischen Konfliktraum. Außerdem haben die russischen
Soldaten Erfahrungen bei mehreren Nato-Manövern gesammelt.
Derzeit bereitet sich die Brigade auf eine Übung der Organisation des
Vertrags über Kollektive Sicherheit (OVKS) vor, die vom 7. bis 11.
Oktober auf dem Militärgelände Tschebarkul (Gebiet Tscheljabinsk) unter
dem Decknamen „Unerschütterliche Bruderschaft 2013“ verlaufen wird.
Falls die Chemiewaffen außerhalb Syriens entsorgt werden, könnten die
russischen Soldaten in Gebieten stationiert werden, wo die Giftstoffe
gelagert werden. Zudem könnten sie den Transport der Waffen bewachen –
voraussichtlich unter dem Schirm der Uno.
„Die Beteiligung unserer Friedensstifter am Programm der Organisation
für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) wird offenbar nicht allzu
umfassend sein“, so das korrespondierende Mitglied der Akademie der
Militärwissenschaften, Eduard Rodjukow. „Dennoch sind die Erwartungen an
sie ziemlich groß. Denn Außenminister Sergej Lawrow sagte, dass an den
OPCW-Veranstaltungen Vertreter aller UN-Vetomächte sowie Vertreter
arabischer Länder und der Türkei teilnehmen sollten. Diese
Veranstaltungen werden nicht unter der Ägide Russlands, sondern der OPCW
verlaufen“, so der Experte.
Der Vizepräsident der Akademie für geopolitische Probleme, Konstantin
Siwkow, hält es ebenfalls für wichtig, dass sich Russland für einen
Einsatz in Syrien entschieden hat. Er zweifelt jedoch daran, dass die
Länder, die die syrischen Oppositionskräfte mit Waffen versorgen,
darunter die USA und die Türkei, Moskaus Beteiligung am OPCW-Programm
unterstützen werden. Die Entsorgung der syrischen Chemiewaffe sei wegen
möglicher Angriffe auf Waffenlager riskant. „In solchen Fällen müssten
die Friedenskräfte darauf antworten. Unter gewissen Umständen könnte
Russland in den Krieg gegen die Opposition auf der Seite von Präsident
Baschar al-Assad hineingezogen werden. Möglich ist auch eine
Wiederholung des Szenarios vom August 2008, als Russland Georgiens
Überfall auf Südossetien abwehren musste“, so der Experte."
Quelle: http://de.rian.ru/zeitungen/20130925/266947849.html
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