"Die oppositionelle Freie Syrische Armee (FSA), die mehr als zwei
Jahre gegen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad kämpft, steht vor
dem Auseinanderfallen – dies behauptet der belgische Politologe und
Historiker Pierre Piccinin, der mehrere Monate in der Gewalt der
syrischen Regimegegner verbracht hat.
Mit Ausnahme von Aleppo fallen die FSA-Kampfverbände, die
ursprünglich um die Demokratie kämpften, jetzt überall auseinander,
sagte Piccinin, der am Sonntag freigekommen war, zur Zeitung Libre
Belgique. „Die Kämpfer kehren nach Hause zurück. Sie sind entmutigt.
Jene, die geblieben sind, sind richtige Banditen.“
Der Belgier behauptet, dass hinter dem Giftgas-Einsatz nahe Damaskus
weder die Regierungsarmee noch mit ihr verbundenen Gruppen stünden.
Piccinin und der italienische Journalist Domenico Quirico waren im
April über die libanesische Grenze nach Syrien gekommen und kurz darauf
von den Regimegegnern gekidnappt worden. In der Geiselhaft wurden sie nach eigenen Angaben gefoltert.
Nach mehreren gescheiterten Fluchtversuchen kamen die beiden Männer am
vergangenen Sonntag – vermutlich gegen Lösegeld – frei und wurden mit
einem italienischen Regierungsjet nach Rom gebracht.
Piccinin war bereits siebenmal in Syrien, darunter zweimal als
Geisel. Er hat insgesamt zwei Bücher über die Situation im
Bürgerkriegsland geschrieben. Zuerst hielt er zur syrischen Regierung,
dann zur Opposition.
Am 21. August war östlich der syrischen Hauptstadt vermutlich Giftgas
eingesetzt worden. Die syrische Regierung und die bewaffnete
Opposition, die sich seit März 2011 blutige Gefechte liefern,
beschuldigen sich gegenseitig, hinter dem Angriff zu stecken. Aus Sicht
der USA steht die syrische Regierung hinter der C-Waffen-Attacke.
US-Präsident Barack Obama ersuchte den Kongress um die Billigung eines Militärschlages gegen Syrien."
Quelle: http://de.rian.ru/politics/20130910/266846946.html
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