"Der "Feind" sei kurz vor dem Fall, heißt es in einer Audio-Nachricht von Al-Qaida-Führer Eiman al-Sawahiri. Er ruft Muslime zum gemeinsamen Kampf auf. Sein Ziel: Ein Gottesstaat in Syrien.
Al-Qaida-Führer Eiman
al-Sawahiri hat Muslime zum gemeinsamen Kampf für ein islamisches
Kalifat aufgerufen. In einer ihm zugeschriebenen Audio-Botschaft im
Internet hieß es am Sonntag, nach dem Sturz von "Tyrannen" im arabischen
Frühling und dem "Zusammenbruch der von den USA angeführten westlichen
Koalition" in Irak und Afghanistan müssten die Muslime zusammenstehen.
Nur so könne die islamische Rechtsprechung Scharia durchgesetzt und die
Ausbeutung muslimischer Reichtümer beendet werden, fügte er hinzu.
Al-Qaida nahestehende, selbst ernannte Gotteskrieger sind in vielen Ländern aktiv. Eines ihrer erklärten Ziele ist es, in Syrien
ein islamisches Kalifat zu errichten. "Führt euren Kampf im Namen
Allahs und mit dem Ziel der Schaffung von Allahs Scharia als
herrschendes System", heißt es in der am Sonntag von islamistischen
Webseiten verbreiteten Audio-Botschaft. Der "Feind" sei kurz vor dem
Fall, sagte al-Sawahiri in Bezug auf Syriens Präsidenten Baschar
al-Assad, dessen Truppen seit fast zwei Jahren gegen Aufständische
kämpfen. Seither wurden nach UN-Schätzungen mehr als 70.000 Menschen
getötet.
Alleine am
Wochenende kamen bei landesweiten Kämpfen nach Angaben von Aktivisten
rund 200 Menschen ums Leben – in den Städten Damaskus und Aleppo
schlugen Raketen und Mörsergranaten ein. Auch immer mehr Journalisten
werden Opfer von Angriffen: Rebellen, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida
nahe stehen sollen, verschleppten vier italienische Reporter.
Warnung auch an Frankreich
Am Sonntag
trafen zwei Raketen das Viertel Al-Sukkari in der nördlichen Stadt
Aleppo. Nach Angaben eines Augenzeugen wurden drei mehrstöckige Gebäude
vollständig zerstört. Die Helfer bargen 20 Leichen. Zwölf
Schwerverletzte seien zur Behandlung in die benachbarte Türkei gebracht
worden, hieß es. Insgesamt zählten die Helfer 81 Verletzte. Am Vortag
waren nach Angaben staatlicher Medien mehrere Mörsergranaten im Zentrum
der Hauptstadt Damaskus eingeschlagen. Im Viertel Kafr Susa sei dabei
mindestens eine Frau getötet worden.
Die al-Sawahiri
zugeschriebene Botschaft wurde am Sonntag auf islamistischen Websites
verbreitet. Der in Ägypten geborene Arzt und Mulimbruder trat nach dem
Tod von Osama bin Laden im Mai 2011 dessen Nachfolge an der Spitze der
Terrororganisation al-Qaida an. Al-Sawahiri warnte Frankreich, es werde
in Mali
dasselbe Schicksal erleiden wie die USA in Irak und Afghanistan.
Einheiten aus Frankreich kämpfen seit dem 11. Januar an der Seite
afrikanischer Soldaten gegen islamistische Aufständische in Mali. Der
Al-Qaida-Führer sagte ihnen eine Niederlage voraus."
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